Wellensittichmorde in der phantastisch!

Rüdiger Schäfer hat in der phantastisch! 92 einen Hintergrundbericht zu seinem mit Michael Buchholz verfassten Roman »Die Wellensittichmorde«, dem ersten Doppelhelix-Roman überhaupt, veröffentlicht. Wer’s lesen mag, klicke hier. Aber der Rest der phantastisch! 92 lohnt sich auch.

Schäfer, Rüdiger & Buchholz, Michael H., DIE WELLENSITTICHMORDE

Rückkehr einer Schriftstellerin

Eine echte Rückkehr ist es vermutlich nicht. Aber Veronika Grager hat mir ganz am Anfang meiner Verlegerkarriere mit ihrem Roman »Nanobots. Gefährliche Teilchen« die Freude gemacht, den Band 2 meiner inzwischen längst eingestellten Reihe »Action, Thriller, Mystery« darzustellen. Das Buch ist in einer überarbeiteten Fassung längst in einem anderen Verlag neu aufgelegt worden, und all die Jahre haben wir wenig bis nichts voneinander gehört oder gelesen. Aber Veronika war fleißig – und schon letztes Jahr wollten wir die Storysammlung veröffentlichen, die nun 2023 erscheint. Dass es nicht zustande kam, hatte terminliche Gründe – aber 2023 war es dann nun doch gelungen.

Das Buch enthält einen vielfältigen Reigen von Geschichten unterschiedlicher Genres, darunter auch Science-Fiction (in gleich drei Storys), ein bisschen Fantasy und natürlich – das ist ihr Metier schlechthin – Krimis. Es gibt ja immer noch jede Menge kluge Menschen, die behaupten, Genremixe würden nicht funktionieren, vulgo: wären nicht erfolgreich. Aber wer sich von dieser Sammlung nicht einfangen lässt, dem ist auch mit monogenerischen Sammlungen nicht geholfen, der hat einfach ein ganz anderes Problem.

Wie auch immer: Es war mir eine große Freude, noch einmal einen »Grager« verlegen zu dürfen und hoffe doch, dass er »ankommen« wird.

Grager, Veronika A., DONAUWEIBCHEN KÜSSEN HÄRTER

Erinnerungen und Anspielungen

Krimis aus den 40ern und 50ern sind eigentlich nicht mein Fall. Sie sind mir irgendwie … hm, zu ernsthaft. Jedenfalls die, die ich kenne. Wenn ein Cary Grant die Hauptrolle spielt, lasse ich mich schon mal breitschlagen, ansonsten …

Rüdiger Schäfers und Michael Buchholz‘ »Die Wellensittichmorde«, die als Band 8 des gemeinsam mit Kai Beisswenger zu verantwortenden Imprints »Zwischen den Stühlen« erschienen sind, spielt in den 50er Jahren – genauer ab 1954 –, aber auch wenn das Handlungsgerüst alle Elemente aufweist, die zu einem guten alten Schwarz-Weiß-Krimi passen würde, gibt es einen großen Unterschied: Humor, Satire, Sachen, die einen lachen machen. Und dazu gehören nicht nur die beiden Privatschnüffler – die wie Thomas Magnum lieber als Privatdetektive bezeichnet werden wollen –, deren Namen noch leicht zu handhaben sind, sondern auch die Namen mancher Hauptfiguren, wie der beiden Damen Lady Eleonore Greensborough-Winthersleigh und Kathlin-Joanne McToothbone-Afterbrook, die einen unweigerlich an Evelyn Hamann und ihre englische Serien-Ansage erinnern. Der Roman, der quasi zweigleisig abläuft, strotzt vor Verballhornungen und Anspielungen auf alles Mögliche, nicht nur auf Schnüfflerkollegen, sondern sprichwörtlich auf alles, was nicht bei drei auf dem Baum ist. Gleichzeitig sind aber alle Elemente vorhanden, die für so eine Geschichte wichtig sind: hübsche Sekretärinnen, ansehnliche amerikanische Schlachtschiffe … ähm, Straßenkreuzer, es fehlt wirklich nichts.

Am Ende hat man jedenfalls nicht nur erfahren, was und vor allem wer hinter den Wellensittichmorden steckt, sondern man erfährt auch noch die Entstehungsgeschichte des Romans und natürlich auch etwas über Rüdiger Schäfer, den leider schon verstorbenen Michael Buchholz und den genialen Zeichner Gerd Domin, der mit seinen Zeichnungen der so schon gut gewürzten Story noch den letzten Kick verpasst.

Schäfer, Rüdiger & Buchholz, Michael H., DIE WELLENSITTICHMORDE

Tüpfel zum Jubeltage

Es ist kein Geheimnis, dass Monika Niehaus eine Tüpfelhyäne besitzt. Sie ist ausgestopft, leider. Oder Gott sei Dank. Ich kenne keine lebenden Tüpfelhyänen, ich kann es also nicht beurteilen. Beeindruckend ist sie allemal, auch wenn man sie nur auf einem Foto gesehen hat. Und sicher ist: So ein Tier hat nicht jeder im Hause stehen.

