SharkeSpearNado

Ich schaue viele Programme aus dem Bereich der privaten Sender. Tele5 gehört eigentlich nicht dazu, was allerdings vorrangig daran liegt, dass sie zu viel Werbung und zu wenig Serien bringen. Ich bin kein Serienjunkie, aber ich habe so meine Vorlieben, die vorrangig von NITRO und SAT.1 Gold bedient werden.
Gut.
Zum Thema. Tele5 ist nicht nur bekannt für seine schlechten Filme und dafür, unter dem Label SchleFaZ eben die schlechtesten Filme aller Zeiten zu präsentieren. Das Portfolio dabei ist breit gefächert, aber es gehören auch diverse Horrorfilmserien dazu. Haihorrorfilmserien zum Beispiel. »Sharknado«. Und viele andere mit Haien. Haie sind wichtig.

Letztens tippte ich einen handschriftlich vorgelegten Text ab. Irgendein philosophisches Gedudel, nichts, das mich wirklich beeindruckte. Darin ging es unter anderem um Shakespeare …
Und da geschah es.
Ein Tippfehler …
Sharkespeare …
Ich entdecke ihn freilich sofort, aber er blieb hängen. Sharkespeare … Sharkespeare …
Das konnte nicht wahr sein. Und sofort ratterte das Kopfkino los …

William Sharkespeare muss ein Stück mit dem Titel „Haimlet“ geschrieben haben, und ich stelle mir als zentrale Szene einen Haifisch vor, der den Oberschenkel seines Widersachers im Maul hatte und mit gerade noch verständlicher Stimme orakelt: »Bein oder nicht Bein – das ist keine Frage!«

Und das geht mir nicht aus dem Kopf.

Ehrenhalber

Es war mir einmal mehr eine Ehre, einen QUARBER MERKUR layouten und druckbereit machen zu dürfen. Es ist mein zehnter QUARBER MERKUR, der jetzt versandbereit ist, wie der Verleger Gerhard Lindenstruth mitgeteilt hat:

Franz Rottensteiner (Hrsg.)
QUARBER MERKUR 123
Franz Rottensteiners Literaturzeitschrift für Science Fiction und Phantastik
Verlag Lindenstruth, Giessen, Dezember 2022, 264 Seiten, Paperback
ISBN 978 3 934273 13 9 – EUR 17,00 (Ausland: EUR 24,00)

Franz Rottensteiner: Herbert Werner Franke (Nachruf)
Boris Strugatzki: Faschismus ist sehr einfach. Epidemologisches Merkblatt
Boris Strugatzki: Von der Gestalt der Erde
Wladimir Borissow: Seltsame Blütenblätter aus den uferlosen Weiten des Unbekannten
Peter Schattschneider: Interview mit Albert A. Jackson, Februar 2022
Albert A. Jackson: Zum 70. Jahrestag von »Destination Moon«
Fritz Heidorn: Die Zukunft, die es niemals gab
Michael Noetzel: Unmögliches Denken. Die Utopie »The Dispossessed«
Robert M. Christ: »Uriel Birnbaum – Maler, Dichter, Visionär«
Hans Esselborn: Hans Freys politische Geschichte der deutschen Science Fiction für die ›Community‹
Detlef Thiel: Kosmopsychologie um 1900 – Paul Scheerbart
Michael K. Hageböck: E. M. Forster, »Die Maschine steht still«
Holger Wacker: Pure Moon Reflected in Black Water – Über zwei Fantasy-Bücher von Zen Cho
Christian Hoffmann, Franz Rottensteiner, Matthias Schmid, Ulrich Spiegel, Holger Wacker: Der Seziertisch

Das Titelbild stammt von Paul Scheerbart.

Abschied von einer Legende

Für mich war und ist er eine Legende. Nicht in jeder Beziehung, nicht in allen Aspekten im Umgang mit der deutschen Sprache stimmte und stimme ich mit ihm überein. Aber ich habe viel von ihm gelernt.

