Die Unterdrückung unter umgekehrten Vorzeichen: Der Mann soll aus dem deutschen Sprachbild verschwinden … was per se schon völliger Blödsinn ist, denn das generische Maskulinum hat mit dem Mann als Lebewesen und als Teil des menschlichen Genoms überhaupt nichts zu tun. Das generische Maskulinum ist wie das generische Femininum eine sprachliche Konstruktion – nicht mehr, nicht weniger. Sie dient der Verständlichkeit des Deutschen und hilft insbesondere auch Nichtmuttersprachlern, unsere Sprache zu erlernen.
Schon des Öfteren überlegte ich, wie es wäre, das generische Femininum vollständig abzuschaffen – und bei der Gelegenheit auch gleich das lästige generische Neutrum –, um dem Manne – der nichts damit zu tun hat – wieder die Rolle zu ermöglichen, die ihm sowieso ständig unterstellt wird: die des nicht nur sprachlichen, sondern auch grundsätzlichen Unterdrückers. Dann läse sich der erste Absatz dieses Beitrags so:
Der Unterdrückung unter umgekehrtem Vorzeichen: Der Mann soll aus der deutschen Sprachbild verschwinden … was per se schon völliger Blödsinn ist, denn der generische Maskulinum hat mit dem Mann als Lebewesen und als Teil des menschlichen Genoms überhaupt nichts zu tun. Der generische Maskulinum ist wie der generische Femininum ein sprachlicher Konstruktion – nicht mehr, nicht weniger. Er dient der Verständlichkeit des Deutschen und hilft insbesondere auch Nichtmuttersprachlern, unserer Sprache zu erlernen.
Unauffällig, nicht wahr? Aber letztlich blödsinnig. Und dennoch:
Die Dominanz des weiblichen Artikels
Meinhard Creydt schlägt in seinem Artikel auf dem Portal heise.de/telepolis einen Paradigmenwechsel in der Debatte um gendergerechte Sprache vor. Er erklärt, dass in der deutschen Sprache der weibliche Artikel in den zentralen Bereichen des menschlichen Lebens dominiert und enorm ausgebreitet sei. Wo es um Arbeit geht (die Wirtschaft, die Arbeit) oder um Sozialisation und Bildung (die Schule, die Universität, die Kultur) und in vielen weiteren Bereichen würden männliche Artikel ausgegrenzt. Sprachliche Gleichberechtigung und Sichtbarmachung aller Geschlechter sind Argumente der Genderbefürworter. Creydt führt jedoch aus, dass die Diskriminierung des Männlichen in der Bezeichnung der Zentralobjekte unseres Seins omnipotent ist. Die Genderdebatte reduziert die Welt auf Personen. Creydts Beispiele beweisen, dass Deutsch eben keine „reine Männersprache“ ist und die Debatte um das Gendern grundsätzlich verengt und fehlgeleitet ist. (heise.de/tp, aus dem VDS-Infobrief vom 26.02.2022)
Letztlich fragt man sich, was die Genderverfechter eigentlich für ein Problem haben. Zu viel Zeit? Zu wenig Grips? Keinen Duden zum Nachzählen?