Die Kimera

Auf Basis existierender Technik hatte ich einige Wochen vor Kims Abschied noch eine Erfindung zu vermelden: die Kimera.

Kim schlief zuletzt immer mehr. Und ihr Lieblingsplatz war die alte Hundebox, die wir angeschafft hatten, als Kim damals 2011 zu uns gekommen war. Sie stand auch in Murnau immer strategisch so gut, dass sie von dort aus einen guten Überblick hatte. Hier in Winnert stand die Box in der Diele; links geht es in die Küche, rechts zum WC und in Frauchens Arbeitszimmer, das wir auch als Wohnzimmer nutzen.

Solange sie schlief, war alles gut. Wenn sie wach wurde, war eine Reaktion gefordert: Sie musste durch die Küche und den Hauswirtschaftsraum nach draußen geführt werden, damit sie sich erleichtern konnte. Ich saß allerdings einige Meter entfernt in meinem Arbeitszimmer, mit dem Rücken zu ihrem Aufenthaltsort, sodass ich manchmal nicht mitbekam, dass sie wach wurde, denn nicht immer machte sie entsprechende Geräusche.
Also schaffte ich die Kimera an.

Die Kimera stand auf einem Hocker in der Tür zu meinem Arbeitszimmer. Dank der Technik – es handelt sich um ein Modell von Logitech – konnte ich Kim auch verfolgen, wenn sie später nicht gleich wieder in ihre Box zurückkehrte.

Die drei Fotos sind Schnappschüsse. Es gab natürlich noch mehr zu sehen. Lustig war es, wenn Kim direkt vor der Kimera stand, als würde sie wissen, was das darstellte. Oder Susi, die das ganz sicher haargenau wusste; einmal schlabberte sie mit ihrer Zunge über das Objektiv.
Inzwischen hat die Kimera keine Aufgabe mehr und sie wird auch diesen Namen verlieren, denn Kim ist ja nicht mehr da. Möglicherweise wird sie beizeiten eine Karriere als Naomera beginnen, aber das wird sich zeigen.

[Kim] Alltag, durcheinander

Mein Alltag ist durcheinander. Irgendwie. Natürlich ist das nicht Kims Schuld. Aber seit sie nicht mehr da ist, zeigt sich, wie sehr man tagtäglich in einer gewissen Spur läuft. Und die hat sich jetzt geändert.

Über Monate hinweg war ich hauptsächlich für die Gassigänge zuständig. Wenn Frauchen nicht da war, weil sie arbeiten musste, ging ich nicht nur mit Naomi und Susi, sondern auch noch mit Kim. Meist ging ich mit ihr zuerst, es waren ja keine langen Gänge mehr, sie wurden immer kürzer, wie schon erwähnt. Trotzdem wollte sie auch immer noch nach draußen, man merkte es ihr an. Und auch, wenn ich des Öfteren vermutete, dass es ihr vor allem um die Leckerlis ging – das war okay. Nach Kim waren dann Naomi und Susi dran. Nicht so lang, meist dreißig, fünfunddreißig Minuten, selten länger – es sei denn, Frauchen war da. Derweil stand die hintere Tür zum Garten offen, damit Kim raus konnte. Was sie selten musste, denn die dringenden Geschäfte hatte sie zuvor erledigt. Meist wartete sie nur auf uns, dass wir zurückkehrten.
Heute kann ich mit Naomi und Susi wieder längere Gänge machen. Wenn sie Lust dazu haben und sich nicht in Schnüffelorgien ergehen wollen. Ich mag halt doch laufen, nicht herumstehen. Aber es ist seltsam. Man muss sich wieder daran gewöhnen, nicht ständig daran zu denken, dass ja noch ein Hund daheim ist, ein alter Hund, der nicht mehr fit ist … Selbst jetzt, nach anderthalb Wochen, blitzt manchmal der Anfang eines solchen Gedankens in meinem Kopf auf.
Frauchen kann nun auch wieder Gassi gehen – und damit fehlt mir jeweils ein Gassigang. Das bringt meinen Rhythmus durcheinander. Es gibt feste Abläufe. Mittags zum Beispiel: halb zwölf Gassigang, danach Mittagsleckerli für die Mädels, Insulin für mich, dann Mittagsbrotzeit. Letztens hat Frauchen einen Mittagsgang gemacht – und prompt habe ich nicht nur mein Insulin, sondern auch das Mittagessen vergessen. Das Gleiche geschah auch an einem Nachmittag.

