Valentina Pfau im Interview

In der Literatopia — hier — ist ein ausführliches und höchst interessantes Interview mit der Autorin Valentina Pfau erschienen, deren Roman »LIFE-WATCH« im November 2024 in der p.machinery erschienen ist. Valentinas Aussagen können auch sehr zum Verständnis des Buches beitragen – und manch kleines Missverständnis vermeiden helfen.

Pfau, Valentina, LIFE-WATCH

 

[VDS] Infobrief vom Samstag, 11. Januar 2025

Alle Texte: hier.

1. Presseschau
• Wikipedia und KI
• Toxische Borderliner
• Sprachverwandtschaften
• Englisch vor Gericht
• Neuer Vorsitzender bei der GfdS
• Mehr Polnisch in Brandenburgs Schulen
2. Gendersprache
• Missachtung des Bildungsauftrags
• Fast versprochen
• Fürs Gendern bestraft?
• Gute Bilanz
3. Kultur
• Vergessene Wörter
• KI kann Steirisch
4. Berichte
• Tag der deutschen Sprache in Albanien
• Schlagzeile des Jahres
• Demo in Hannover
5. Denglisch
• Wortwust am Gleis
6. Soziale Medien
• Baerbock interrupted
• Werbung fehlgeleitet
• Post
7. Termine

Beinahe untergegangen

sind einige Bücher, die dem Dezemberchaos informationsseitig zum Opfer gefallen sind. Natürlich sind sie dennoch erschienen und lieferbar. Es handelt sich konkret um:

  • Anke Jablinskis »Schatten des Meeres«, Band 5 der Reihe »ErlebnisMalta« (https://www.pmachinery.de/?p=12011);
  • Petra E. Jörns‘ Band 4 der Pentalogie »Im Licht der Horen«, betitelt »Dysis – Sonnenuntergang«, Band 207 der Reihe »AndroSF« (https://www.pmachinery.de/?p=12016). Nebenbei: Die ersten vier Bände der Pentalogie gibt es im Paket zum Sonderpreis von EUR 60,00 (statt EUR 74,70 bei Einzelkauf); als Paket nur in der p.machinery. Band 5 und Abschluss der Pentalogie erscheint 2025;
  • Jörg Weigands »Tödlicher Bambus«, Band 200 der Reihe »AndroSF«. Das Buch kommt nicht in den Handel; es handelt sich um ein Geburtstagsgeschenk für den Autor (https://www.pmachinery.de/?p=12020).
  • Team NOVAs »NOVA 35 – Magazin für spekulative Literatur«, die Ausgabe 35 eben (https://www.pmachinery.de/?p=12031).

[VDS] Infobrief vom Samstag, 4. Januar 2025

Alle Texte: hier.

1. Presseschau
• Ah und Iiiih
• Glücklich durch Ortsnamendeutung …
• Kritik an Deutschkursen
• Tastatur statt Griffel
• Wechsel an der Duden-Spitze
2. Gendersprache
• Gendern bei Goethe und Lessing
3. Sprachspiele: Unser Deutsch
• Bett, Brot, Seife
4. Kultur
• Einzigartig Deutsch
• Gewaltvolle Filmsprache
• Feiertage statt Weihnachten?
5. Berichte
• Brasilianisches Kino
6. Denglisch
• „brainrot“
7. Soziale Medien
• Keiner da?!
• Jahresrückblick
8. Kommentar
• Neujahrsgruß der Redaktion
9. Termine

Alle Jahre wieder

Es ist Silvester
Meine Hundemädchen sind in Panik.

Wie immer wünsche ich auch dieses Jahr all den Vollidioten (m/w/d), die meinen, ihr sauer verdientes Geld zu Lasten der Umwelt (m/w/d) verballern zu müssen, schwerste Verletzungen und größtmögliche Schäden am Eigentum, sowie für Schäden, die sie anderen zufügen, größtmögliche Strafen und schwerste Konsequenzen.
Ich weiß, es wird nicht helfen. Aber es ist mir jedes Jahr ein Anliegen, das zu formulieren.

Ich danke allen Menschen, die auf die sinnlose Ballerei verzichten – ihr seid ein Beispiel, dem man folgen sollte.
Meine Hochachtung gilt auch allen Geschäftsleuten, die sich entschieden haben, kein Feuerwerk zu Silvester zu verkaufen – ihr seid ein Beispiel, dem man erst recht folgen sollte.
Und ich würde mir wünschen, dass jegliche zukünftige Regierung, gleichgültig, wie unfähig sie ist, endlich eine Entscheidung pro Mensch, pro Tier, pro Umwelt treffen würde.

Wir haben an diesem Wochenende Sturm in Schleswig-Holstein. Eigentlich sollte man meinen, die Warnungen in Radio und Fernsehen, die Absagen aller möglichen Veranstaltungen nicht zuletzt an der Nordsee und auf den Inseln würden Wirkung haben, aber weit gefehlt. Die Dummheit des deutschen Menschen in dem vermeintlichen Bemühen, verfehlte Traditionen zu pflegen, ist unbegreiflich.

[Hirche liest:] Alles Lug und Trug

Unter dem Thema liest p.machinery-Autor Wolfram Hirche am 27. Dezember 2024 ab 19.30 Uhr im Münchner Literaturbüro (MLb) in der Milchstraße 4 zu München. Er liest Autofiktionales und andere Storys aus seinem Werk. Anschließend gibt es eine Diskussion und einen Umtrunk, »wie üblich«, wie er schreibt.

