Maltamusik ohne Malta

Das ist Musik, die nichts mit Malta zu tun hat, die mich aber erinnert. An die Musik, die dort unten gespielt wird, bei 89.7 Bay Radio. Und wenn mein Haus-und-Hof-Sender für elektronische Musik – das ist Sunshine Live -, das spielt, dann packt es mich. Unweigerlich.

The Chainsmokers & Coldplay - Something Just Like This (Official Lyric Video)

Lost Frequencies & Bastille - Head Down (Art video)

Felix Jaehn & Ray Dalton - Call It Love (Official Video)

Lange her — und trotzdem immer noch gegenwärtig

Heute vor 14 Jahren haben wir Kim zu uns geholt. Zuvor waren wir einmal in dem Shelter in Odelzhausen bei München, um uns Hunde anzuschauen. Aber außer einem Bassett war keiner dabei, der uns gefallen hätte. Und dem Bassett wollten wir unsere Treppen nicht antun.
Später erhielten wir per Mail Fotos von Gigi. So hieß Kim, als sie nach Deutschland kam. Ein Name, den man nicht aussprechen, den man vor allem nicht rufen mag. Und Gigi sah der Kim, die ich vorher kennengelernt hatte – ganz andere Geschichte – so ähnlich, dass ich mir den Namen nicht verkneifen konnte.
Kim.
Das war Kim.
Das war sie so lange. Für uns.
Kim.

Heute vor 14 Jahren haben wir sie zu uns geholt. Ich erinnere mich an ein kleines, scheues Mädchen, das ein, zwei kleine Leckerlis nahm und dann im Fußraum auf der Beifahrerseite im Auto seiner Zukunft harrte.
Als sie dann bei uns war, dauerte es das übliche Weilchen, bis sie warm geworden war. Es dauerte zwei, drei Tage, bis sie ihr Futter annahm, und irgendwann war sie dann angekommen.

Kim.
Und für mich war sie ein tolles Mädchen.

Naomi und die Elf

Heute vor 11 Jahren haben wir Naomi in Frankfurt (Main) am Flughafen abgeholt und mit uns nach Hause genommen. Sie kam aus Griechenland und erwies sich schnell als Mitglied unserer Familie. Sie verstand sich mit Kim ohne Konkurrenzverhalten und fügte sich von vornherein als Nummer zwei ins Hundeteam. — Elf Jahre …

Naomi im Juni 2024

Rainer ist dann mal weg

Rainer Schorm kannte ich nicht wirklich gut. Ich glaube, wir sind uns nie begegnet, jedenfalls erinnere ich mich nicht. Wir haben mal telefoniert, ansonsten per E-Mail kommuniziert. Gemeinsam mit Jörg Weigand hat er für meine p.machinery eine Menge getan: Herausgaben, Texte, Grafiken, vor allem auch Titelbilder. Insgesamt nichts, was ihm einen Kurd-Laßwitz-Preis verschaffen würde — wenn er nicht eh schon einen für sein Werk gewonnen hätte –, aber für meine p.machinery doch von Bedeutung.
Und nun ist er von uns gegangen. Unter unklaren Umständen. Die genaue Todesursache kenne ich nicht. Auch der genaue Todeszeitpunkt — es wird vom 11. März ausgegangen, ausgerechnet mein Geburtstag — ist nicht fix. Klar ist nur, dass er seine heiß geliebte Katze hinterlassen hat, von der inzwischen das Gerücht kursiert, dass sie nach einer Woche ohne Wasser und Futter eingeschläfert werden musste (wobei sich vermutlich einfach niemand Gedanken darüber machte, dass man sie vielleicht wieder hätte aufpäppeln können).
Rainer hinterlässt in der SF-Szene — und nicht nur im Perry-Rhodan-Universum – eine riesige Lücke, und diese Lücke setzt sich in den Gefühlswelten vieler Menschen, vieler Fans fort.
Er ist einfach nicht mehr da.
Und ich hoffe, dort, wo er jetzt ist, geht es ihm gut. Ich bin kein gläubiger Mensch, ich glaube nicht an Gott und den Himmel, aber ich würde mir wünschen, dass mein Nichtglauben für Rainer — ja, und auch für andere Menschen — Lügen gestraft würde.