Kim am 11.04.2022

Auch andere Abläufe gestalten sich anders. Nicht grundlegend, aber doch anders.
Zuletzt fuhr ich zum Einkauf nach Husum nur, wenn Frauchen daheim war. Nicht wegen Naomi und Susi, sondern wegen Kim. Die Tür nach hinten auf zu lassen, wenn alle drei Mädels daheim waren, war (und ist) gefährlich, weil gerade Susi ein Ausbrechergen zu haben scheint; jedenfalls ist ihr immer noch zuzutrauen, dass sie eine Gelegenheit wahrzunehmen bereit ist, wenn sie sich ihr bietet. Also fuhr ich immer so, dass die Hunde allenfalls eine halbe Stunde allein waren, wenn Frauchen doch zur Arbeit musste. Und das hat geklappt.
Heute ist das wieder wurscht. Morgengassi mit den beiden verbliebenen Mädels, dann ins Auto und ab nach Husum – kein Problem und egal, ob Frauchen da ist oder nicht.

Und es gibt noch andere Kleinigkeiten, die sich geändert haben. Meist ist es eher lustig, wenn man drauf kommt. Es ist mir auch vorher immer mal passiert, dass ich Naomi Kim rief. Heute ist das merkwürdig, es fällt mehr auf.

Kim ist nicht mehr da. Ich hatte erwartet, dass ich viel mehr trauern würde. Aber zum einen hatten wir viel Zeit, uns vorzubereiten. Und zum anderen sind noch zwei Hunde da, die unserer Aufmerksamkeit bedürfen und sie verdient haben. Kim ist nicht vergessen, ganz im Gegenteil; Frauchen hat ihre große Fotosammlung mit Kim als wechselnde Hintergrundbilder auf dem PC ablaufen. Und ich schreibe Blogbeiträge, die sich um sie drehen.
Und wenn ich genau darüber nachdenke, finde ich es irgendwie schön, sie in Sicherheit zu wissen. Nicht nur ihre Asche im Regal hinter mir, auch ihre kleine Hundeseele jenseits der Regenbogenbrücke, bei all den anderen gegangenen Hundeseelen. Es geht ihr ja im eigentlichen Sinne nicht (mehr) gut, aber es geht ihr auf jeden Fall nicht mehr schlecht. Und das ist irgendwie … hm … befriedigend? Beruhigend? Ich bin nicht sicher.

[Kim] Das Ende ist da oder »She’s dead, Jim«

Andrea, unsere Hundephysiotherapeutin, bei der Kim so oft schwimmen war – zuletzt am Tag ihres Todes –, meinte, dass Kims Blick leer geworden sei. Die Tierärztin, die abends dann bei uns war, stellte fest, dass Kim überhaupt nicht mehr wirklich reagierte. Sie lag da, in unserer Diele – das war der Raum mit dem meisten Platz drumherum –, regungslos fast.
Sie bekam eine Spritze zur Beruhigung, zum Einschlafen. Sie wirkte schnell. Die eigentlich tödliche Spritze Pentobarbital war ein Riesenteil und die Tierärztin versicherte uns, dass die Dosis reichte, um auch größere Hunde in den Hundehimmel zu schicken. Kim würde nicht leiden – und tat es auch nicht, denn nach nicht einmal drei Minuten hörte ihr Herz zu schlagen auf.

Es war vorbei.

Durch geöffnete Fenster ließen wir ihre kleine Seele gehen; das ist so ein Brauch, die Fenster zu öffnen. Wir ließen ihren Körper in der Diele liegen, damit Naomi und Susi Abschied nehmen konnten, was sie nicht wirklich taten, nicht so, wie wir das vielleicht erwartet hätten. Hunde machen das vermutlich einfach anders.
Für die Nacht legten wir sie in den Hauswirtschaftsraum, weil es dort kühl war.

Kim war gegangen, obwohl ihr Körper noch da war.