Sprachpapst Wolf Schneider gestorben

„Mit Worten ordnen wir die Welt.“ Der Journalist und Sprachkritiker Wolf Schneider hatte stets ein besonderes Gespür für die Feinheiten der Sprache. Waren es einerseits Schachtelsätze, die er für die „akademische Missgeburt schlechthin“ hielt, so waren es einfache, kurze Wörter, die für ihn einen guten Text ausmachten: Einsilber seien das Verständlichste, Natürlichste, Selbstverständlichste und Kraftvollste. Die Natur sei aus Einsilbern beschrieben: Berg und Tal, Wald und Feld. Nach seiner Ausbildung bei der Neuen Zeitung in München war er u. a. bei der Nachrichtenagentur AP, der Süddeutschen Zeitung und beim Stern, zunächst als Chef vom Dienst, später als Verlagsleiter. Schneider leitete von 1978 bis 1995 die Henri-Nannen-Schule in Hamburg und prägte dort mit scharfem Kommando die Ausbildung mehrerer Generationen von Journalisten. Sein Standardwerk „Deutsch für Profis“ steht sicher im Regal eines jeden Journalisten. Er kritisierte sprachliche Schlampigkeiten, ungenaue Sprachbilder, überflüssige Anglizismen und das Gendern der Sprache. Die Frankfurter Rundschau nannte ihn „Sprachpapst“ – und wurde damit seinem Renommee mehr als gerecht.

Schneider war auch dem Verein und insbesondere der Stiftung Deutsche Sprache verbunden. Von 2006 bis 2010 betrieb er mit Josef Kraus, Cornelius Sommer und Walter Krämer die von der Stiftung geförderte Aktion lebendiges Deutsch. Die Autoren erbaten jeden Monat für einen der zahlreichen überflüssigen Anglizismen Übersetzungsvorschläge und suchten den mehrheitsfähigsten aus. Der Rekordhalter war die Frage nach einem deutschen Begriff für „brainstorming“.  Die abgeschlossene Arbeit ist in dem Buch  Deutsch lebt dokumentiert. Beispiele sind bei der Stiftung Deutsche Sprache nachzulesen. Wir verneigen uns vor einem großen Journalisten, Sprachkritiker und Vereinsmitglied. Er hat bis zuletzt viele Menschen inspiriert. Adieu … (tagesschau.de, stiftung-deutsche-sprache.de)

Quelle: VDS-Infobrief 13.11.2022

Hörenswerte Ansichten

Tipp von einem Autor und Ex-Redaktionskollegen bei den ANDROMEDA NACHRICHTEN: Ein intelligenter und humorvoller Blogger äußert sich zu Themen, die auch mich – oder gerade mich? – interessieren, unter anderem »Kulturelle Aneignung« und das »Gendern« …

Kulturelle Aneignung, Gendern, Klimawandel - SinansWoche DIE SHOW

23

Nein, es geht nicht um Verschwörungstheorien. Es geht um die 23. Ausgabe der FanEdition der PERRY-RHODAN-FanZentrale e.V., die ich layouten durfte. Einmal mehr eine FanEd aus dem Hause global:epropaganda.

Bei der Gelegenheit habe ich dann auch festgestellt, dass ich mit der FanEdition schon eine kleine Ewigkeit zu tun habe. Wenn mich mein Datenserver nicht völlig verkohlt, dann war das Band 8 – »Das Ta Ra El« von Jörg Isenberg – und den habe ich schon 2007 gemacht. Und seit Band 11 im Jahre 2009 – das war »Zeiten« von Judith Fandrich – habe ich jeden Band der FanEdition gemacht und dazu noch fünf Sonderprojekte, darunter drei Conbücher zu den PR-Tagen in Osnabrück.

Wann der aktuelle Band 23 genau verfügbar sein wird, muss sich noch zeigen. Der PRFZ-Vorstand wird erst in den nächsten Tagen entscheiden. Dazu wird neben der Auflagenhöhe auch der Preis gehören. Immerhin kann ich schon mal den Klappentext präsentieren:

Der Eisenfürst – so nennen die Bewohner der Randwelten der Milchstraße den gefürchteten und berüchtigten Piraten der Southside. Wer sich weigert, dem Eisenfürsten Tribut zu zahlen, wird ausgelöscht oder versklavt. Als der Eisenfürst den Medoplaneten Tahun im Zentrum der Milchstraße überfällt, will der Kriegsminister der LFT, Galbraith Deighton ein Exempel statuieren. Doch schnell stellt er fest, dass der Eisenfürst kein gewöhnlicher Pirat ist. Und er ist nicht der Einzige, der Jagd auf ihn macht. Aus dem Verborgenen operiert eine Macht, die Deighton und den Eisenfürsten längst ins Visier ihrer finsteren Pläne genommen hat. Die politische Ordnung der Milchstraße steht auf dem Spiel.

