Klaus Hübner beim Brecht zu Gast

Information und Anmeldung:
Regio Augsburg Tourismus GmbH
Brechthaus
Auf dem Rain 7
86152 Augsburg
Telefon 0821 4540815
brechthaus@regio-augsburg.de
www.augsburg-tourismus.de

Infos zu den Büchern von Klaus Hübner in der p.machinery:
https://www.pmachinery.de/adr3/khktkfflyer202104.pdf

Der Wilde Westen trauert

So lautet der Titel eines Beitrags von Alfred Wallon, einem bekannten deutschen Autor von Westernromanen, in diesem Buch. Dietmar Kuegler war Autor und Verleger, er war Fachmann für Amerikanistik, für die Geschichte der amerikanischen Pionierzeit, für »Cowboys und Indianer«, wenn man so möchte (und ja, ich möchte!). Ich habe ihn nie kennengelernt, obwohl wir im gleichen Landkreis lebten (wobei Föhr zugegebenermaßen nicht so einfach zu erreichen ist wie Husum oder Sankt Peter-Ording; man braucht halt die Fähre). Und wir hatten auch thematisch wenig Berührungspunkte. In einigen Anthologien war er vertreten, so z. B. in den Geburtstagsbüchern für Thomas R. P. Mielke, Rainer Eisfeld und Jörg Weigand. Für die »Bilderwelten des Rainer Schorm« (vulgo: »Fantastische Wirklichkeiten«, hrsg. von Jörg Weigand) schrieb er sogar eine fantastische Geschichte.

Andere Autoren haben mehr in meinem Verlag veröffentlicht, aber das war kein Kriterium. Jörg Weigand, der wie Karla Weigand mit Dietmar Kuegler befreundet war, hatte die Idee zu einem Erinnerungsband, und es fällt mir schwer, gute Ideen abzulehnen, zumal ich annehmen durfte, dass niemand außer uns dem Dahingeschiedenen ein solches Denkmal setzen würde. Wir haben es getan – und ich denke, wir dürfen stolz darauf sein.

Roth, Karl Jürgen, Weigand, Karla & Jörg (Hrsg.), AMERIKA! AMERIKA!

SF in und aus den Alpen

Eigentlich habe ich mit meinem Umzug nach Nordfriesland den Alpen (und Bergen generell) ja den Rücken gekehrt. Aber ein Grund, dieses Buch nicht zu machen, war das nicht:
Alfred Vejchar hatte die Idee möglicherweise nicht allein, aber er war der Hauptideenträger und kam mit der Frage zu mir, ob ich ein Buch über das österreichische SF-Fandom (und das Drumherum) machen wolle. Wie so oft gab es keine langen Diskussionen, denn neben einem passenden Titel mit historischen und aktuellen Informationen über das österreichische Fandom gab und gibt es ja auch enge Verbindungen zum SFCD — und die Reihe »AndroSF« in der das Buch nun erschienen ist, ist ja »für den SFCD« gedacht und veröffentlicht.
Die Idee, das Buch auch dem SFCD für seine Mitglieder anzubieten, war naheliegend und ging auch von Alfred Vejchar aus. Der hatte auch schon bei Thomas Recktenwald vorgefühlt, und so war die Tür, durch die ich mit meinem Vorschlag kam, schon geöffnet. Das Buch ist nicht nur der Titel 170 der Reihe »AndroSF«, sondern auch Ausgabe 158 des ANDROMEDA SF MAGAZINs des SFCD.

Die Arbeit am Buch war spannend und aufwendig. Die Beiträge aus vielen unterschiedlichen Quellen waren insgesamt ein Formatchaos (was ich niemandem zum Vorwurf mache), durch das mein Standard-Tabula-rasa-Makro erst einmal nicht zum Einsatz kommen konnte. Auch der Buchsatz war anspruchsvoll — so anspruchsvoll, dass ich inzwischen von der üblichen Idee, das E-Book im epub-Format selbst zu bauen, Abstand genommen habe; ich werde hier meinen Dienstleister Bookwire in Anspruch nehmen, dessen Arbeit selbst für Geld preisgünstiger ist, als würde ich es selbst machen wollen. Derweil habe ich das Buch als E-Book im PDF-Format veröffentlicht — das muss für die ersten Tage reichen, bis Bookwire geliefert hat.

Zusätzlich zu all dem Spaß, den die Arbeit am Buch letztlich gemacht hat, ist es mir auch eine Freude, noch einmal etwas für den SFCD getan zu haben. Und ich gebe offen zu, dass ein Teil dieser Freude Schadenfreude ist, nachdem ich dem SFCD mit diesem Buch ein ANDROMEDA SF MAGAZIN spendiert habe, obwohl ich dem Verein längst den Rücken gekehrt habe. (Und derjenige, an dem sich diese Schadenfreude festmachen lässt, weiß schon, wer gemeint ist.)

