Umbau I: Wenn die Frau nicht will

Während ihrer Lernorgie, um Heilpraktikerin zu werden, hat meine Frau jede Menge Zettel und Blätter um sich herum an die Wände gepinnt. Überall. Naja, fast überall. Da dachte ich mir, dass Pinnwände nett wären. Richtige Pinnwände. Kaliber. Aber kaum war sie Heilpraktikerin, wollte sie die nicht mehr. Muff.

Mein Arbeitszimmer dient vor unserem Hauskauf unbekannten Zwecken. Vielleicht als Wohnzimmer. Vielleicht auch als Arbeitszimmer für den Vorbesitzer. Keine Ahnung. Das Kabuff, das im Zimmer abgeteilt ist, diente noch unbekannteren Zwecken. Hinter der Plexiglasscheibe steht unser Digitaldruckerkopiererscannerfinishersattelhefter. Unser Sharp MX-4112N. Und ein Haufen Chaos.

Wirklich wichtig ist der Durchblick ins Kabuff nicht. Und nachdem meine Frau die Pinnwände nicht mehr wollte …

Bestückt sind die Pinnwände jetzt natürlich noch nicht. Gemach, gemach. Material habe ich genug, so ist das nicht. Hundebilder vor allem <grins>. Die rechte Pinnwand ist nicht ganz so leicht erreichbar, da ist der nicht ganz winzige Schreibtisch dazwischen. Aber da wird sich eine Lösung finden.

Im Kabuff ist es jetzt natürlich dunkler als vorher, denn noch ein Fenster gibt es nicht. Tagsüber geht es, weil die Fensterwand nicht bis zur Decke geht. Aber trotzdem wird es eine hübsche Lichtinstallation geben. Mit zwei, drei Lampen, einer Steckdosenleiste an der Wand und ordentlich Verlängerungskabel.

Naomischwimmi: Faulmaus im Wasser

Auch Naomi, inzwischen gute acht Jahre alt, hat’s an der Hüfte. Da läuft sie nicht rund. Ich selbst merke das nicht so sehr. Ihr katzenartiger Gang sieht für mich aus, als sei sie fit, ginge geschmeidig und nicht unelegant. Aber man sagt mir dann, dass ihr Gang auf Entlastungsversuche hinweist. Nunja, ich bin kein Tierarzt. Nichts dergleichen.

Naomi mag auch kein Wasser. Aber es hilft nichts. Vor allem auch deshalb, weil sie auch unter den kürzer werdenden Gassigängen leidet, die wegen Kims zunehmendem Alter angesagt sind. Naomi ist durchaus fit, wenn sie rennt, ist sie schnell, ihr Lauf ist kraftvoll. Aber die Gelegenheiten sind eher selten, und alleine mit ihr zu gehen, ist eine Qual, weil sie Kim vermisst. Ja, es ist unglaublich – mit einem 20-Kilo-Sack Blumenerde Gassi zu gehen, macht mehr Spaß, als mit Naomi alleine, ohne Kim.

Wie auch immer: Naomi schwimmt, und weil sie stinkefaul ist, hilft die Physiotherapeutin nach, damit sie die Hinterbeine bewegt. Sonst würde sie den Auftrieb ihres fluffigen Fells – oder der Schwimmweste – nutzen, um nur mit den Vorderbeinen zu paddeln. Und das natürlich hübsch gemächlich, denn sie ist zwar stinkefaul, aber nicht kackedoof und weiß genau, dass sie erst nach einer Weile wieder zum Treppchen gelassen wird.

Naomi merkt man es nicht an, ob ihr das Schwimmen gut tut oder nicht. Nicht so wie Kim. Naomi ist auch nach dem Schwimmen einfach Griechin durch und durch: etwas langsam, recht behäbig, erkennbar phlegmatisch und ja: ein bisschen stinkefaul :))

P.S.: Derzeit wird diskutiert, ob das Schwimmen für Naomi wirklich sinnvoll ist, weil sie nicht selbst die Hinterbeine bewegt. Es wird sicher Alternativen geben. Man wird sehen.

