Wonnegassi

Mit Susi, der kleinen Maus, Gassi zu gehen, ist eine wahre Wonne.
Mit Naomi gemeinsam ist es eine Schnüffel- und Pieselorgie, bei der man sich bisweilen wünscht, einen Klappstuhl mitgenommen zu haben.
Die Gänge allein mit Susi sind toll. Natürlich hält sie auch da mal an, schnüffelt, markiert – aber viel seltener. Und man merkt, wie gern sie läuft, schnell, mit leichter Spannung auf der Leine, immer vorwärts. Und wenn wir wie heute eine gute Stunde gelaufen sind, fühle ich mich gefordert, beansprucht, herausgefordert — und erfreut darüber, mit diesem tollen kleinen Hund gelaufen zu sein.

Unsere heutige Strecke (mittags):

Ostenfelder Straße, Moorsiekweg, Ramhau

Sieben

Oh, ja, es geht mir gut …

Heute feiert unsere rumänische Schmusemaus Susi ihren siebenten Geburtstag. In zwei Wochen ist sie seit zwei Jahren bei uns und sie hat sich sehr positiv verändert. Es gibt immer noch kleinere »Baustellen«, aber das sind vielleicht auch nur charakterliche Besonderheiten. Nichts Schlimmes.
Sie schmust gerne; nicht immer und jederzeit, aber doch sehr häufig. Manche Dinge machen ihr rechte Freude: Wenn sie nach dem Morgengassi mit Frauchen auf unserem Bett liegt und ich ihr das Geschirr abnehme. Wenn es nach dem Gassi ein großes Leckerli gibt. Und inzwischen muss ich sie nicht mehr rufen, wenn es die Abendmahlzeit gibt.
Es bleiben eben auch »Baustellen«. Sie ist immer noch schreckhaft: laute Geräusche, unerwartete, ruckartige Handbewegungen. Wenn es draußen im Garten Leckerlis gibt, benimmt sie sich ängstlich: Sie kommt angelaufen, schnappt das Leckerli und läuft sofort weg, erkennbar ängstlich. Und sie hört nicht immer auf ihren Namen, wenn ich sie anspreche.
Aber insgesamt ist sie ein toller Hund. Sie ist keine Kim, das sollte sie auch nie sein. Aber sie ist ein toller Hund.
Und zu ihrem heutigen siebenten Geburtstag gibt es heute mittag ein ganz besonderes Leckerli – für beide natürlich, Naomi also auch. Die feiert ja mit.

Sieben Jahre ist sie nun schon. Sieben. Da ist leicht noch Platz für weitere sieben Jahre. Oder acht. Oder neun …

Tyson war schuld

Tyson ist ein Boxer. Aus der Nachbarschaft. Reinrassig. Er ist wohl noch nicht sehr alt, ich weiß es nicht. Aber er ist das, was man gerne als Rüpel bezeichnet. Er ist stürmisch, seine Bremsen sind auch im Umgang mit Artgenossen nicht immer sehr gut. Er ist nicht böse, ganz im Gegenteil. Aber er ist halt stürmisch. Naomi mag das nicht. Susi hat mit ihm wohl weniger Probleme. Und gerade Susi lässt sich ja ungern eine Gelegenheit entgehen. Zum Beispiel, wenn Frauchen sie — wegen Tyson — von der Leine lässt, damit sie mit ihm … ähm, damit sie abhaut …

Nächster Tag, gleiches Spiel. Susi wieder voraus …

… und Naomi hinterher. Eigentlich langweilig.

Und wie gehabt stammt die rote Spur vom Live-Tracker.

Strawanzen

Nein, es ist kein Viech, keine Strawanze. Strawanzen ist ein süddeutscher Ausdruck für … hm … Rumtreiben, Stromern, Herumlaufen, Ausbüxen … Strawanzen halt. Und unsere beiden kleinen Weltmeisterinnen im Strawanzen waren wieder unterwegs. Mit Frauchen. Erst fast eingeschlafen, wie sie meinte, waren sie auf einmal unterwegs. (Die rot unterlegten Spuren zeigen an, welche Strecke sie mit „live“ geschaltetem Tracker zurückgelegt haben. Und am Beginn der geraden diagonalen Linie waren sie dann in meinem Wagen …)

Susi ist wie immer als Erste losgerannt …

… und Naomi hinterher!

Bemerkenswert ist immerhin, dass die beiden zusammen laufen — und das haben sie bislang immer gemacht. Susi vorneweg, Naomi hinterher. Klare Aufteilung der Zuständigkeiten :)

Ace – der Blick

Ace ist ein sogenannter Staff Mix, geboren 2018. In den meisten Bundesländern (und auch im benachbarten Ausland) gehört er auf die »Rasseliste« angeblich besonders gefährlicher Hunde. In einigen deutschen Bundesländern — so in Schleswig-Holstein — sieht man nicht jeden Hund, der einen böse anschaut, als gefährlich an.