[Kim] Das Ende des Wegs in Sicht

Sie schlief immer mehr, immer länger.
Ihre Gassigänge wurden immer kürzer, am Ende waren es vielleicht noch hundert Meter, vielleicht hundertfünfzig. Oft fand sie den Weg aufs Grundstück nur deshalb, weil wir sie führten; und manchmal schien es, als wolle sie gar nicht zurück nach Hause.
Irgendwann lehnte sie das Nassfutter ab, von einem Tag auf den anderen. Danach bekam sie Trockenfutter, ein spezielles, weil sie Probleme mit Struvitsteinen in der Blase hatte. Und auch von diesem aß sie immer weniger, und das meiste davon musste man ihr regelrecht füttern.
Sie bekam Probleme beim Aufstehen. Weil unsere Böden glatt waren, hatten wir jede Menge Teppichläufer verlegt, aber sie fand fast zielsicher immer die glatten Stellen dazwischen.
Sie schien dement zu werden, obwohl das nicht sicher ist, denn sie schien uns nach wie vor zu erkennen. Aber sie war – nicht nur, aber vor allem nach dem Aufwachen – oft desorientiert. Sie stand dann irgendwo vor einer Wand, vor einem Möbelstück, in der Ecke an einer Tür auf der Seite, wo die Tür angeschlagen war. Sie wirkte, als wäre sie irgendwohin aufgebrochen und hätte dann vergessen, was sie dort wollte, wo sie überhaupt hin wollte.
Sie taumelte immer häufiger und vor allem ihre Hinterbeine knickten oft ein.
Sie wurde nicht im eigentlichen Sinne inkontinent, aber sie schaffte es öfter nicht mehr nach draußen, obwohl wir sie führten, und nachts weckte sie uns nicht mehr, was sie anfangs des Weges noch getan hatte. Unsere Teppichläufer gehören vermutlich zu den meistgewaschenen Teppichläufern Nordfrieslands.
Und auch ihr Häufchen kam immer öfter im Haus zur Welt. Fast so, als schien es den Würstchen draußen zu kalt zu sein.
Immer wieder führten wir sie nach draußen, damit sie sich erleichtern konnte, und immer wieder kam sie zurück und erledigte ihr Geschäft dann drinnen.

Kim 11

Nein. Sie ist nicht jünger geworden. Leider. Sie ist immer noch 12 Jahre alt. 12 ½ inzwischen.
Aber heute vor 11 Jahren haben wir sie zu uns geholt. In einem kleinen Tierheim in Odelzhausen (bei München) abgeholt. Da war sie gerade mal einen Tag in Deutschland. Mit einem Transporter aus Ungarn gekommen. Wir hatten vorher Bilder von ihr bekommen. Nachdem wir zuvor schon einmal dort gewesen waren. Da war sie noch nicht da. Und die Hunde, die da waren, waren nicht unser Fall.

Kim 2011, eines der Fotos, die wir bekamen, bevor wir uns für sie entschieden. Eines der Fotos, wegen denen wir uns für sie entschieden.

Als wir sie holten, war sie irgendwie klein. Unscheinbar. Müde von der langen Fahrt aus Ungarn. Sie nahm ein paar Leckerlis. Und wirkte abwesend. Wir hatten noch nichts. Keine Box, keine Ausrüstung im Wagenheck. Sie lag zwischen den Füßen meiner Frau im Fußraum. Was in den ersten Stunden daheim passierte, daran erinnere ich mich nicht mehr.
In den ersten Tagen zeigten sich die bei Hunden aus den ehemaligen Ostblockstaaten typischen Probleme. Angst vor Männern, jedenfalls Abneigung gegen diese. Kein Wunder. Die Tierfänger in diesen Ländern sind nicht nur ausnahmslos Männer, sondern auch Arschlöcher. Nicht nur, dass Kim – die eigentlich Gigi heißt, aber so nennt man keinen Hund – von einem Metzger sterilisiert wurde: Die Narbe ist gute zwanzig Zentimeter lang (heute sieht man sie kaum noch). Später erfuhren wir, dass auf sie geschossen wurde – nicht ungewöhnlich nach einem anderthalbjährigen Leben auf der Straße (zwei Diabolos wurden entfernt, der dritte sitzt verkapselt und harmlos direkt an der Lunge).