Seltsam sein

Natürlich entwickelt sich auch der Charakter eines Hundes weiter. Oder eines Hundepärchens. Bei meinen beiden Mädels ist das nicht anders. Aber manche Dinge sind dann doch seltsam. Oder überraschend. Auf jeden Fall bemerkenswert.

Die beiden Hundemädchen haben eigentlich nie einen großen Drang verspürt, einander körperlich nahe zu sein. Abends auf dem Sofa, da ergibt sich das schon, immer wieder (und das ist auch reichlich fotografisch dokumentiert), häufig sitzt aber auch Frauchen in der Mitte, die Hunde links und rechts. Aber das sind dann auch Situationen, wo wir Menschen zusammen in einem Raum sind, das zieht natürlich auch die Hunde an.

Seltsam ist, dass die beiden Knuffis in der letzten Zeit dabei entdeckt werden konnten, wie sie in einem Zimmer zusammen sind, nebeneinander liegen – und sich anschauen. Davon gibt es leider kein Foto, denn in dem Augenblick, in dem ich die Kamera in der Hand halte, schauen sie mich an. Gehe ich weg, dreht Kim den Kopf wieder in Naomis Richtung. Und sie schauen sich an. Nicht nur einen Augenblick, nicht nur zwei Sekunden, sondern richtig lange.

Ich weiß nicht, was sie da tun. Natürlich kommunizieren sie miteinander. Aber so schweigend, so unbewegt finde ich das seltsam.

Vorne Kim, hinten Naomi. Aber das wisst ihr längst, ne?

Kimmischwimmi mit Apportel

 

Kim ist jetzt so elfeinhalb Jahre alt. Stattlich. Sie hat natürlich ihre Zipperlein. Unter anderem gehört dazu eine arthritische Steifheit am Heck. Und sie baut Muskeln ab. Was auch damit zu tun hat, dass die Gassigänge kürzer geworden sind. Sie ist halt nicht mehr so fit.

Für ihre Hüfte und ihre Muskeln geht es zweimal wöchentlich zum Schwimmen. Bei einer Physiotherapeutin für Hunde. In einem kleinen Pool. Wenn ich mit den Mädels dort bin, geht die Therapeutin ins Wasser, weil sie für meine Größe keinen Wattanzug hat. Wenn Kimmi alleine schwimmt, wird sie im Becken hin und her geschoben. Und natürlich versucht sie immer, zum Treppchen zu schwimmen, um aus dem Becken zu steigen. Denn trotz ihrer Labradorgene mag sie Wasser nicht wirklich.

Inzwischen darf auch Naomi schwimmen und da zwei Hunde nicht so leicht zu kontrollieren sind, kommt Kim an eine Leine. Und schwimmt tapfer vor sich hin. Und schwimmt und schwimmt und schwimmt. Dass sie nicht vorwärts kommt, nimmt sie nicht wahr. Sie schwimmt einfach. Und wichtig ist das Apportel, der lila Tintenfisch, den sie immer im Maul hat. Der ist ganz wichtig.

Das Schwimmen tut ihr gut. Sie läuft leichter, elastischer, sie ist agiler als ohne Schwimmen, hupft vor uns her, ist erkennbar gut drauf. Das hält so ein bis zwei Tage … aber bald ist ja wieder Kimmischwimmi …

(2018 hatten wir uns in Ostfriesland ein Haus angeschaut, zu dem ein überdachter Pool gehörte. Ein großer Pool, locker zwanzig Meter lang, vier Bahnen breit. Ein tolles Haus eigentlich, voll möbliert, in einwandfreiem Zustand, hundertachtzigtausend Euro teuer. Aber nicht wegen des Preises, sondern wegen der Lage in der Nähe einer viel befahrenen Kreuzung haben wir es nicht in die engere Wahl gezogen. Wenn ich mit Kim zum Schwimmen fahre, denke ich öfter an diesen Pool. Der wäre jetzt nicht doof – und nicht nur für Kim.)

