Beinahe untergegangen

sind einige Bücher, die dem Dezemberchaos informationsseitig zum Opfer gefallen sind. Natürlich sind sie dennoch erschienen und lieferbar. Es handelt sich konkret um:

  • Anke Jablinskis »Schatten des Meeres«, Band 5 der Reihe »ErlebnisMalta« (https://www.pmachinery.de/?p=12011);
  • Petra E. Jörns‘ Band 4 der Pentalogie »Im Licht der Horen«, betitelt »Dysis – Sonnenuntergang«, Band 207 der Reihe »AndroSF« (https://www.pmachinery.de/?p=12016). Nebenbei: Die ersten vier Bände der Pentalogie gibt es im Paket zum Sonderpreis von EUR 60,00 (statt EUR 74,70 bei Einzelkauf); als Paket nur in der p.machinery. Band 5 und Abschluss der Pentalogie erscheint 2025;
  • Jörg Weigands »Tödlicher Bambus«, Band 200 der Reihe »AndroSF«. Das Buch kommt nicht in den Handel; es handelt sich um ein Geburtstagsgeschenk für den Autor (https://www.pmachinery.de/?p=12020).
  • Team NOVAs »NOVA 35 – Magazin für spekulative Literatur«, die Ausgabe 35 eben (https://www.pmachinery.de/?p=12031).

Verbrechen in der Revolution

So steht es auf der Website meiner p.machinery:

Karla Weigand ist eine Autorin mit einem deutlichen Hang zu historischen Themen, und ihr Kommissar Armand Lavalle hat schon einmal zu Zeiten der Französischen Revolution erfolgreich vermittelt (ZdS 2, »Kommissar Lavalle und der Seinemörder«). Im zweiten Band, der »zwischen den Stühlen« erscheint, geht es um Serienmorde an jungen Mädchen. In »Kommissar Lavalle und die toten Mädchen von Paris« ermittelte der Kommissar nicht nur in den ersten Phasen der erfolgreichen Revolution, sondern wird auch von Schwierigkeiten in seiner Ehe in Beschlag genommen. Ja … das Leben als Kommissar war auch Ende des 18. Jahrhundert nicht einfach.

Leider verkauft sich der erste Band nicht sonderlich gut – und das, obwohl der Krimi alles hat, was sich für einen Krimi gehört -, und es wäre zu hoffen, dass der zweite Band auch den ersten mitnimmt, auf seinem Weg zum Leser und Krimifreund.

Weigand, Karla, KOMMISSAR LAVALLE UND DIE TOTEN MÄDCHEN VON PARIS

 

Wellensittichmorde in der phantastisch!

Rüdiger Schäfer hat in der phantastisch! 92 einen Hintergrundbericht zu seinem mit Michael Buchholz verfassten Roman »Die Wellensittichmorde«, dem ersten Doppelhelix-Roman überhaupt, veröffentlicht. Wer’s lesen mag, klicke hier. Aber der Rest der phantastisch! 92 lohnt sich auch.

Schäfer, Rüdiger & Buchholz, Michael H., DIE WELLENSITTICHMORDE

Rückkehr einer Schriftstellerin

Eine echte Rückkehr ist es vermutlich nicht. Aber Veronika Grager hat mir ganz am Anfang meiner Verlegerkarriere mit ihrem Roman »Nanobots. Gefährliche Teilchen« die Freude gemacht, den Band 2 meiner inzwischen längst eingestellten Reihe »Action, Thriller, Mystery« darzustellen. Das Buch ist in einer überarbeiteten Fassung längst in einem anderen Verlag neu aufgelegt worden, und all die Jahre haben wir wenig bis nichts voneinander gehört oder gelesen. Aber Veronika war fleißig – und schon letztes Jahr wollten wir die Storysammlung veröffentlichen, die nun 2023 erscheint. Dass es nicht zustande kam, hatte terminliche Gründe – aber 2023 war es dann nun doch gelungen.

Das Buch enthält einen vielfältigen Reigen von Geschichten unterschiedlicher Genres, darunter auch Science-Fiction (in gleich drei Storys), ein bisschen Fantasy und natürlich – das ist ihr Metier schlechthin – Krimis. Es gibt ja immer noch jede Menge kluge Menschen, die behaupten, Genremixe würden nicht funktionieren, vulgo: wären nicht erfolgreich. Aber wer sich von dieser Sammlung nicht einfangen lässt, dem ist auch mit monogenerischen Sammlungen nicht geholfen, der hat einfach ein ganz anderes Problem.

Wie auch immer: Es war mir eine große Freude, noch einmal einen »Grager« verlegen zu dürfen und hoffe doch, dass er »ankommen« wird.