Kim 2011. Noch eines der »Werbefotos«. Hier hatte sie sehr große Ähnlichkeit mit meiner ersten Kim …

Kim zeigte mir meine Grenzen. Der Umgang mit ihr war schwierig. Ich dachte nach der ersten Kim, die ich hatte, ich würde mich auskennen. Aber ich machte Fehler. Die Teleskopleine, die mir aus der Hand fiel und hinter dem armen Hundemädchen herjagte, die erfolglos zu flüchten versuchte, zum Glück nur bis zur Haustür. Es gelang mir zwar, als Futtermeister eine Rolle zu spielen. Aber es blieb schwierig. Einmal biss sie mich in die Hand – mein Fehler, eindeutig.
Am Ende war es eine Hundetrainerin, die den richtigen Weg zeigte. Mit einer Wasserpistole. Durch sie – die Trainerin und die Wasserpistole – lernte Kim, dass ich derjenige war, bei dem sie in Sicherheit war. Und das war der Hebel, der umgelegt werden musste.

Kim im Februar 2022. (Hinter ihr Naomi.)

Heute ist Kim alt. Ich liebe sie. Wir lieben sie. Sie ist immer noch kein vollständig einfacher Hund. Sie lässt sich ungern knuddeln. Aber sie ist ein wundervoller Hund geworden, wundervoller, als wir jemals vermutet hätten.
Und heute ist sie alt. Sie schläft viel. Wenn sie nach dem Schlaf aufsteht, ist sie wackelig. Und auch draußen läuft sie eher wackelig. Und nicht mehr so lange. Längst nicht mehr so lange. Fünfzehn, zwanzig Minuten, selten mehr. Kurze Strecken, manchmal nicht mal mehr ein Kilometer.
Sie ist alt. Wir vermuten, dass sie uns in absehbarer Zeit verlassen wird. Über die Regenbogenbrücke gehen wird, wie man als Hundebesitzer sagt. Wir hoffen, dass sie einfach einschlafen wird, dass wir sie nicht wegen irgendetwas einschläfern lassen müssen. Und irgendwie stehen die Chancen gut. So alt sie ist, eines ist unverändert: Ihr Hunger, ihr Appetit auf alles, was essbar ist – inklusive Obst und Gemüse in jeder Form.
Heute vor elf Jahren haben wir sie zu uns geholt. Es war eine gute Entscheidung. Es ist noch immer eine gute Entscheidung. Und es wird eine gute Entscheidung bleiben.

Es ist schön, dass du bei uns bist, Moppelkäfer.

Ein Tag wie heute

– ist nichts Besonderes.

  • Zwei Gassigänge bei Regen. Beide Male zeigte das Regenradar an, es sei trocken; beide Male spendierte mir man meinen persönlichen Schauer. Danke.
  • Am Vormittag stellte ich das Lektorat für ein auf den Kapverden angesiedeltes Buch fertig. Dazu eine lange und ausführliche Mail an die Autorin. Inzwischen steht fest, dass ich den Buchsatz machen darf.
  • Nachmittags das Layout von Ron Müllers Neuausgabe „Das Zwillingsparadoxon“ fertiggestellt.
  • Und den Rest des Abends (bis maximal 20 Uhr) geht es um das Layout des neuen Romans von Gabriele Behrend, „Das Dorf auf dem Grunde des Sees“, eine fantastische Geschichte mit dem bei ihr üblichen Tiefgang.

Ein Tag wie heute – wird sich so ähnlich wiederholen. Vielleicht. Bestimmt.

Reis-mag-Scheißtag

Danke, Deichkind.