Vejchar, Alfred (Hrsg.), VON ANDROMEDA BIS UTOPIA

Verkaufsförderndes Urteil

Als Verleger kommt man bisweilen auch dazu, ein Buch »außer der Reihe« zu verlegen. Ich habe das inzwischen fünfundsechzig Mal getan – und das fünfundsechzigste Buch, die »Spottlichter« von Wolfram Hirche, ist ebenso außergewöhnlich wie die vorhergegangenen Veröffentlichungen. Solche Bücher zu vermarkten, ist indes nicht einfach, wenn man aufgrund seines Verlagsschwerpunkts – hier: Science-Fiction – eine Zielgruppe anspricht, die oft genug mit Büchern »außer der Reihe« nicht viel oder gar nichts anfangen kann. Umso mehr erfreut einen dann eine außergewöhnliche Buchbesprechung, die in diesem Fall Andreas Vogt in seinem privaten Blog veröffentlicht hat: hier. Vogts Fazit:

Die Sammlung ist ein heiteres und anregendes Buch, wenn auch nicht ohne Wiederholungen (was daran liegt, dass eine Glosse in einer Monatszeitschrift über zehn Jahre Inhalte und Aussagen haben darf, die sich wiederholen – die aber dann, hintereinander in einem Buch gelesen, mitunter redundant wirken). Trotzdem: Die „Spottlichter“ bilden, unterhalten und lassen den literaturbegeisterten Bildungsbürger schmunzeln. Sehen Sie hier ein Ironiezeichen? Nein, nicht nötig.

Hirche, Wolfram, SPOTTLICHTER

Herausgeber gestrichen

NOVA 31 ist fertig. Und dass NOVA zukünftig nicht nur einen neuen Namen — Magazin für spekulative Literatur — hat, sondern auch keinen Herausgeber mehr, das hat Gründe. Gute Gründe. Über die ich mich nicht auslassen werde. Weder hier noch anderenorts. Zukünftig wird es an den Stellen, wo der Herausgebername ein Mussfeld ist — im VLB zum Beispiel, bei Bookwire usw. — »Team NOVA« zu lesen sein, und das reflektiert die Realität am besten. Denn NOVA ist ein Teamprodukt.
Die Ausgabe 31 kommt verspätet, weil ein Autor seine Geschichte noch übersetzen musste. Das kommt davon, wenn man als Deutscher sein Werk auf Englisch verfasst und es dann doch in einem deutschen Magazin veröffentlichen will. Ällebätsch. Aber das Warten wird sich gelohnt haben. Denke ich. Weiß ich. Auch das hat Gründe. Gute Gründe. Die heißen Inhalt und sind im Detail hier ins Auge zu fassen.

Euer Termin am 03.11.: Der Hübner auf der Hörbahn

Klaus Hübner liest aus dem dritten Band seiner Buchreihe »Kein Twitter, kein Facebook – Von Menschen, Büchern und Bildern«, der den schönen Titel »Bierkämpfe, Barockengel und andere Bavaresken« trägt. Die Lesung findet statt:

Hörbahn on Stage, 3. November 2021
Beginn: 18:00 Uhr
Ort: Bayerische Einigung / Bayerische Volksstiftung, München
Georgenstraße 63, München-Maxvorstadt
U-Bahn Josephsplatz oder Hohenzollernplatz
Eintritt frei

Anmeldung: literaturradio@online.ms

Lob des U

… es lebt sich nicht schlecht an den Ufern der Regnitz. Und dann der Blick von oben auf die Dächer und Türme! Man sitzt und schaut und staunt! Da kommt der Kellner und fragt unseren Bamberger Freund, was es denn sein darf. Der schaut kurz auf und sagt: „A U, bidde!“. Hä? Die Münchner schaun einander an, nicken sich kurz zu und bestellen: „Aa a U!“ und „No a U!“.  „Drei U!“, resümiert der Kellner, und weg ist er. Und als dann drei perfekt temperierte Seidla vor uns stehen, voll mit ungespundetem hellem Bier, ist das Paradies sehr sehr nahe. Aha! „U“ bedeutet „ungespundet“! Ja, was ist jetzt das schon wieder? Egal! Prost! Aaaaah! Bamberg!
Wir reisen an diesem Abend nicht nur nach Bamberg, sondern auch nach Kelheim, Straubing oder Landshut – und paddeln auf der Donau. Wir reisen in die Literaturgeschichte Bayerns, zu Johann Andreas Schmeller oder Lena Christ. Wir reisen auch durch unsere ureigenen wunderlichen Sprachmarotten.  Und vielleicht reisen wir noch weiter.

Hübner, Klaus, BIERKÄMPFE, BAROCKENGEL UND ANDERE BAVARESKEN

Einen Überblick über alle vier Bände der Reihe findet man hier.

