Sie schlief immer mehr, immer länger.
Ihre Gassigänge wurden immer kürzer, am Ende waren es vielleicht noch hundert Meter, vielleicht hundertfünfzig. Oft fand sie den Weg aufs Grundstück nur deshalb, weil wir sie führten; und manchmal schien es, als wolle sie gar nicht zurück nach Hause.
Irgendwann lehnte sie das Nassfutter ab, von einem Tag auf den anderen. Danach bekam sie Trockenfutter, ein spezielles, weil sie Probleme mit Struvitsteinen in der Blase hatte. Und auch von diesem aß sie immer weniger, und das meiste davon musste man ihr regelrecht füttern.
Sie bekam Probleme beim Aufstehen. Weil unsere Böden glatt waren, hatten wir jede Menge Teppichläufer verlegt, aber sie fand fast zielsicher immer die glatten Stellen dazwischen.
Sie schien dement zu werden, obwohl das nicht sicher ist, denn sie schien uns nach wie vor zu erkennen. Aber sie war – nicht nur, aber vor allem nach dem Aufwachen – oft desorientiert. Sie stand dann irgendwo vor einer Wand, vor einem Möbelstück, in der Ecke an einer Tür auf der Seite, wo die Tür angeschlagen war. Sie wirkte, als wäre sie irgendwohin aufgebrochen und hätte dann vergessen, was sie dort wollte, wo sie überhaupt hin wollte.
Sie taumelte immer häufiger und vor allem ihre Hinterbeine knickten oft ein.
Sie wurde nicht im eigentlichen Sinne inkontinent, aber sie schaffte es öfter nicht mehr nach draußen, obwohl wir sie führten, und nachts weckte sie uns nicht mehr, was sie anfangs des Weges noch getan hatte. Unsere Teppichläufer gehören vermutlich zu den meistgewaschenen Teppichläufern Nordfrieslands.
Und auch ihr Häufchen kam immer öfter im Haus zur Welt. Fast so, als schien es den Würstchen draußen zu kalt zu sein.
Immer wieder führten wir sie nach draußen, damit sie sich erleichtern konnte, und immer wieder kam sie zurück und erledigte ihr Geschäft dann drinnen.