Grager, Veronika A., DONAUWEIBCHEN KÜSSEN HÄRTER

Erinnerungen und Anspielungen

Krimis aus den 40ern und 50ern sind eigentlich nicht mein Fall. Sie sind mir irgendwie … hm, zu ernsthaft. Jedenfalls die, die ich kenne. Wenn ein Cary Grant die Hauptrolle spielt, lasse ich mich schon mal breitschlagen, ansonsten …

Rüdiger Schäfers und Michael Buchholz‘ »Die Wellensittichmorde«, die als Band 8 des gemeinsam mit Kai Beisswenger zu verantwortenden Imprints »Zwischen den Stühlen« erschienen sind, spielt in den 50er Jahren – genauer ab 1954 –, aber auch wenn das Handlungsgerüst alle Elemente aufweist, die zu einem guten alten Schwarz-Weiß-Krimi passen würde, gibt es einen großen Unterschied: Humor, Satire, Sachen, die einen lachen machen. Und dazu gehören nicht nur die beiden Privatschnüffler – die wie Thomas Magnum lieber als Privatdetektive bezeichnet werden wollen –, deren Namen noch leicht zu handhaben sind, sondern auch die Namen mancher Hauptfiguren, wie der beiden Damen Lady Eleonore Greensborough-Winthersleigh und Kathlin-Joanne McToothbone-Afterbrook, die einen unweigerlich an Evelyn Hamann und ihre englische Serien-Ansage erinnern. Der Roman, der quasi zweigleisig abläuft, strotzt vor Verballhornungen und Anspielungen auf alles Mögliche, nicht nur auf Schnüfflerkollegen, sondern sprichwörtlich auf alles, was nicht bei drei auf dem Baum ist. Gleichzeitig sind aber alle Elemente vorhanden, die für so eine Geschichte wichtig sind: hübsche Sekretärinnen, ansehnliche amerikanische Schlachtschiffe … ähm, Straßenkreuzer, es fehlt wirklich nichts.

Am Ende hat man jedenfalls nicht nur erfahren, was und vor allem wer hinter den Wellensittichmorden steckt, sondern man erfährt auch noch die Entstehungsgeschichte des Romans und natürlich auch etwas über Rüdiger Schäfer, den leider schon verstorbenen Michael Buchholz und den genialen Zeichner Gerd Domin, der mit seinen Zeichnungen der so schon gut gewürzten Story noch den letzten Kick verpasst.

Schäfer, Rüdiger & Buchholz, Michael H., DIE WELLENSITTICHMORDE

Tüpfel zum Jubeltage

Es ist kein Geheimnis, dass Monika Niehaus eine Tüpfelhyäne besitzt. Sie ist ausgestopft, leider. Oder Gott sei Dank. Ich kenne keine lebenden Tüpfelhyänen, ich kann es also nicht beurteilen. Beeindruckend ist sie allemal, auch wenn man sie nur auf einem Foto gesehen hat. Und sicher ist: So ein Tier hat nicht jeder im Hause stehen.

Nicht nur Monika Niehaus steht auf ihre Tüpfelhyäne – ihrem Bekunden nach ist das auch bei ihrer Frau Mama der Fall. Und da nach den »Austern im Halbschlaf« (AndroSF 158) ganz sicher noch eine Sammlung der niehausschen Geschichten erscheinen sollte – betitelt »Hyänengelächter«, nach einer der enthaltenen Storys –, war die Gelegenheit günstig, das Buch der Frau Mama zum fünfundneunzigsten Geburtstag zu widmen und zu schenken. Was problemlos gelungen ist.

Ebenso, wie die Storys in diesem Buch gelungen sind. Aber das ist kein Wunder. Kein annähernd so großes wie das, durch das eine Autorin wie Monika Niehaus das Licht der Welt erblicken durfte … Herzlichen Dank, Charlotte Niehaus – und nachträglich meinen herzlichen Glückwunsch zum Fünfundneunzigsten.

Niehaus, Monika, HYÄNENGELÄCHTER

Weihnachtslesung: Dessert zur Leiche

Am Freitag, den 04.11.2022, 19 Uhr, findet im Pfarrzentrum Unkelbach (Remagen) eine Weihnachtslesung von Anne Labus und Udo Weinbörner statt. Anne Labus wird vor allem aus ihren Irlandromanen lesen und Udo Weinbörner wird Unterhaltsames in Form von Kurzgeschichten frei nach dem Motto »Eine Leiche zum Dessert« (aus dem Band mit Storys »Bei Sonnenaufgang sind wir zurück« p.machinery Verlag) und Abschnitte aus seinem neuen Roman »Das Feuer, die Schuld und das Schweigen« (Wellhöfer Verlag) vortragen. Dauer 2 Std. Auskunft in der Pfarrbücherei Unkelbach.

Weinbörner, Udo, Bei Sonnenaufgang sind wir zurück