Der frische VDS-Infobrief ist da

Und wieder ist es so weit, der VDS-Infobrief vom 19.03.2022 ist da (bzw. hier). Und der Inhalt wie immer in Kurzform:

1. Presseschau
• Lesekompetenz von Grundschülern gesunken
• Lettisch als Wissenschaftssprache
• Der „Mohr“ vor Gericht
2. Gendersprache
• Dinslaken soll gendern
• GfdS zufrieden mit Genderstern-Studie
3. Sprachspiele: Unser Deutsch
• Vergissmeinnicht
4. Kultur
• Seltene Schriftrolle im Israel-Museum
• Einmaliges Wermelskirchen
5. Berichte
• 150 Jahre Schleizer Duden
6. Denglisch
• „Pitchen“
• Asche zum Mitnehmen
7. Termine

VDS-Infobrief vom 06.03.2022

Und wie jede Woche gibt es auch dieses Wochenende einen neuen Infobrief des VDS e.V., des Vereins Deutsche Sprache. Den gesamten Infobrief findet man wie immer auf der Website des Vereins: hier. Diesmal hat der Infobrief folgenden Inhalt:

1. Presseschau
• Europa und die Sprache der Macht
• NRW plant Unterricht in ukrainischer Sprache
• Füllwörter sind besser als ihr Ruf
2. Gendersprache
• Von Buhfrauen und Schürzenjägern
3. Sprachspiele
• Nicht zu verwechseln sind Wort und Begriff
4. Kultur
• Harald Weinrich ist tot
• Die deutsche Sprache als Stärke
Einer der auszog, dem Gendern zu entkommen
5. Berichte
• Sprach-Apps im Vergleich
6. Denglisch
• Jojo und die Anglizismen
7. Termine

Der rot markierte Artikel ist besonders erwähnenswert.

Wider die Rückkehr in die Unterdrückung

Die Unterdrückung unter umgekehrten Vorzeichen: Der Mann soll aus dem deutschen Sprachbild verschwinden … was per se schon völliger Blödsinn ist, denn das generische Maskulinum hat mit dem Mann als Lebewesen und als Teil des menschlichen Genoms überhaupt nichts zu tun. Das generische Maskulinum ist wie das generische Femininum eine sprachliche Konstruktion – nicht mehr, nicht weniger. Sie dient der Verständlichkeit des Deutschen und hilft insbesondere auch Nichtmuttersprachlern, unsere Sprache zu erlernen.
Schon des Öfteren überlegte ich, wie es wäre, das generische Femininum vollständig abzuschaffen – und bei der Gelegenheit auch gleich das lästige generische Neutrum –, um dem Manne – der nichts damit zu tun hat – wieder die Rolle zu ermöglichen, die ihm sowieso ständig unterstellt wird: die des nicht nur sprachlichen, sondern auch grundsätzlichen Unterdrückers. Dann läse sich der erste Absatz dieses Beitrags so:

Der Unterdrückung unter umgekehrtem Vorzeichen: Der Mann soll aus der deutschen Sprachbild verschwinden … was per se schon völliger Blödsinn ist, denn der generische Maskulinum hat mit dem Mann als Lebewesen und als Teil des menschlichen Genoms überhaupt nichts zu tun. Der generische Maskulinum ist wie der generische Femininum ein sprachlicher Konstruktion – nicht mehr, nicht weniger. Er dient der Verständlichkeit des Deutschen und hilft insbesondere auch Nichtmuttersprachlern, unserer Sprache zu erlernen.

Unauffällig, nicht wahr? Aber letztlich blödsinnig. Und dennoch:

Die Dominanz des weiblichen Artikels

Meinhard Creydt schlägt in seinem Artikel auf dem Portal heise.de/telepolis einen Paradigmenwechsel in der Debatte um gendergerechte Sprache vor. Er erklärt, dass in der deutschen Sprache der weibliche Artikel in den zentralen Bereichen des menschlichen Lebens dominiert und enorm ausgebreitet sei. Wo es um Arbeit geht (die Wirtschaft, die Arbeit) oder um Sozialisation und Bildung (die Schule, die Universität, die Kultur) und in vielen weiteren Bereichen würden männliche Artikel ausgegrenzt. Sprachliche Gleichberechtigung und Sichtbarmachung aller Geschlechter sind Argumente der Genderbefürworter. Creydt führt jedoch aus, dass die Diskriminierung des Männlichen in der Bezeichnung der Zentralobjekte unseres Seins omnipotent ist. Die Genderdebatte reduziert die Welt auf Personen. Creydts Beispiele beweisen, dass Deutsch eben keine „reine Männersprache“ ist und die Debatte um das Gendern grundsätzlich verengt und fehlgeleitet ist. (heise.de/tp, aus dem VDS-Infobrief vom 26.02.2022)

Letztlich fragt man sich, was die Genderverfechter eigentlich für ein Problem haben. Zu viel Zeit? Zu wenig Grips? Keinen Duden zum Nachzählen?

