Dieter Bohn, sein Zef’ihl und stolze Nerds

Am 25. und 26. März 2023 findet in Trier in der Messeparkhalle die Proud Nerd Convention statt. Autor Dieter Bohn hat sich dort einen eigenen Stand gegönnt und wird auch seinen Roman »Der Zef’ihl, der vom Himmel fiel« (AndroSF 124; der zweite Zef’ihl ist noch in Vorbereitung) präsentieren. Trier ist nicht für jeden Fan der nächste Weg — wer das Buch trotzdem haben möchte, bekommt es auf den üblichen Wegen bei den bekannten Verdächtigen.

Bohn, Dieter, Der Zef’ihl, der vom Himmel fiel

 

Da überlege ich nicht lange

Das habe ich schon seinerzeit bei Dirk C. Flecks »Feuer am Fuß« gemacht. Bei dem Buch ging es um den dritten Band einer Trilogie, der sogenannten »Maeva«-Trilogie, den Piper nicht mehr veröffentlichen wollte, warum auch immer (später kamen sie dann an und wollten das Buch dann doch übernehmen; offensichtlich war dort durchgedrungen, dass das Buch durchaus gut lief).

Im Falle der »Friesenhexe« von Karla Weigand, von der zwei Bände bei Heyne erschienen (2012 und 2014), liegt der Fall ähnlich. Heyne wollte den dritten Band nicht mehr veröffentlichen. Warum auch immer. »Die Friesenhexe in der Neuen Welt« erscheint jedenfalls am Montag, den 20.03., ganz offiziell in meiner p.machinery. Ein historischer Roman, der logischerweise in der Reihe »Außer der Reihe« platziert wird.

Es war uns – Karla Weigand, ihrem Mann Jörg und mir – wichtig, dass das dritte Buch eine erkennbare Ähnlichkeit mit den ersten beiden Bänden aufweist. Und so ist das Format nicht das p.machinery-Standardformat (127 x 203 mm), sondern das Format der Heyne-Bücher (117 x 186 mm). Auch die Textschrift entspricht den Heyne-Büchern, und sogar der Umschlag gehört erkennbar zu dieser Trilogie (bzw. Reihe, es ist nicht auszuschließen, dass es noch mehr Titel geben wird).

Die Heyne-Bücher sind in gedruckter Form nur noch antiquarisch zu bekommen; die E-Books laufen allerdings noch (und natürlich gibt es auch vom dritten Band ein E-Book). Aber wie auch schon auf der Verlagsseite (siehe unten) und im Impressum des Buches erwähnt, ist der dritte Band auch ohne Vorkenntnis der ersten beiden Bände problemlos zu verstehen und zu genießen. Und so soll es ja auch sein.

Weigand, Karla, Die Friesenhexe in der Neuen Welt

Alte Verbindungen

Klaus N. Frick ist Chef der Perry-Rhodan-Serie, Punk-Fan und Fantasyautor. Er ist Mitglied im Fantasy Club e.V., in der Arbeitsgruppe FOLLOW und im EinhornClan, einem der simulierten Völker Magiras, der Welt, die nicht nur im Ewigen Spiel, sondern auch »drumherum« durch vielfältige Aktivitäten simuliert wird. Dazu gehört das Verfassen von Storys. Und Klaus macht das auch.

Ich selbst war zwei Mal Mitglied im EinhornClan, und mein letzter Abschied war einerseits zeitlichem Mangel, andererseits der Tatsache geschuldet, dass auf Veranstaltungen des Vereins in der Regel keine Hunde erlaubt waren (und wohl immer noch sind). Schicksal, kann man sagen.

