Heldenhafte Leben

Seit »Feuer am Fuß« veröffentliche ich Bücher von Dirk C. Fleck, der zwei Mal den Deutschen Science-Fiction-Preis gewinnen konnte. Ich stimme nicht mit allem überein, was er sagt und schreibt, aber das muss ich auch nicht, solange das, was er von sich gibt, einigermaßen vernünftig klingt. Und das tut es in der Regel auch.

Das neue Buch »HEROES« war ihm ein Anliegen, was er auch im Vorwort schreibt, ein Buch, das am Ende raus musste. Wir haben den Untertitel ausführlich diskutiert, und ich bin mit »Mut, Rückgrat, Visionen« nicht hundertprozentig glücklich, weil irgendwie der Schwung fehlt – meine Wahl wäre »Mut, Courage und Visionen« gewesen, das gesprochen einfach stimmiger geklungen hätte. Aber natürlich soll man das Buch nicht sprechen, sondern lesen.

Fünfzig Geschichten sind es, fünfzig Schicksale, fünfzig Persönlichkeiten, fünfzig Helden. Darunter nicht nur Verstorbene, wie man vielleicht annehmen könnte, sondern durchaus Lebende, von denen man trotzdem wenig gehört und gelesen hat, die selten in den Medien zu finden sind – wenn überhaupt. Das Buch lohnt sich, weil es auch politisch ist – da stecken dann auch die Dinge drin, bei denen Dirk und ich nicht unbedingt übereinstimmen –, vor allem aber, weil es bildet, weil es Menschen und ihr Wirken ins Licht der Welt der Lesenden rückt, die es verdient haben, bemerkt zu werden.

Beitrag ansehen

Malta 4

Es ist nicht ganz einfach, Autoren zu finden, die sich schriftstellerisch mit Themen auseinandersetzen, die mit der Inselrepublik Malta zu tun haben (wobei ich zum Themenkreis auch den Malteser Ritterorden zähle). Daher mag es vielleicht komisch aussehen, dass die bisherigen Bücher allesamt von Anke Jablinski, einer echten und ausgeprägten Malta-Kennerin, stammen. Aber das soll nichts heißen (in der Tat liegen inzwischen zwei Manuskripte anderer Autoren vor).

Aber schön der Reihe nach. Ankes neues Buch heißt »MALTEROS« und präsentiert vier erotische Kurzgeschichten, die auf den Inseln spielen. Die anregenden Geschichten machen durchaus auch Lust auf Urlaub …

Jablinski, Anke, MALTEROS

Der Wilde Westen trauert

So lautet der Titel eines Beitrags von Alfred Wallon, einem bekannten deutschen Autor von Westernromanen, in diesem Buch. Dietmar Kuegler war Autor und Verleger, er war Fachmann für Amerikanistik, für die Geschichte der amerikanischen Pionierzeit, für »Cowboys und Indianer«, wenn man so möchte (und ja, ich möchte!). Ich habe ihn nie kennengelernt, obwohl wir im gleichen Landkreis lebten (wobei Föhr zugegebenermaßen nicht so einfach zu erreichen ist wie Husum oder Sankt Peter-Ording; man braucht halt die Fähre). Und wir hatten auch thematisch wenig Berührungspunkte. In einigen Anthologien war er vertreten, so z. B. in den Geburtstagsbüchern für Thomas R. P. Mielke, Rainer Eisfeld und Jörg Weigand. Für die »Bilderwelten des Rainer Schorm« (vulgo: »Fantastische Wirklichkeiten«, hrsg. von Jörg Weigand) schrieb er sogar eine fantastische Geschichte.

Andere Autoren haben mehr in meinem Verlag veröffentlicht, aber das war kein Kriterium. Jörg Weigand, der wie Karla Weigand mit Dietmar Kuegler befreundet war, hatte die Idee zu einem Erinnerungsband, und es fällt mir schwer, gute Ideen abzulehnen, zumal ich annehmen durfte, dass niemand außer uns dem Dahingeschiedenen ein solches Denkmal setzen würde. Wir haben es getan – und ich denke, wir dürfen stolz darauf sein.

Roth, Karl Jürgen, Weigand, Karla & Jörg (Hrsg.), AMERIKA! AMERIKA!

[VDS] Der Infobrief vom 21.08.2023

Zu den Texten geht es hier.