  • 6 Uhr aufgestanden. Wie jeden Tag. Ich hab damit keine Probleme. Wenn ich länger liegen bleibe, kriege ich eh nur Rückenschmerzen.
  • Kim hat wieder auf einen der Teppichläufer gepieselt. Das macht sie immer häufiger. Alterserscheinung. Inkontinenz, meine Frau. Warum Kim sich nicht bemerkbar macht, weiß ich nicht. Wenn sie Leckerlihunger hat, kann sie das auch. Egal.
  • Finanzen. Es ist der 31., also müssen Sachen bezahlt werden. Den Versuch, eine Sammelüberweisung anzulegen, habe ich abgebrochen. Die neue Software auf dem Bankingportal ist eine Zicke sondergleichen. Fehlerhaft bis zum Geht-nicht-mehr. Ganz klarer Betatest. Und die Kunden sind halt die billigsten Tester.
  • Frau kommt nicht aus dem Bett. Also mache ich den ersten Gang mit den Hunden. Es regnet. Natürlich.
  • Danach zum Einkauf zu Famila. Im Getränkebereich stapelt einer Jever-Kisten. Dabei hat er den Stapler mit Palette nicht längst gestellt, sondern quer. Blockiert den ganzen Gang. In einem anderen Gang steckt ein Mitarbeiter bis zur Hüfte im Regal, auf der Suche nach weiß der Henker was.
  • Danach ins Futterhaus. Terra Canis hat wieder Lieferprobleme. Das Paket ist seit 27.01. »elektronisch angekündigt«, aber die Post bearbeitet das Paket nicht weiter. Problem ist bekannt. Schuld ist das Verteilzentrum in Aschheim (bei München, wer’s nicht weiß). Und der Dosenvorrat schrumpft. Das Futterhaus hat zwar nicht das ganze Terra-Canis-Programm, aber zur Überbrückung …
  • Jörg hat ein Problem mit Word. Änderungsverfolgung. Lässt sich lösen.
  • Bei Ebay-Kleinanzeigen gebe ich eine Anzeige auf. Ich suche jemanden, der unser Garagentor ausbaut und entsorgt. Nach zwanzig Minuten ist der Drops gelutscht. Morgen kommt jemand für 300 Öre und nimmt sich des Ungetüms an.
  • Derweil räume ich die Garage so weit auf und um, dass nach der Tordemontage ein Auto reinpasst. Mein Passat.
  • Statt mich meiner eigentlichen Arbeit – einem Probelektorat für einen neuen Kunden – zu widmen, darf ich mich daran beteiligen, Naomi und Susi wieder einzufangen. (Ich berichte morgen en detail.)
  • Eine Mitarbeiterin meiner Bank verrät mir am Telefon, wie ich an die alte Softwareversion komme, die noch läuft, aber deren Zugang recht gut versteckt ist. Später stellt sich heraus, dass die Überweisungsvorlagen nicht aktuell sind. Aber etwas geht.
  • Um vier Uhr gehe ich mit Kim alleine Gassi. Sehr schön. Sie läuft gut, entspannter als bei den Gängen mit allen dreien. Klar, sie muss nicht dauernd stehen bleiben, damit Naomi und Susi schnüffeln können
  • Und später geht auch die neumodische Javaschwachsinnsmelange der Bank wieder.
  • Den Rest der Zeit verbringe ich mit ein paar Mails und der Suche nach jemandem, der mir eine zweiflügelige Drehflügeltür für die Garage baut. So eine will ich haben. Ohne Schnick, ohne Schnack, aber rot und weiß und mit Georgskreuz drauf. Jawoll.
  • Und die Abtrennung zum hinteren Garten hat der Sturm in Mitleidenschaft gezogen. Das wird nichts mehr. Ich stelle mir einen Gabionenzaun als Alternative vor, bis ich die Kosten erkenne. Das wird dann wohl doch nur ein Doppelstabmattenzaun, wenn auch höher als vorne zur Straße hin. Und für den habe ich auch noch niemanden. Manchmal ist ein eigenes Haus richtig anstrengend.
  • Fazit: Ich habe nichts geschafft. Ich habe nicht einen Cent verdient. Es war also eigentlich ein Scheißtag. Zum Abendessen gab’s wenigstens Reis.

Nicht vergessen – nicht ballern!

Zur Erinnerung: Der schrecklichste Tag des Jahres für Tiere – gleich, ob in unserem Heim oder draußen in der Wildnis – ist Silvester. Es gibt sicherlich sinnvollere Dinge, für die man sein Geld ausgeben kann.

Quelle: DER TIERNOTRUF, Ausgabe 68, Tasso e.V., Sulzbach/Taunus, Dezember 2021, www.tasso.net

Unsere Prinzessin ist 12

Heute ist sie zwölf Jahre alt geworden: Kim, unsere ungarische Prinzessin. Alt ist sie geworden, ein wenig schwerhörig. Vielleicht sieht sie auch schon nicht mehr so gut, denn des Öfteren muss sie genau hinschauen, um ein Leckerli am Boden zu finden. Alt ist sie nun, und gesundheitlich steht es mit ihr nicht zum Besten. Die Knochen wollen nicht mehr so recht, die Muskeln haben schwer abgebaut und glatter Boden — von dem es bei uns viel zu viel gibt <seufz> — macht ihr immer häufiger zu schaffen. Aber noch giert sie nach Leckerlis, noch läuft sie gerne draußen frei, noch geht es. — Meine süße Maus, mein allerliebster Mausekäfer … ich … nein, WIR wünschen dir noch eine lange, lange Zeit bei uns und mit uns und mit den beiden anderen Mädels an deiner und unserer Seite.