Und eigentlich doch nicht …
Gestern Abend, gegen 19.40 Uhr, hörte Kims Herz auf zu schlagen. Nach einer Beruhigungsspritze gab es eine Überdosis Pentobarbital, und innerhalb von nicht einmal drei Minuten war es vorbei. Frauchen öffnete die Fenster in einigen Räumen, damit Kims Seele den Weg über die Regenbogenbrücke finden konnte …
Nachdem wir sie über Nacht in unserem kühlen Hauswirtschaftsraum betteten, fuhren wir dann heute morgen nach Hohenwestedt, wo es ein Tierkrematorium gibt. Wir hatten Glück — sofern man davon sprechen möchte — und bekamen einen Einäschungstermin noch am gleichen Vormittag.
Es verging Zeit. Die Anlage musste hochgefahren werden, das dauerte — wir waren die ersten Kunden an diesem Tag. Und die Einäscherung selbst war auch keine Sache von Minuten, sondern dauerte deutlich über eine Stunde, während der wir mit Naomi und Susi die Umgegend erkundeten.
Am Ende konnten wir Kim dann mit nach Hause nehmen — in ganz anderer Form. Und hier ist sie nun, steht an einem noch nicht endgültig eingerichteten Platz im Regal meines Arbeitszimmers:

Kim in ihrer Urne. Darüber eines ihrer Lieblingsapportel für Flachwasserspiele, eine Schildkröte.
P.S.: Es gab einen Moment, den ich mir vielleicht gerne erspart hätte. Meine Frau achtete auf Naomi und Susi, und ich übergab Kims Körper. Sie war in einen Teppichläufer eingewickelt, weil wir sie so einfacher tragen konnten — zweiundzwanzig leblose Kilo stemmt man nicht so leicht allein. Nachdem ich sie auf die mobile Waage gelegt hatte, wollte ich den Teppichläufer wegziehen lassen und fasste Kim dabei an, um sie anzuheben. In diesem Moment, den kühlen, leblosen Körper in den Armen, kamen mir die Tränen. Und bei der Erinnerung an diesen Moment kommen sie immer wieder. Es war der letzte Abschied, fast unerwartet, nachdem alles schon gefasst schien …
P.P.S.: Die Geschichte der Krombacher-Pils-Flasche mit Kims Bild erzähle ich später einmal. Ich werde sowieso noch die eine oder andere Geschichte von Kim und vom Leben mit ihr erzählen.