Der Autor

Klaus Hübner lebt in München und ist Publizist, Literaturkritiker und Redakteur. Studium der Germanistik, Geschichte und Kommunikationswissenschaft in Erlangen und München. 1980 Promotion zum Dr. phil., 1981–1983 DAAD-Lektor in Bilbao (Spanien). 1984–2016 Redakteur der monatlich erscheinenden Zeitschrift Fachdienst Germanistik. Lektorats- und PR-Tätigkeit beim iudicium verlag, Lehrbeauftragter für Neuere Deutsche Literatur und Deutsch als Fremdsprache an der Universität München, Dozent für Colleges und Sprachschulen, Schriftsteller-Seminare mit dem Goethe-Institut, Mitarbeit an Literaturlexika und literaturwissenschaftlichen Publikationen, Publizist und Literaturkritiker mit regelmäßiger Mitarbeit an zahlreichen Zeitungen, Zeitschriften und Online-Publikationen. Sekretariat des Adelbert-von-Chamisso-Preises der Robert Bosch Stiftung (2003–2017). Redaktionsmitglied der Zeitschrift Literatur in Bayern (seit 2012). Arbeitet seit 2017 am Institut für deutsche Kultur und Geschichte Südosteuropas (IKGS) an der Universität München in der Redaktion der Zeitschrift Spiegelungen; Koordinator des Spiegelungen-Preises 2017, Jurymitglied beim Spiegelungen-Preis 2020.

Sittlicher Nachtrag

Marianne Labisch hat Jörg Weigands Buch rezensiert. Ich darf die Rezension hier veröffentlichen. Ein Gastbeitrag, für den ich mich herzlich bedanke:

Zwischen Gesellschaftsroman und Pornografie – Jörg Weigand
Dieter von Reeken, Lüneburg, April 2021, 209 Seiten
ISBN 978 3 945807-59-0

Nach dem Zweiten Weltkrieg gab es Leihbücher, die für wenige Pfennige ausgeliehen wurden und sich großer Beliebtheit erfreuten. Im Prinzip liefen dort die Themen, die auch in Heftromanen gut ankamen: Arztromane, Liebesromane, Adelsromane, Abenteuerromane, Western, und Sittenromane.
In den Sittenromanen ging es oft freizügiger zu, als es zu jenen Zeiten gestattet war. Deshalb kamen etliche dieser Sittenromane auf die Liste jugendgefährdender Schriften.
Jörg Weigand, ausgewiesener Fachmann wenn es um Leihbücher geht, präsentiert uns in diesem Buch, wie in der Bundesprüfstelle gearbeitet wurde und belegt das mit Originaldokumenten. Er zitiert aus Begründungen ebenso wie aus den Originalromanen und weist darauf hin, dass es oft nicht um pornografische Stellen ging, die nebenbei bemerkt  aus heutiger Sicht eher harmlos daher kamen, sondern dass oft kritisiert wurde, wenn einer der Autoren, die Obrigkeit »verunglimpfte«, oder ehrlicher gesagt, hinter die Fassaden blickte.
Ich kannte das Phänomen Leihbuch nicht und fand dieses Sachbuch von Jörg Weigand so spannend wie einen Roman. Er versteht es den Leser zu fesseln.
Die reichhaltigen Cover versetzten mich in die Zeit zurück, in der diese Leihbücher entstanden.
Wer noch nie von Leihbüchern gehört hat oder wer sich intensiver mit diesem Phänomen beschäftigen möchte, ist mit »Zwischen Gesellschaftsroman und Pornografie« wirklich gut bedient.

 

Sittlichkeit nach ’45

Die Zeit nach 1945 war eine besondere Zeit. Ich habe sie nicht erlebt, lese aber gerade Rainer Eisfelds »Als Teenager träumten«, in dem er sich die »magischen 50er« vorgenommen hat, die ja auch noch unter den gesellschaftlichen Gesetzmäßigkeiten des Dritten Reichs und sicherlich auch der Zeit davor standen. Dass ich hier Jörg Weigands Buch »Zwischen Gesellschaftsroman und Pornografie« erwähne, hat zwei Gründe: Zum einen mag ich seinen Verleger Dieter von Reeken und sein Verlagsprogramm, das ich für sehr bedeutend und sehr wichtig halte – vor allem auch im Hinblick auf Science-Fiction und Fantastik –, zum andern mag ich Jörg Weigand, der mich bei meiner eigenen Verlagsarbeit mit einem reichhaltigen Fundus an Ideen versorgt und in unseren zahlreichen Telefonaten immer ein Highlight des Tages liefert. Sein Buch kenne ich selbst noch nicht, aber das wird sich noch ändern.

Details zum Buch finden sich natürlich auch bei Dieter von Reeken auf seiner Verlagsseite: hier.