Das Inhaltsverzeichnis:

1. Presseschau
• Betreutes Gucken
• Aufregungszeichen!!!!11!!!
• Mehrsprachigkeit als Gedankenstütze
2. Gendersprache
• Kein Gendern in Sachsen-Anhalts Schulen
• Justizminister: generisches Maskulinum in Gesetzestexten
• Keine Bevormundung bei Kabel Eins
• Kein Gendern mehr in Haar
• Hamburger Volksinitiative offiziell zustande gekommen
• Nicht nur Flüchtlingskinder werden verdummt
3. Kultur
• Den Rechtsfrieden unerklärbar machen
• Keine Karriere ohne Englisch aus dem Effeff
• Albanische Spurensuche
4. Berichte
• Gedichtwettbewerb beim VDS Benin
5. Soziale Medien
• Nazi, wer „N wie Nordpol“ sagt!
6. Termine

Die Derniere: Franke covert Franke

Die Präsentation der Science-Fiction-Werkausgabe des Schriftstellers Herbert W. Franke,
sowie der Holzstichcollagen des Malers/Grafikers/Buchgestalters Thomas Franke samt G’schwätzle und Lesung des Schauspielers
am Mittwoch, den 23. August, ab 19.30 Uhr
in der Altstadtbuchhandlung: Büchergilde
(Breite Straße 47, 53111 Bonn, Tel. 0228-636750).

Der Eintrittspreis beträgt 9,00 Euro (incl. Getränke), damit der Künschteler auch existieren sowie das eine und das andere Bier trinken kann.

Franke covert Franke

Zur Finissage der Ausstellung der Holzstichcollagen,
die Thomas Franke für die Science-Fiction-Werkausgabe
des Schriftstellers Herbert W. Franke schuf.

Herbert W. Franke (1927–2022) war einer der bedeutendsten Science-Fiction-Autoren deutscher Sprache und einer der verkanntesten. Seine Beschäftigung mit Computergrafik und Computerkunst schon in den frühen 70er-Jahren, als an die heutige Verbreitung der kleinen Maschinen noch nicht zu denken war, verhalf ihm sein Sinn für das Unerwartete, Erstaunliche und Wunderbare, dazu, die Möglichkeiten technischer Entwicklungen auszuloten und in utopische Geschichten zu übersetzen. »Die Räume des Handelns und Erlebens, die mit moderner Technik auf der Basis der Naturwissenschaft erschlossen werden, sind weitaus fantastischer als alle Hexen, Monster und Zauberer aus der Märchen- und Sagenwelt.« Der Verlag p.machinery ediert seit 2014 die mit mehr als 30 Bänden geplante, von Dr. Hans Esselborn und Ulrich Blode herausgegebene wohlfeile Gesamtausgabe des Science-Fiction-Werkes Herbert W. Frankes.

Thomas Franke, weder verwandt noch verschwägert, hat die Buchcover zu dieser Werkausgabe entworfen. Einige dieser unverwechselbaren Holzstichcollagen, mit denen er die Geschichten seines Namensvetters interpretiert, waren in der Ausstellung „Franke covert Franke“ zu sehen.

Am Mittwoch, den 23. August, ab 19.30 Uhr, wird Thomas Franke diese Werkausgabe, die sowohl in einer Softcover-Version als auch in limitierter Hardcover-Sammlerausgabe erhältlich ist, in der Bonner Altstadtbuchhandlung vorstellen. Da sein zweiter Beruf der eines Schauspielers ist und er über viele Erfahrungen mit dem lockeren Vortrag von Literatur verfügt, trägt er einige seiner Erzählungen vor, berichtet er davon, wie er Herbert W. Franke kennenlernte und erzählt über seine Arbeit für die Buchausgaben.

Thomas Franke (*1954 in Köthen im heutigen Sachsen-Anhalt) studierte an der Kunsthochschule Burg Giebichenstein in Halle freie Malerei und grafische Techniken. Später folgte sein Schauspielstudium an der Berliner »Ernst-Busch-Akademie« und dem Staatlichen Institut für Theater und Schauspielkunst in Moskau. Seit dem Jahr 1984 lebt Franke in Westdeutschland, wo er zunächst vorwiegend als Schauspieler tätig war. Bereits von der DDR aus hatte er für den Suhrkamp-Verlag als Grafiker gearbeitet und die »Phantastische Bibliothek« mitgestaltet. Für diese Arbeit sowie für weitere Werkzyklen wurde er in den Jahren 1981, 1982, 2006 und 2012 mit dem »Kurd-Laßwitz-Preis für fantastische Grafik« ausgezeichnet. International bekannt wurde Franke als Grafiker und Gestalter von Büchern von Stanislaw Lem, Arkadi und Boris Strugatzki oder Phillip K. Dick.

Ich lade alle Interessierten zu diesem heftiglichen Event ein und verspreche einen interessanten Abend.

Vorerst grüße ich aufrecht und herzlichst:
Thomas Franke

[VDS] Der Infobrief vom 13.08.2023

Die Beiträge finden sich hier.