Nicht nur Monika Niehaus steht auf ihre Tüpfelhyäne – ihrem Bekunden nach ist das auch bei ihrer Frau Mama der Fall. Und da nach den »Austern im Halbschlaf« (AndroSF 158) ganz sicher noch eine Sammlung der niehausschen Geschichten erscheinen sollte – betitelt »Hyänengelächter«, nach einer der enthaltenen Storys –, war die Gelegenheit günstig, das Buch der Frau Mama zum fünfundneunzigsten Geburtstag zu widmen und zu schenken. Was problemlos gelungen ist.

Ebenso, wie die Storys in diesem Buch gelungen sind. Aber das ist kein Wunder. Kein annähernd so großes wie das, durch das eine Autorin wie Monika Niehaus das Licht der Welt erblicken durfte … Herzlichen Dank, Charlotte Niehaus – und nachträglich meinen herzlichen Glückwunsch zum Fünfundneunzigsten.

Niehaus, Monika, HYÄNENGELÄCHTER

Weihnachtslesung: Dessert zur Leiche

Am Freitag, den 04.11.2022, 19 Uhr, findet im Pfarrzentrum Unkelbach (Remagen) eine Weihnachtslesung von Anne Labus und Udo Weinbörner statt. Anne Labus wird vor allem aus ihren Irlandromanen lesen und Udo Weinbörner wird Unterhaltsames in Form von Kurzgeschichten frei nach dem Motto »Eine Leiche zum Dessert« (aus dem Band mit Storys »Bei Sonnenaufgang sind wir zurück« p.machinery Verlag) und Abschnitte aus seinem neuen Roman »Das Feuer, die Schuld und das Schweigen« (Wellhöfer Verlag) vortragen. Dauer 2 Std. Auskunft in der Pfarrbücherei Unkelbach.

Weinbörner, Udo, Bei Sonnenaufgang sind wir zurück

Der fünfte Stuhl

Will man vier Abstände »zwischen den Stühlen« haben, braucht man fünf Stühle. Und mit dem fünften Stuhl ist das vierte Buch des Imprints »Zwischen den Stühlen« meiner p.machinery erschienen, des Imprints, das ich gemeinsam mit Kai Beisswenger verlege. Diesmal handelt es sich um einen satirischen Krimi, und die Autorin Katja Kleiber schrieb in ihrem Newsletter dazu:

Einige Jahre meines Lebens war ich gezwungen, in einem Unternehmen zu arbeiten, um meinen Lebensunterhalt zu verdienen. Dabei habe ich allerhand seltsame menschliche Verhaltensweisen kennengelernt, die ich in einem satirischen Krimi beschrieben habe. Das Ergebnis siehst Du oben: „Ein Controller weniger“, frisch erschienen im Verlag „Zwischen den Stühlen“. Der Verlag publiziert Bücher, die keinem Genre so richtig zuzuordnen sind, hier also einen Roman, der zwar ein Krimi ist, aber auch Satire.
Wenn Du jemand in dem Buch wiedererkennst: Nein, ich war nicht bei Deinem Arbeitgeber tätig, aber Bürojobs ähneln sich in mancher Hinsicht nun mal.
Psst! Nicht verraten! Ich habe das Manuskript zu großen Teilen während meiner Bürotätigkeit verfasst. Immer in Häppchen. Wenn mir eine Szene einfiel, habe ich sie in das Mailprogramm geschrieben und an meine private Mailadresse versandt. Ich wirkte immer eifrig beschäftigt. Nach und nach ist so das ganze Manuskript entstanden, Dir kann ich es ja sagen, zumal die Tat verjährt ist.
Der Text lagerte in einer Schublade, wurde entstaubt und frisch überarbeitet. Wenn Dich Dein Bürojob mal wieder frustriert, ist der richtige Zeitpunkt für diese Lektüre gekommen.

Kleiber, Katja, Ein Controller weniger

Noch einmal: Kurz und kriminell!

Freitag, 23.09.2022, 18 Uhr, Lesung in Plettenberg-Ohle auf Einladung von Immobilien BS Beßler – geschlossene Veranstaltung.

Udo Weinbörner liest Kurzkrimis in Form von Kurzgeschichten und Erzählungen aus seinem neu erschienenen Auswahlband »Bei Sonnenschein sind wir zurück | Storys aus 40 Jahren«, p.machinery Verlag. Der Autor kündigt die Lesung von spannenden, gruseligen und abgeschlossenen Kriminal- und Justizgeschichten als echte Alternative zum Krimiabend vor dem Fernseher an, wie man sie nicht jeden Tag geboten bekommt. Fragen und Gespräche sind während der Lesung vorgesehen, da eine kurze unterhaltsame Einführung in die Arbeit eines Schriftstellers im Allgemeinen und an der Kurzgeschichte im Besonderen gegeben werden soll. – Geladene Gäste.

Weinbörner, Udo, Bei Sonnenaufgang sind wir zurück