Mangelerscheinungen

Ja, ich leide darunter. Mangel an Fleisch. Meine Frau gehört neuerdings zu den Vegetariern dieser Welt, und ich muss zusehen, dass ich mir mehr Essenstermine mit Freunden, Kollegen und Dienstleistern genehmigen kann. Seufz.
Mangel an Schlaf. Naja, eigentlich nicht. Ich bin ein Sechsstundenschläfer. Aber ich gehe seit einiger Zeit um zehn, halb elf ins Bett und bin entsprechend früh wach. Zu behaupten, ich würde wirklich darunter leiden, wäre gelogen. Eher leide ich darunter, meinen Arsch um halb fünf oder fünf noch nicht hochzukriegen, um mich vor die Kiste zu hocken.
Mangel an Zeit. Auf jeden Fall. Und darunter leidet vieles. Mein Blog hier zum Beispiel. Ich bewundere Klaus Frick, der auf seinem Blog so regelmäßig aktiv ist, dass es so aussieht, als hätte er keinen Job; und er hat ganz sicher einen stressigeren als ich. Oder vielleicht auch nicht. Egal. Jedenfalls bewundere ich seine bloggerische Konsequenz – und frage mich, warum ich das nicht hin bekomme. Mann.
Aber am deutlichsten bemerke ich meinen Zeitmangel an dem, was ich tun möchte. Mein Hauptberuf ist mir wichtig, immerhin ernährt er mich, und nicht nur mich, sondern oft genug auch meine Frau. Mein Verlag ist mir wichtig, und es gibt nichts Schlimmeres, als wenn ich auch nur einen Autor warten lassen muss, bis sein Buch herauskommt – und da ist nicht nur ein Autor, nein … Horden von Autoren.
Mann.
Ich scherze manchmal, dass mein Antrag auf einen 72-Stunden-Tag immer noch nicht genehmigt wurde. Ich weiß nicht, ob ich so einen Tag wirklich haben wollte, aber wenn man es genau nimmt, würde er einiges vereinfachen. Nur mehr Zeit würde er einfach nicht bringen. Aber die Aussage »Ich bin nächste Woche fertig« wäre deutlich entspannter zu interpretieren.
Mann.

Ich weiß auch nicht. Ich bin nicht mal sicher, ob ein Lottogewinn die Situation entspannen würde.

Ich fürchte: eher nicht.

buch-talk.de, der Weihnachtskalender

buch-talk.de ist eine relativ neue Website und vor allem ein Forum für Autoren und Verleger, bei der die Verlegerin Andrea el Gato ihre Finger federführend im Spiel hat. Vierundzwanzig Teilnehmer präsentieren auf ihren Blogs und Websites vierundzwanzig thematisch passende Beiträge, stellen Fragen und verlosen Gewinne.

Ich mache am Sonntag, den 01.12.2013, den Anfang – mit einer uralten (1979), leicht überarbeiteten (2013) Kurzgeschichte aus meiner eigenen Feder, die durchaus etwas mit dem Thema Weihnachten zu tun hat. Gleichzeitig verlose ich bei einer richtigen Antwort auf die Frage, die auf dem Blog vom 02.12.2013 veröffentlicht wird, ein knapp 10 kg schweres Buchpaket mit nagelneuen, einmal gelesen, aber auch gebrauchten Büchern unterschiedlicher Genres, natürlich nicht hauptsächlich, aber auch fantastischer Provenienz.

Die Sponsoren des buch-talk.de-Adventskalenders sind: Anja Pfannstiel, Michael Haitel (p.machinery), der Firma PS Wellness & Massage, dem Monika Fuchs Verlag, Sandra Uschtrin, Marlies Hanelt, Fit for Beauty, Allina Stoika, KunstHandwerk, Hilde Möller, MySwissSchokolade, Edition Oberkassel, Viola Kreilaus, Oldigor Verlag, Verlagshaus el Gato, BVjA, Amrûn, Juliana Fabula, Jennifer Zahn, Rainer Buck, Transit Verlag, Jessica van Oettingen, die Postbank und der Drachenmond-Verlag.

Eine Korrektur

Zum Blogbeitrag Eine besondere Freunde hat mein Herausgeber Andreas Fieberg eine Korrektur angebracht:

Lieber Michael, habe den Hinweis auf »Abschied von Bleiwenheim« in Deinem Blog gelesen. Was den Titel betrifft, muß ich ein kleines Mißverständnis aufklären: »Willkommen in Bleiwenheim« heißt eine (unvollendet gebliebene) Kurzgeschichte von Hubert.
Malte S. Sembten hat darauf in seiner Geschichte »Abschied von Bleiwenheim« Bezug genommen. Also ist der Titel des Gedenkbandes lediglich eine Anlehnung.
Der (fragmentarische) Roman von Hubert dagegen trägt den Titel »Ein Meisterwerk der Weltliteratur«. (Ich bin übrigens gerade dabei, die Fragmente zu einem abgerundeten Werk zusammenzustellen …)

Das soll der Öffentlichkeit nicht vorenthalten bleiben.