1. Presseschau
• Verpöntes Russisch
• Teure Sprachenvielfalt der EU
• Kann Journalismus Grammatik?
2. Gendersprache
• „Für Männer*innen“
3. Kultur
• Fränkische Dialekte schützen
4. Berichte
• Klassenarbeiten zwecks Diagnose
5. Denglisch
• Auswahl zum Jugendwort 2023 steht
6. Soziale Medien
• Gute Klimasprache – schlechte Klimasprache
• Gendern? Aber bitte nur „die Guten“!
7. Kommentar
• Gendern bleibt unverwechselbar
8. Termine

Tales of Science Vol. 2 – eine Ausschreibung

Paten aus der Wissenschaft gesucht!

Häufig denkt man, dass sich hinter dem Label Science-Fiction nur Raumfahrtschlachten verbergen, die schnell langweilen können, dabei ist das Feld wesentlich größer und nicht selten nimmt die Fiktion Entwicklungen vorweg, die tatsächlich so oder so ähnlich später stattfinden.
Ich möchte im zweiten Band der »Tales of Science« gerne die Entwicklungen, an denen die Wissenschaft heute arbeitet, weiterspinnen und daraus spannende Kurzgeschichten entstehen lassen.
Dazu suche ich Wissenschaftler, die bereit sind, sich von Autoren über die Schulter blicken zu lassen. Zeigen Sie, woran Sie arbeiten, was es für Probleme gibt, wo Sie hinwollen, wer Sie unterstützt und was für »Zufallsprodukte« vielleicht dabei abfallen. Wir alle können inzwischen mit den Tools umgehen, die es uns ermöglichen, uns per Videokonferenz auszutauschen, aber es ist natürlich auch möglich, dass Sie die Autoren in Ihre Labore einladen, sofern eine räumliche Nähe gegeben ist.
Der Autor soll so von Ihrer Arbeit zu einer Geschichte inspiriert werden, die Sie nach der Fertigstellung bitte lesen und auf Plausibilität überprüfen sollten. Könnte es mit ein wenig Fantasie so kommen, wie der Autor es beschreibt? Wäre es technisch machbar? Gibt es Schwachpunkte oder unfreiwillig komische Stellen, die jeder Wissenschaftler sofort sieht? Wenn die Geschichte dann fertig ist, werden Wissenschaftler und Autor als Autorenpaar genannt.

Natürlich bin ich auch offen für Wissenschaftler, die selbst eine Geschichte verfassen möchten.

Erscheinen wird die Anthologie bei p.machinery, einem Kleinverlag, mit dem ich seit Jahren zusammenarbeite und bei dem auch Teil 1 erschienen ist.

Wenn die Pärchenfindung so schnell verläuft, wie ich mir das wünsche, wird die Anthologie im Mai 2025 erscheinen. Um das realisieren zu können, sollten die Geschichten bis zum Jahresende 2024 bei mir eingereicht werden.

Bitte verbreiten Sie diesen Aufruf in Ihrem Netzwerk. Ich suche 20 Wissenschaftler, die an diesem Projekt mitarbeiten möchten. Bitte schicken Sie mir eine Mail an »mariannelabisch(at)gmail.com« und lassen mich in einem kurzen Pitch wissen, woran Sie arbeiten.

Jeder, der sich beteiligt, erhält weder Ruhm noch Reichtum, aber ein Belegexemplar wird es auf jeden Fall geben.

Ich freue mich sehr auf viele spannende Projekte.

Liebe Grüße
Marianne Labisch

[VDS] Der Infobrief vom 06.08.2023

Wie immer geht es zu den eigentlichen Inhalten hier entlang.

1. Presseschau
• 25 Jahre Rechtschreibreform
• Wie Giraffen sprechen
• Gefährliche Kinderbücher
• Enttäuschende Zahlen bei Integrationskursen
• Flüchtlinge an Berufsschulen
2. Gendersprache
• „Konservative Fragilität“ und Wissenslücken
• Weibliches Gesetz stößt auf Kritik
• Hamburger Gender-Initiatorin entschuldigt sich für Äußerungen
• Genderbrot wird umbenannt
3. Sprachspiele: Unser Deutsch
• ChatGPT
4. Kultur
• Donald Duck auf Ruhrdeutsch
• Künstliche Intelligenz soll Dialekte erhalten
• Lesetipp: Weltverbessern
5. Berichte
• Gute Argumente
• Genus im Chinesischen
6. Denglisch
• Anglizismen im Wandel
7. Soziale Medien
• Einfach mal ein paar Sternchen einstreuen
8. Kommentar
• Gendern nicht zu verwechseln mit Gendern
9. Termine

Von der Gedankenkontrolle bis zur Abschaffung des Zufalls

Gunnar Sohn spricht mit Hans Esselborn, Mitherausgeber der SF-Werkausgabe, über das Lebenswerk des Science-Fiction-Autors Herbert W. Franke:

SF-Autor Herbert W. Franke: Von der Gedankenkontrolle bis zur Abschaffung des Zufalls

Siehe auch: hier.