P.S.: Einen wirklichen Nachruf kann ich nicht schreiben (siehe oben). Für NOVA wird es mindestens einen oder zwei solche Nachrufe geben. Aktuell gibt es einen von Christina Hacker verfassten Nachruf.

Weigand, Jörg (Hrsg.), FANTASTISCHE WIRKLICHKEITEN. Die Bilderwelten des Rainer Schorm

Zwei

Heute Abend vor zwei Jahren hat sie uns verlassen. Kim. Sie war schon vorher gegangen. Geistig. Sie war einfach nicht mehr da. Wir haben sie dann über die Regenbogenbrücke geschickt, weil sie einfach diesen Weg gehen wollte. Sie hat es mit all ihrem noch verbliebenen Wesen gezeigt.

Was ich an ihr vermisse, kann ich nicht beschreiben. Dazu fehlen mir die Worte. Sie ist immer noch gegenwärtig. Hinter mir im Regal steht ihre Urne mit einigen Erinnerungsstücken. Und wir haben einen alten Kalender hängen, den wir Monat für Monat umblättern. Der Kalender ist von 2017 und auf den Bildern ist sie der Hund, den ich in Erinnerung habe.

Den letzten Moment mit ihr werde ich niemals vergessen. Da war sie schon gegangen, lebte nicht mehr. Wir waren im Elysium, dem Krematorium, in dem wir Kim einäschern ließen. Ich hob sie aus dem Auto auf einen Wagen, und ich musste sie noch einmal anheben, um die Decke, in der sie eingewickelt war, zurückzunehmen. Mit beiden Armen musste ich sie anheben, und auch, wenn ihr Körper längst ohne Leben war, war das Gefühl … erschütternd. Wie gesagt – ich werde das niemals vergessen.

Seit zwei Jahren ist sie nun im Hundehimmel, und auch, wenn manch einer denken mag, der Gedanke sei albern, so wünsche ich mir doch, dass es ihr dort oben gut geht. Wenn Menschen an einen Himmel für ihr Leben nach dem Tod glauben dürfen, dann darf ich das für meine Kim auch.

Zwölf

Heute feiert unsere Naomi ihren zwölften Geburtstag.

Am 20. Januar 2013 erblickte sie in Griechenland das Licht der Welt. Sie wuchs in einem Haushalt auf, in dem es nebst Kindern auch Katzen gab.

Ihr Weg zu uns war weit. Am 24.04.2014 flog sie nach Frankfurt, wo wir sie in Empfang und mit nach Hause — damals noch Murnau — nahmen.

Das Zusammentreffen mit unserer Kim damals war friedlich, fast harmonisch. Es war schnell klar, dass Kim die Chefin und Naomi die Nummer 2 war — und damit hat sie wohl nie ein Problem gehabt.

Heute nun ist sie zwölf Jahre alt — und es geht ihr immer noch gut. Sie ist grauer geworden und ein wenig langsamer. Und manchmal sieht es so aus, als würde sie nicht mehr so gut hören. Aber sie ist immer noch meine Naomi. Und das soll sie auch noch lange bleiben.

Wenn das Leben traurige Geschichten schreibt

Friedhelm Schneidewind, Kurzgeschichtenautor in der p.machinery, hat gestern Nacht geschrieben:

Lieber Michael,
am Sonntag, 9. Juni, ist meine gute Freundin, Illustratorin und Exfrau Ulrike Grimm unerwartet mit 57 Jahren gestorben.
Vielleicht kannst du irgendwie darauf eingehen, sie ist ja als Illustratorin in meinem Sammelband »Brennende Labyrinthe« in deinem Verlag vertreten.
Bilder der großartigen Künstlerin sind noch bis Ende des Monats in der Galerie P3,6 (Fressgasse) in Mannheim zu sehen, im Rahmen der Kunstausstellung »IMAGINARE LUX!«.
Ich werde bei einer Lesung morgen, am 13.6., in der Galerie viel aus dem Sammelband »Brennende Labyrinthe« lesen und so eine Art literarischen Nachruf gestalten.
Mit traurigen Grüßen
Friedhelm

Ich kenne Friedhelm nur aus unserem E-Mail-Kontakt, und zu Ulrike Grimm hatte ich überhaupt keinen Kontakt, das lief über Friedhelm. Und trotzdem geht das nahe. Sehr nahe.
Ich werde mir das E-Book der »Brennenden Labyrinthe« heute auf meinen E-Book-Reader laden und heute Abend daraus lesen. Als meinen eigenen literarischen Nachruf.