Ich kenne Klaus seit Anfang der 80er-Jahre, an die genaue Gelegenheit kann ich mich nicht mehr erinnern. Ist auch egal. Die Verbindungen sind immer noch da, es gibt gemeinsame Aktivitäten, nichts Besonderes, Kleinkram, mag manch einer urteilen, aber am Ende kommt doch was dabei heraus: ein Geburtstagsbuch zu seinem Fünfzigsten, Beiträge in verschiedenen Büchern meiner p.machinery – nicht zuletzt auch in Geburtstagsbüchern, z. B. dem zum Achtzigsten von Thomas R. P. Mielke –, und nun eben eine Geschichtensammlung um seine FOLLOW-Figur Ghazir en Dnormest. Bei der Gelegenheit habe ich auch eine schon lange dräuende Idee verwirklicht: Klaus’ »In Clanthons Auftrag« ist nicht nur ein Buch meiner »Außer der Reihe«-Reihe, sondern auch ein »Hornsignale«, die 369. sogenannte Verkündung des Clanblattes des EinhornClans. Und wenn alles so hinhaut, wie ich mir das vorstelle, wird das nicht das letzte »Hornsignale« dieser Art sein.

Frick, Klaus N., IN CLANTHONS AUFTRAG

Der Stricker, auch im Radio

Heinrich »Tiny« Stricker wird sich am 17.03.2023 ab 20 Uhr auf Radio LoRa mit seinem Buch »London, Pop und frühe Liebe« beschäftigen. Im »Literaturverhör« geht es um die Geschichte, die Zeit, in der sie spielt, und sicher auch um die Musik, die im Buch ja auch eine Rolle spielt. (Man darf wohl davon ausgehen, dass die Musik zum Teil auch zu hören sein wird.)
Radio LoRa ist ein Münchner Lokalsender (LoRa = Lokalradio) und ist auf UKW 92,5 MHz in Südbayern zu empfangen – und deutschland-, gar europaweit im Netz auf www.lora924.de. Wiederholt wird die Sendung noch am 20.03.2023 um 15 Uhr. Und danach wird die Sendung hier auch zum Download bereitstehen.

Stricker, Tiny, LONDON, POP UND FRÜHE LIEBE

 

 

Zum zweiten Mal: Das Künstlerbuch »Die Gelehrtenrepublik« von Arno Schmidt

Die Präsentation der bibliophilen Ausgaben des Romans, einige geschwätzigen Ausführungen zur Entstehung des Künstlerbuches sowie die Lesung ausgesuchter Passagen aus dem Kurzroman vom Grafiker, Buchkünstler, Dichter, Schauspieler und ›Erforscher des tellurischen Kabinetts‹ (© Elisabeth Einecke-Klövekorn) Thomas Franke, mit wohlgesetzten Unterbrechungen durch den Musiker Matthias Höhn,

am Samstag, den 18. März 2023,
um 17.00 Uhr,
in der Parkbuchhandlung

(Am Michaelshof 4b, 53177 Bonn, Telefon: 0228 352191)

Arno Schmidt (1914 –1979) arbeitete vor dem Krieg als Graphischer Lagerbuchhalter in Greiffenberg / Schlesien, nach Kriegsdienst und Gefangenschaft schließlich als Übersetzer und Schriftsteller. Seit 1949 erschienen zahlreiche von ihm geschriebene Romane, Erzählungen und literarische Radioessays. Arno Schmidt erhielt 1973 den Goethe-Preis der Stadt Frankfurt am Main verliehen.

Der Gegenstand dieses Abends ist Arno Schmidts Kurzroman aus den Roßbreiten, »Die Gelehrtenrepublik«. Erstmals 1957 erschienen, spielt er in der Welt fünfzig Jahre nach einem Atom-, dem Dritten Weltkrieg. Der Roman schildert in Tagebuchform die Reise des amerikanischen Journalisten Charles Henry Winer im Jahre 2008 durch einen von Mutationen bevölkerten »Hominidenstreifen« in Nevada zu der im Pazifik treibenden künstlichen Insel IRAS (International Republic for Artists and Scientists), auf welcher – unter ebenso gleichberechtigter wie rivalisierender Verwaltung durch die Russen und die Amerikaner – die letzten Geistesgrößen aus Wissenschaft und Kunst Zuflucht gefunden haben. Der Erzählstil des Romans erinnert im Tonfall an klassische Schelmenromane, – und aus der Position eines Schelms, der einen anderen Schelm auf seiner Wanderung beobachtet, macht der Illustrator Thomas Franke viele weitere Details dieser Welt sichtbar, Details, die der Schriftsteller nicht erzählte oder selbst nicht entdeckt hatte, oder die symbolisch, allegorisch und metaphorisch neue surreale Erlebnisse in der Schmidtschen Welt präsentieren.