Eine Ausschreibung in Sachen Cthulhu

»Chrononomicon«

Eine historische Cthulhu-Anthologie

Schon seit Urzeiten bedrohen die Alten Götter und andere mächtige Wesen aus anderen Dimensionen die Erde und ihre Bewohner. Sie wollen diese Welt zerschlagen, die Erde bersten lassen, das Leben verbrennen …

Habt ihr euch jemals gefragt, was passieren würde, wenn die Alten Götter aus H. P. Lovecrafts Universum auf mutige Menschen der Antike, des Mittelalters oder gar der Steinzeit treffen würden? Ägypter, Germanen, Inkas, Kelten, Römer, Wikinger? Ja? Dann bieten wir euch die Möglichkeit, diese Fantasien auf Papier zu bringen.

Der Herausgeber Detlef Klewer sucht für die historische Cthulhu-Anthologie »Chrononomicon« gemeinsam mit dem Verlag p.machinery originelle Crossover-Geschichten zu diesem Thema. Verbindet historische Elemente mit den Horrormotiven kosmischen Schreckens!

  • Die Geschichten müssen in einem historisch korrekten Setting erzählt werden – also keine Fantasy. Der Zeitrahmen erstreckt sich vom Anbeginn der Menschheit bis 1700. Zudem muss ein erkennbarer Bezug zum Lovecraftschen Œuvre vorhanden sein.
  • Zu jeder ausgewählten Geschichte wird zudem eine individuelle Illustration angefertigt.
  • Die Geschichten müssen bisher unveröffentlicht sein (Print, E.Book, Internet), die Länge sollte sich zwischen minimal 20.000 und maximal 40.000 Zeichen (inkl. Leerzeichen) bewegen. Jede/r Autor/in darf nur eine Geschichte einsenden.
  • Die Manuskripte sind bitte bis zum 30.09.2021 – 23.59 Uhr – an Detlef Klewer (necrosteam@kritzelkunst.de) unter dem Stichwort »Chrononomicon« zu senden.
  • Die Anthologie wird von Detlef Klewer herausgegeben und im Verlag p.machinery zu Winnert verlegt werden. Sofern oben nicht anders genannt, gelten die Bedingungen für Ausschreibungen unter www.pmachinery.de/unsere-projekte/projektbedingungen und die Anforderungen an Manuskripte unter www.pmachinery.de/unsere-projekte/manuskripte.
  • Jegliche Korrespondenz wird bitte mit dem Herausgeber geführt.

Erste Amtshandlung

Die erste Amtshandlung des neuen Webmasters des SFCD-Internetauftritts unter sfcd.eu ist die typische eines jeden Aggressors nach der Eroberung fremden Terrains: Zerstörung. Auch der Daesh – Sympathisanten bekannt als der »Islamische Staat« – hat das getan; Stichwort Palmyra. So funktionieren jedenfalls all die Links auf die Titelbilder bisheriger ANDROMEDA NACHRICHTEN- und ANDROMEDA SF MAGAZIN-Ausgaben nicht mehr – die Titelbilder werden nicht mehr angezeigt –, und selbst die sfcd.eu-internen Links zum Beispiel auf den Mitgliedsantrag wurden geopfert. Aber – ganz wichtig! – die fett-bratzige Werbung für die »Aktion Bücherrettung«, die ist natürlich vorhanden – wie auf allen Websites, die der neue Webmaster zu verantworten hat. Nun gut, solche Sachen können passieren – wenn man nicht nachdenkt, und Nachdenken ist halt schwierig, wenn man die ganze Zeit irgendetwas in die Welt brüllt.

Mit der Übernahme der sfcd.eu-Website hat der Verein einen Teil seiner Vergangenheit verloren. Aber auch diese Form von Geschichtsklitterung war schon immer Werkzeug von Eroberern.

Das war’s dann fast

Meine 99. Ausgabe der ANDROMEDA NACHRICHTEN
und voraussichtlich meine vorletzte Ausgabe:

ANDROMEDA NACHRICHTEN 273
SFCD e.V., Winnert, April 2021, 144 Seiten A4, EUR 8,00. Bezug: SFCD-Archiv, archiv[at]sfcd.eu

Der Inhalt ist der übliche. Das Titelbild stammt von Lothar Bauer. Ob diese Ausgabe jemals zum Download angeboten wird, entzieht sich meinem Einfluss und meiner Kenntnis.