Kruse, lass dir Zeit

Axel Kruse ist einer meiner ältesten Autoren – also einer der Autoren, die am längsten in meinem Verlag veröffentlichen – und er scheint mit meiner Arbeit zufrieden. Ich bin es mit seiner auch, da gibt es nichts zu meckern. Seine Geschichten würde ich als »klassische SF« einstufen; es findet sich ein bisschen Space Opera, ein wenig Hard-SF, und im aktuellen Band »Seitwärts in die Zeit« (AndroSF 37) halt Zeit(reise)geschichten, Geschichten, die sich um freiwillige und unfreiwillige Zeitreisen drehen, um Paradoxa und das bei solchen Dingen übliche Gedöns. Aber er hat durchaus Neues zu bieten, keinen kalten Kaffee, keinen alten Tee, seine Geschichten bieten durchaus neue Variationen einer in der SF alten und gutsituierten Thematik. Mir hat vor allem die Titelgeschichte gefallen, ein »very, very, very extended Rerereremix« der Geschichte, mit der unsere »Beziehung Autor <> Verleger« angefangen hat, wenn ich mich recht entsinne. Langer Rede kurzer Sinn:

Details wie immer beim Verlag auf der Buchseite. Das Titelbild hier:

Achja, falls sich jemand über den Titel dieses Beitrags wundert: Es ist vielleicht ein wenig indiskret – andererseits macht Axel selbst auch kein Geheimnis daraus –, aber Axel hat in diesem Jahr zwei Herzproblemsituationen gehabt und ist dem Schnitter letztlich einmal mindestens im letzten Moment von der Schippe gesprungen. Es gibt keinen besonderen Grund, außer vielleicht, dass wir eine Autor-Verleger-»Beziehung« haben, aber ich mache mir um die Autoren aus meinem Programm, von denen ich weiß, dass es ihnen nicht so gut geht (oder auch nur besser gehen könnte), schon so meine Gedanken. Sorgen eigentlich. – In diesem Fall verbinde ich sein neues Buch, das ich verlegen durfte, mit dem Wunsch und der Bitte: »Lass dir Zeit …« Denn auch du, mein lieber Autor, bist mir wichtig.

Und denk ich an Nina Hagen –

dann denk ich auch an Frank Sinatra. Ninas Interpretationen einiger Songs, die eigentlich vor allem von Frank S. bekannt sind, haben mich schon vor vielen Jahren erfreut und begeistert. Doch das ist hier gar nicht das Thema. Denn hier geht es nur um ein in diesen Tagen neu erscheinendes Buch mit dem Titel »THE END«, herausgegeben von Felix Woitkowski, veröffentlicht als Band 9 der Reihe »Außer der Reihe«. Details zum Buch an sich finden sich auf der Buchseite, ein paar weitere Worte auf der Startseite des Verlagswebauftritts. Und neben der Ankündigung hier, gibt es morgen noch eine Geschichte zur Entstehung des Buches.

Felix Woitkowski et al.
THE END
Elf Schlusskapitel ungeschriebener Romane
Außer der Reihe 9
p.machinery, Murnau, September 2013, 196 Seiten, Taschenbuch
ISBN 978 3 942533 74 4 – EUR 8,90 (DE)

Traurige Amerikaner

sind es wohl, die bei CreateSpace, der PoD-Schmiede von und für Amazon, arbeiten müssen. Denn wenn man den dortigen Mitarbeitern nicht mentale Minderbemittelung unterstellen möchte –, was mir irgendwie fern liegt –, dann sind es vermutlich gute andere Gründe, die dazu führen, dass die Amerikaner nicht in der Lage sind, ein einfaches Taschenbuch mit einem vollflächigen, randabfallenden Frontispiz eines begnadeten Grafikkünschtelers wie Thomas Franke zu produzieren. Vielmehr leiden die Amerikaner vermutlich unter der notorischen Angst vor ihren eigenen, juristischen Produkthaftungsunzulänglichkeiten, die zu so legendären Prozessen wie dem Schadenersatz für einen in der Mikrowelle gestorbenen Pudel führten, weil in der Beschreibung der Mikrowelle nicht vermerkt war, dass man Pudel nicht in einer Mikrowelle trocknen darf.

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