Ace findet sich derzeit auf der Website des Listenhunde-Nothfile e.V., in dem ich mit meiner Frau zusammen Mitglied bin. Die Chance, dass wir uns jemals einen solchen Hund zulegen werden, sind gering, denn in der Regel sind die Hunde dieses Vereins — und seiner Kollegenvereine — nicht gefährlich, aber anspruchsvoll. Und leider sind sie oft sogenannte »Einzelprinzen«, das heißt, Hunde die ihresgleichen in direkter Gesellschaft nicht akzeptieren wollen — und wir mögen es jedenfalls gerne doppelt.
Auch Ace ist so ein anspruchsvoller Hund, handhabbar, aber eben kein Couchpotato und durchaus mit einigen, wenn auch kleineren »Baustellen«. Auf dem Foto oben schaut er, wie diese Rasse — und andere Listenhunde wie Pitbulls z.B. — gerne schaut. Ihre Augen sind verhältnismäßig klein, der Kopf im Verhältnis sehr groß, rund — bis zur Kugelform –, die Ohren eher klein, wenn sie nicht eh kupiert sind (was längst verboten ist). Aces Gesicht bringt einen einmal mehr auf den Gedanken, seinen Kopf in beide Hände nehmen zu wollen.

Dass er auch witzig schauen kann, zeigt das Bild mit dem heranfliegenden Leckerli. Und auf diesem Bild zeigt er — wie auch auf dem nächsten –, was für ein schöner Hund er ist.

Auf der Vermittlungsseite des Vereins finden sich natürlich noch mehr Hunde, die auf Pflegestellen dabei sind, sich auf ihr »Zuhause für immer« vorzubereiten. Und natürlich finden sich auch die erfolgreich vermittelten Hunde, Erfolgsgeschichten – und die »Regenbogenbrücke«, mit den Hunden, die gegangen sind …

Weitere Details und eine ausführliche Beschreibung von Ace finden sich auf seiner Seite.

[Kim] Ein neues Plätzchen

Kim ist nach – inzwischen, o mein Gott – einigen Monaten noch einmal umgezogen. Ich habe in meinem Regal in meinem Arbeitszimmer ein ganzes Fach freigeräumt, nur für sie. Und die Gegenstände dort um ihre Urne herum ein wenig großzügiger angeordnet.

Von links nach rechts: Vor dem Foto, das ich zum Geburtstag bekam, steht ihr Tasso-Ausweis, davor liegen Tasso- und Steuermarke. Vor der Urne ihr Name auf einem Stück Stoff, das sich an einem ihrer Geschirre befand. Der kleine Anhänger stammt von einer Autorin und Verlegerin, mit der ich arbeite und deren Hündin kurze Zeit vor Kim gegangen war. Der grüne Frosch war Kims Lieblingsapportel. Die Bierflasche stammt von einem Besuch in der Krombacher Brauerei im Siegerland; damals waren wir dort, weil Kim mit Frauchen an einem Hundetrainerkurs teilnahm, und wir lernten auch Martin Schmidt kennen, der als Künstler unter dem Namen Crossvalley Smith besser bekannt war; von ihm stammten die sechs Flaschen mit dem Kim-Label (damals war Naomi noch nicht da). Und der Efeu ist neu, natürlich.

[Susi] Runde für Runde

Wenn Naomi ihren Schwimmtag hat, mache ich mit Susi Runden, die so groß wie möglich sind – damit sie Auslauf bekommt und ich auch mehr machen kann, als gemächlich spazierenzustehen, während die beiden Moize gemeinsam die Gegend zerschnüffeln.

Am 21.06. haben wir uns den Lehmsieker Wald vorgeknöpft, einmal mehr. Die Runde hat den Vorteil, auch an sonnigen Tagen sehr schattenreich zu sein. Am 21.06. war das Wetter gut, nicht zu warm, nicht zu windig. Und Susi war gut drauf. Sie rannte förmlich, und die Strecke – hier im Uhrzeigersinn gegangen –, für die ich mal leicht anderthalb Stunden veranschlagt hatte, schafften wir in einer Stunde und zehn Minuten.

Eine Woche später war Susi nicht so gut drauf, hatte ich jedenfalls den Eindruck: Sie war langsamer, schnüffelte häufiger als sonst. Und so kürzte ich die Strecke am westlichsten Punkt ab, indem wir nicht – wie eigentlich geplant – geradeaus weiter gingen – dann hätte die Strecke Ähnlichkeit mit der vom 21.06. gehabt –, sondern der zum Glück wenig befahrenen Asphaltstraße folgten und dann in den Wald zurückkehrten.

Aber auch diese Runde hatte ihren Charme und ihren Vorteil. Wir bekamen beide unsere Bewegung, und es war immer noch mehr, als wären Naomi und Susi gemeinsam unterwegs gewesen wären. Ich weiß die Gelegenheiten jedenfalls zu schätzen und zu genießen.

[Kim] Faible fürs Apporteln

»Apporteln« ist der leicht bayerisch angehauchte Fachbegriff für das Apportieren von Gegenständen durch den Hund. Kim war nie ein verspielter Hund. Sie besaß keine Spielzeuge und hatte auch nie das Bedürfnis, sich Gegenstände anzueignen und sie als ihr Eigentum zu betrachten und zu bewahren. Aber sie hatte indirekt schon solche Spielzeuge, Gegenstände, die sie apportieren sollte. Und das machte sie sehr gut (und deutlich motivierter als Naomi zum Beispiel). Und sie stellte sich auch anspruchsvolleren Herausforderungen:

Das Video wurde im September 2016 in Murnau aufgenommen.