Schneidewind, Friedhelm, BRENNENDE LABYRINTHE

Der Alte: Wenn das Herz blutet

Gekauft habe ich ihn Ende 2012. Es war ein Leasingausläufer meines damaligen Arbeitgebers, hatte einen Hagelschaden (von dem man wissen musste, weil man ihn eigentlich nicht gesehen hat) und war deshalb im Verhältnis spottbillig. Dazu ein »Kredit« meines Arbeitgebers …
Der VW Passat mit einem 2-Liter-Bluemotion-Turbodiesel war ein feines Auto. Das Fahrvergnügen mit diesem ehemaligen Geschäftsführerwagen hat mir sehr geholfen, über das Verlusttrauma des Renault Laguna, den ich vorher fuhr, hinwegzukommen.
Und nun ist auch diese Ära zu Ende gegangen …

Nach nicht ganz 12 Jahren, in denen ich diesen VW Passat fahren durfte, ist diese Zeit Ende Mai zu Ende gegangen. Der TÜV hat sich geweigert, ihm eine neue  Plakette zu verleihen. Diverse Mängel – durchgerostete Kotflügel, ein kleines Problem mit den hinteren Bremsen, angeblich falsch eingestellte Scheinwerfer und eine vom TÜV-Prüfer zerstörte Frontscheibe – haben sich zu einem wirtschaftlichen Totalschaden kumuliert. Hinzu kamen noch Baustellen, die zwar TÜV-irrelevant waren, aber zusätzliche Kosten erzeugt hätten – so zum Beispiel eine neue Heckklappe für summasummarum 3000 Euro …

Seufz. Die vorderen Kotflügel waren in der Tat übel dran. Die Stellen, die man auf dem Foto sieht, sind wirklich durchgerostet. Es konnte mir niemand erklären, was die Fahrsicherheit in diesem Fall beeinträchtigt, aber der TÜV muss das ja auch nicht erklären.

Die Heckklappe … Sie hat sich übrigens inzwischen, wie ich heute erfuhr, als nicht durchgerostet erwiesen. Sie soll instandgesetzt werden.

Der Wagen steht jetzt noch in Winnert und wird wohl auch hier bleiben. Der neue Besitzer, der mir den Passat für 250 Euro abgekauft hat, will ihn herrichten. Denn eines ist sicher: Der gute 220.000 Kilometer gelaufene Turbodiesel ist nicht nur technisch einwandfrei, er ist nach zwei Softwareupdates auch durchaus sauber und mit einem Mixverbrauch von 4,8 Liter auf 100 Kilometer auch extrem sparsam. Ist die Karosserie hergerichtet und sind die übrigen Beanstandungen des TÜV behoben, dann wird der neue Besitzer sicher noch viel Vergnügen mit diesem Wagen haben, dessen Reparatur ich mir nicht leisten konnte und wollte.

Ich habe den Wagen heute Nachmittag noch einmal gesehen. Er steht im Ort in einer Garage, wurde schon um die rostigen Kotflügel, die Stoßstange vorne und die Heckpartie erleichtert, aber er hat immer noch den Charakter, den ich von ihm kenne. Unvergleichlich, unübersehbar. Mein Herz blutet noch ein wenig, aber es ist nach einigen Tagen schon besser geworden.


P.S.: Am Abend, als ich den Wagen abgegeben hatte, hat Schwiegermutter noch zum Essen eingeladen und meine Gattin hat eine kleine Trauerfeier arrangiert – mit einem Foto des Passat, einer Kerze und einer spontanen Ansprache, die auf jeder anderen Trauerfeier bestens angekommen wäre.