Der VDS-Infobrief

Der VDS, der Verein Deutsche Sprache e.V., veröffentlicht einmal in der Woche, immer passend zum Wochenende, den »Infobrief«, eine E-Mail mit verschiedenen Themen. Auf meiner Verlagsseite veröffentliche ich das Inhaltsverzeichnis nun schon zum dritten Mal — und behalte das auch bei –, aber aus gutem Grund werde ich dies nun auch in diesem, meinem privaten Blog tun, denn hier werde ich auch — wie schon das eine oder andere Mal geschehen — ein Thema aus dem aktuellen Infobrief detaillierter aufgreifen.

Der aktuelle VDS-Infobrief ist vom 26.02.2022 und bietet folgende Inhalte:

1. Presseschau
• Erster Erfolg gegen Audi
• Der Traum vom Universalübersetzer
• Die Suche nach der eigenen Muttersprache
• Das Bairische kein Deppenidiom
• Fehler gehören dazu
2. Gendersprache
• Gendern kein natürlicher Sprachwandel
• Gendern: Historisch einmaliger Vorgang
• Die Dominanz des weiblichen Artikels
• Gendern im Abi
• Fachzeitschrift der Architekten umbenannt
• Von „Freierinnen“ in Wien
3. Sprachspiele: Unser Deutsch
• Beauftragte
4. Kultur
• Kreative Ausdrücke füllen sprachliche Lücken
• Kisuaheli für das Selbtbewusstsein Afrikas
5. Berichte
• Jürgen-Moll-Preis für Michael Andrick
6. Denglisch
• Weltgewandte Manager
7. Termine

Der Infobrief des VDS ist nicht nur für Mitglieder des Vereins gedacht. Auf der Seite des Infobriefs kann man sich für diesen auch als Nichtmitglied anmelden – und dort kann man auch die bisher erschienenen Infobriefe nachlesen. Auch wenn man zum Beispiel Fan des Genderns ist, lohnt es sich: Nirgendwo bekommt man die Dummheit dieses Tuns besser und eindeutiger aufgezeigt.

Quarber Merkur 122

Der Quarber Merkur 122 ist fertig – leider mit Verspätung, und diesmal mit erheblicher Verspätung. Aber es hat sich gelohnt — der Inhalt kann sich einmal mehr sehen lassen:

Franz Rottensteiner (Hrsg.)
QUARBER MERKUR 122
Franz Rottensteiners Literaturzeitschrift für Science Fiction und Phantastik
Verlag Lindenstruth, Giessen, März 2022, 288 Seiten, Paperback
ISBN 978 3 934273 12 2
EUR 17,00 im Inland, EUR 20,00 im Ausland

Franz Rottensteiner: Einleitung
Wladimir Borissow & Alexander Lukashin: Diese Welt haben nicht wir erfunden. Utopische und antiutopische Motive im Werk der Brüder Strugatzki
Jean-Pierre Laigle: Johan Vibe. Ein Wegbereiter des Zukünftigen in Norwegen
Fritz Heidorn: Science-Fiction, der Realismus unserer Zeit. Kim Stanley Robinsons »Zukunftsgeschichte«
Christian Hoffmann: Afrofantastik 2.0
Wolfgang Both: Von Science-Fiction-Romanen inspirierte Rock- und Popmusik
Marcel Schmutzler: Warum Lovecraft gerade jetzt?
Rainer Eisfeld: Faszinierende Gemälde nie geschauter Welten. Chesley Bonestell und John W. Campbell
Michael Hageböck: Fantastisches Spielevergnügen. Colloquium über analoge Unterhaltung
Detlef Thiel: Scheermatt & Dürrenbart GmbH. Ein Chiasma zu Friedrich Dürrenmatts 100. Geburtstag und zur ersten Sammlung unbekannter Texte von Paul Scheerbart seit 25 Jahren
Natsuno Tokunaga: Opfer der Wissenschaft oder »mad scientist«? Satirische Anspielungen auf Gustav Theodor Fechner und Johann Karl Friedrich Zöllner in Oskar Hoffmanns »metaphysischem Phantasieroman« Die vierte Dimension (1909)
Franz Rottensteiner: Die okkulten Detektivromane »Jack Manns«
Christian Hoffmann, Franz Rottensteiner, Matthias Schmid, Ulrich Spiegel: Der Seziertisch

Das Titelbild stammt von Enrique Meseguer (Pixabay).