Mit der von Franke reich illustrierten und gemeinsam mit Michael Haitel gestalteten sowie als Künstlerbuch aufwendig hergestellten, bei p.machinery edierten Neuausgabe des Romans erweist sich Franke als ein Liebhaber des Schmidtschen Humors und seiner bissigen Ironie, weswegen er bei der Gestaltung des Künstlerbuches nicht zurückstehen wollte: die Bücher wurden in CABRA gebunden, ein Material, das sich anfühlt als würde man einer Zentaurin aus dem »Hominidenstreifen« das Fell streicheln.

Seit 1979 ist Franke als freier Grafiker, Buchkünstler und Illustrator z. B. für den Suhrkamp-, den Heyne-, den Goldmann-Verlag, für p.machinery und viele andere tätig. Für seine buchgestalterische Arbeit wurde er mehrfach ausgezeichnet – ebenso für seine Arbeit als Schauspieler. Neben der Bühnenarbeit bestreitet er seit beinahe vierzig Jahren Lesungen. Er liest Hörbücher ein, produziert selbige, arbeitet als Sprecher für den Hörfunk und spielt in Fernseh- und Filmproduktionen.

Die Buchausgaben wurden gefördert durch ein Künstlerstipendium im Rahmen der NRW-Corona-Hilfen.

Arno Schmidt
DIE GELEHRTENREPUBLIK
Kurzroman aus den Roßbreiten
Illustriert von Thomas Franke
Fulminant Fantastische Folianten 1
p.machinery, Winnert, September 2022, 246 Seiten (incl. 25 Farbseiten, davon 7 Ausklappseiten), Hardcover mit Cabra-Bezug und Blindprägung
Normalausgabe: ISBN 978 3 95765 302 4 – EUR 99,90 (DE)
Vorzugsausgabe (limitiert auf 111 Ex., davon 100 Ex. im Verkauf, mit nummerierter Digigrafik im Einleger und im Schuber): ISBN 978 3 95765 303 1 – EUR 222,00 (DE)

Haptisches Erlebnis

Die Firma Peyer Cover (peyer-cover.com) hat das Bezugsmaterial für die Frankesche Neuausgabe der »Gelehrtenrepublik« von Arno Schmidt geliefert und schreibt auf ihrer Website – versehen mit ansehnlichem Bildmaterial – darüber, was es damit auf sich hat, was man damit tun kann, und warum Thomas Franke die Auswahl dieses Materials getroffen hat.

Links finden sich dort auch. Maren Thomsen ist die Firma, die den Schuber für die Vorzugsausgabe erstellt hat, SDL-Buchdruck ist der Schaltungsdienst Lange, und die p.machinery sollte bekannt sein.

Schmidt, Arno, DIE GELEHRTENREPUBLIK

Fünf Jahre Arbeit

 

Gesprächsbedarf

Yvonne Tunnat verspürte Gesprächsbedarf und lud erneut — zum dritten Mal, wie es heißt — Marianne Labisch zur Unterhaltung. Es sollte eigentlich vorrangig um die aktuelle Anthologie »Jenseits der Traumgrenze«, hrsg. von Marianne Labisch und Gerd Scherm, gehen, aber dann ging es wie so oft um viel mehr.