Aktuell sind seine »Männerherzen« (Außer der Reihe 88), aber auch der vorherige Titel »Spottlichter« (Außer der Reihe 65) ist nach wie vor brandheiß.

Hirche, Wolfram, SPOTTLICHTER

Hirche, Wolfram, MÄNNERHERZEN. 33 Storys

 

[VDS] Infobrief vom Freitag, 20. Dezember 2024

Et voilà: alle Texte hier. Und wie sonst auch sind die besonders lesenswerten Beiträge rot markiert.

1. Presseschau
• Lohnt sich Latein noch?
• Elefantensprache entschlüsselt
• Wie man Sprachen lernt
• Sprachen lernen ist sinnvoll
2. Gendersprache
• Gendern löst Streit in Schulklassen aus
• Wahlkampfthema Gendersprache
• Iris Berben steht zum Gendern
3. Sprachspiele:
• Invasion der Xenozismen vom Planeten Grmpf
4. Kultur
• Fehlende Wörter
5. Berichte
• Braunschweiger Till verliehen
6. Denglisch
• Deutsch oder Englisch als Unternehmenssprache?
7. Soziale Medien
• Wahlkämpfende
• Wilma, heul leise!
8. Kommentar
• Weihnachtsgrüße der Redaktion
9. Termine

Zur Weihnacht

Ulrich Harbecke: Der Poet von Bethlehem

Ganz still und heilig war die Nacht.
Fast alles schlief. Nur einsam wacht
das traute und hochheil’ge Paar.
Da stand jedoch, ich denke mir,
ein Fremder vor des Stalles Tür,
ein kleiner, etwas blasser Mann,
mit Brille, Schirm, zerbeultem Hut,
ein Schreibheft noch als Attribut,
und klopfte schüchtern an.
„Wer ist denn das?“ St. Joseph sprach.
Er nahm ein Licht und sah gleich nach.
Der Fremde, der dort vor ihm stand,
war ihm noch völlig unbekannt.
Er sei, so sagte er diskret,
in Betlehem der Hauspoet.
Er liebe es, auf alle Sachen
sich Strophe, Vers und Reim zu machen.
Ein guter Reim sei quasi
wie das Standesamt der Poesie,
wo man ein Paar zusammengibt,
das sich schon lange heimlich liebt.
Man kann in Liedern und Geschichten
dasselbe immer neu berichten.
Parolen, Sprüche, Kontroversen
erweichen sich in Klang und Versen.
Am Ende macht ein Komponist,
weil das doch schön und üblich ist,
daraus ein neues Weihnachtslied,
und das zieht leise durchs Gemüt.
Vielleicht nur Illusion und Traum
und manchmal etwas Kitsch und Schaum,
doch damit werden Welt und Zeit
ein wenig wen‘ger kalt, und weit.
Sogar der Menschen Hass und Streit
ist, wenn in ein Gedicht verwandelt,
fast therapeutisch abgehandelt.
Es wird Gestalt, wird Bild und Klang,
wird Solo- oder Chorgesang,
man wird den Seelenstau famos
wie durch ein Abführmittel los.
Und einer weiß, wie sowas geht.
Das ist nicht etwa der Prophet,
nicht Kleriker und Theologe,
Didaktiker und Philologe.
Es ist vor allem der Poet,
der überm Abgrund tanzt und singt,
der Atemluft und Freude bringt,
als Könner und mit viel Geschick
(gelegentlich mit schlauem Trick)
so manche dunkle, kalte Nacht
ein wenig still und heilig macht.

Und wenn etwas wie hier passiert,
das Gräben schließt und Zukunft schafft
mit Fantasie und Lust und Kraft
ein neues Zeitalter gebiert,
das ist ein Stoff, der – klug gestaltet –
die Herzen rührt, den Geist entfaltet.
Dann läuft das Reimen wie geschmiert.
Hier unten der prekäre Stall,
hoch oben hell der Stern im All.
Es hätten, sagt man, unprobiert
Engel und Hirten musiziert.
Im Wochenblättchen war zu lesen,
drei Kön‘ge seien hier gewesen,
durch Gottes Hand von fern gelenkt
und hätten reich das Kind beschenkt.
Man glaubt gar, dass mit diesem Kind
ein völlig neuer Weg beginnt.
In jedem Land, in jedem Haus
dort breche nun der Frieden aus.
In Parlament, Verein, Partei
sei Schluss mit Häme und Geschrei.
Egal, wer irgendwo regiert,
die Menschenrechte respektiert.
Das schreib ich auf. Das wird man lesen.
An Versen soll die Welt genesen!

Schweratmend schwieg der kleine Mann.
St. Joseph sah ihn staunend an.
Der Ochse hatte unterdessen
das Wiederkäuen fast vergessen.
Der Esel, dem längst alles klar,
rief ein begeistertes „I-A“.
Maria nickte, lachte fein
und sprach: „Genau so soll es sein.“
Dort lag ihr Kind im Krippennest
und schlief ganz ruhig, tief und fest.

Der Dichter sah das traute Glück.
Er zog sich zart und still zurück,
stieg draußen auf sein Flügelross
und ließ beschwingt die Zügel los.

(präsentiert von p.machinery Michael Haitel, Winnert, mit freundlicher Genehmigung des Autors)