Labisch, Marianne & Scherm, Gerd (Hrsg.), JENSEITS DER TRAUMGRENZE

 

Ein neuer Flug zum Kristallplaneten

Veranstaltungshinweis

11. März 2023 +++ 19:30 Uhr
»Der Kristallplanet – ein Spiel aus der Zukunft« von Herbert W. Franke
im Marionettentheater Bad Tölz

Am 11. März startet die Crew um Commander Spoerk wieder zum Kristallplaneten – eine ungewöhnliche Aufführung des Marionettentheaters Bad Tölz in einem teils realen, teils virtuellen Bühnenraum. Die SZ schrieb darüber: »Es ist eine faszinierende Reise in ein düsteres, fremdes Universum – und gleichzeitig ein kühnes gedankliches Experiment.«

Seit 2017 gehört »Der Kristallplanet« in der Regie von Albert Maly-Motta zum festen Programm des Ensembles, eine Aufführung, die schon weit über 1000 begeisterte Zuschauer gesehen haben. Das Drehbuch stammt aus der Feder von Herbert W. Franke, dem mit zahlreichen Preisen gewürdigten Pionier der deutschen Nachkriegs-SF, der im Juli letzten Jahres verstorben ist. In einem Nachruf der FAZ wurde er als »Kurzgeschichten-Feuerwerker« tituliert, eine Anspielung auf die von ihm kreierten zahlreichen SF-Kürzestgeschichten, die jeweils auf nur zwei bis drei Seiten eine Handlung skizzieren, die fantastisch ist, aber dennoch auf der Basis wissenschaftlicher Erkenntnis steht und Anlass zum eigenen Nachdenken über unsere Zukunft geben soll. »Der Kristallplanet«, Frankes außergewöhnliches Drehbuch für das Marionettentheater Bad Tölz, ist so eine Story, die die Gefahren des digital perfektionierten Überwachungsstaates in eine spannende Geschichte kleidet, in der ein Forschungsteam auf der Suche nach einem verschollenen Astronauten zu einem weitgehend unbekannten Exoplaneten fliegt, dessen Oberfläche aus kristallinen Strukturen besteht.

Beginn der Aufführung:
19:30 Uhr
Marionettentheater Bad Tölz
Am Schlossplatz 1
Parkplatz direkt neben dem Theater

Kartenvorbestellung:
info@marionetten-toelz.de
Stadtmuseum 08041-7935156
Tourist-Info 08041-786715

Ankündigungs-Flyer zur Aufführung

Pressekontakt:
Dr. Susanne Päch, office@art-meets-science.info

Die art meets science-Stiftung Herbert W. Franke wurde im August 2023 gegründet und widmet sich dem Erbe des Werkes von Herbert W. Franke, der ein Leben lang als Grenzgänger zwischen Wissenschaft und Kunst tätig war. Die Stiftung unterstützt Forschungsvorhaben, Projekte und Veröffentlichungen im Bereich von Kunst und Wissenschaft: www.art-meets-science.io

art meets science-Stiftung Herbert W. Franke
c/o mce GmbH
Bavariafilmplatz 3
82031 Grünwald

London, Pop und für die Ohren

Heinrich Stricker hat aus seinem Werk »London, Pop und frühe Liebe« (Außer der Reihe 72) gelesen, was für das »Literatur Radio Hörbahn« aufgezeichnet wurde. Und danach hat er sich noch mit Uwe Kullnick über sein Buch, London und Reisen im Allgemeinen unterhalten. Das alles findet sich hier.

Stricker, Tiny, LONDON, POP UND FRÜHE LIEBE

 

Frisch besprochen

Naja, eigentlich für Bücher meiner p.machinery. Aber ihr wisst, was gemeint ist:

  • Thorsten Küpers »Belichtungszeit« auf Literatopia;
  • Sebastian von Arndts »Wächter der Verbotenen« auf Robots & Dragons, und
  • Willi van Hengels »Dieudedet oder Sowas wie eine Schneeflocke«, ebenfalls auf Robots & Dragons.

Herzlichen Dank an die Rezensenten.