Einfach nicht einfach

Dirk Fleck ist kein Autor, an dessen Ansichten und Einstellungen man sich nicht blutig stoßen könnte. Ich selbst bin durchaus nicht mit allem einverstanden, was er im Laufe der Zeit formuliert und geschrieben hat. Das muss ich auch nicht. Ich bin seit »Feuer am Fuß«, dem dritten Teil der Maeva!-Trilogie, die Piper seinerzeit nicht mehr veröffentlichen wollte, Dirk Flecks Verleger, und seine Treue ist gleichzeitig meine Verantwortung. Da kann ich durchaus mit einigen seiner Worte und Gedankengänge leben, auch wenn sie mir eigentlich nicht gefallen sollten. Letztlich bleibt die Frage, wes Papstes ich sein sollte, um hier korrigierenden Einfluss zu nehmen.

»Gefleckte Diamanten« ist eine Sammlung von Textstücken und Textstückchen, deren Zusammenstellung eine gute Freundin Dirk Flecks vorgenommen hat – Marina Silalahi –, und an dieser Zusammenstellung gibt es nichts auszusetzen. Es sei denn, man empfindet dieses Buch wie Carsten Kuhr, bekannter Rezensent auf phantastiknews.de, als deprimierend. Es mag sein, dass das Buch Potenzial hat, einen Leser zu deprimieren – aber jeder Mensch reagiert anders. Und mich hat das Buch nicht deprimiert – ganz im Gegenteil.

Fleck, Dirk C., GEFLECKTE DIAMANTEN

Dirk C. Fleck zum Achtzigsten

Nachtrag: Aufgrund eines verwertungsrechtlichen Problems wird dieses Buch nicht in den Verkauf gelangen.

Ich bin auf alle meine Autoren stolz, die ich in meiner p.machinery veröffentlichen durfte und darf. Dabei spielt es keine Rolle, ob es eine (bislang) einmalige Veröffentlichung war (und ist), oder ob es sich um »Wiederholungstäter« handelt. Zu Letzteren gehört jedenfalls Dirk C. Fleck, der heute vor 80 Jahren in Hamburg das Licht der Welt erblickte, und zu dessen Ehren ich ein besonderes Buch aufgelegt habe. Besonders, weil

  • das Buch in einem ungewöhnlichen Format vorliegt, das Dirk Fleck als »Weinkarte« bezeichnet hat, weil esm it 150 x 297 mm Größe einer Weinkarte durchaus ähnlich ist (sieht man vom Umfang ab);
  • das Buch in der AndroSF-Subreihe zum Deutschen Science-Fiction-Preis (DSFP) läuft, weil das Buch »Das Tahiti-Projekt« 2009 den DSFP des besten Romans bekam;
  • das Buch die sogenannte »Maeva«-Trilogie in einem Band vereint; Maeva ist im Grunde die weibliche Hauptperson der Trilogie.

Das Buch wird einmal mehr für Kritik aufgrund des außergewöhnlichen Formats sorgen, doch das juckt mich nicht. Ich rechne bei diesem Werk nicht mit einem Bestsellererfolg, obwohl die Verkaufszahlen der beiden bisher erschienenen Bände (AndroSF 20 = »Die Stille nach dem Ton«, AndroSF 38 = »GO! Die Ökodiktatur«, Letzterer auch von Dirk C. Fleck verfasst) durchaus ordentlich ausgefallen sind, und der neue Band den Sammlern der DSFP-Reihe sicher gut ins Regal passen wird.

Geplant war das nicht

Jedenfalls nicht von Anfang an.

Im Februar 2018 erschien mit »99NOTES« die erste Sammlung verstreut veröffentlichter Texte des Autors Dirk C. Fleck, wobei schon damals in erster Linie Texte aus dem Internet zwischen die Buchdeckel gesteckt wurden. Damals war zwar klar, dass der preisgekrönte Schreiber nicht aufhören würde, zu schreiben — aber über eine weitere Sammlung solcher Texte haben wir damals noch nicht nachgedacht.

Die neue Sammlung »THE NOTES 66« kam ein wenig chaotisch zustande. Dirk Fleck hat mehrfach Texte ausgetauscht, Reihenfolgen neu festgelegt, auch mal einen Text komplett verworfen. Ein ganz normaler Ablauf, wenn man es genau nimmt — aber für jemanden wie mich, der das Buch dann zusammenbauen darf, schon spannend. Kann man sagen. — Und eigentlich hatte ich ein ganz anderes Titelbild im Auge. Ich hatte überlegt, das Logo der US-amerikanischen »Route 66« herzunehmen und abzuwandeln, aber das scheiterte letztlich schon daran, dass sich in den einschlägigen Fotopools im Internet kein vernünftiges Ausgangsmotiv fand. — Und Dirk Fleck hatte sich für den Nachfolger ein Bild gewünscht, wo das Meer nicht wie auf dem Titel von »99NOTES« hübsch ruhig und flach aussieht, sondern wild und aufgewühlt. Et voilà:

Fleck, Dirk C., THE NOTES 66

Spekulantenpack

Es ist wie bei vielen Rohstoffen: Die Preise werden durch Spekulanten bestimmt, wenn es der Markt hergibt.
Seit Beginn der Seuche wird eine zunehmende Papierknappheit kolportiert, die in der Tat allerdings Papiersorten betrifft, die zu einem mehr oder minder großen Anteil aus sogenannten Altpapieren hergestellt werden. Das sind am Ende vor allem Papiere, die im Großrollendruck (für Tageszeitungen, Werbebeilagen etc.) verwendet werden. Bilderdruck- und Werkdruckpapiere, wie sie vorrangig in der Produktion von Taschenbüchern und Hardcovern genutzt werden, sind von der Verknappung nicht in relevantem Umfang betroffen.
Und trotzdem: Die Preise steigen, weil Hersteller und Handel an Margen mitnehmen, was geht. Angetrieben wird das von Spekulanten, die dafür sorgen, dass die preisgünstigen Papiere knapp und knapper werden, et voilà! Der Beweis für die Verknappung ist erbracht, die Preissteigerungen sind als notwendig erwiesen.

Erstmals in der Geschichte meines Verlages muss ich den Preis eines Buches anpassen, weil ich anderenfalls Verluste einfahre – was eindeutig nicht mein Geschäftsgegenstand ist. Betroffen ist Dirk C. Flecks Sammlung von Internettexten »99NOTES«, vor drei Jahren erschienen und nach wie vor nachgefragt. Zur Vermeidung von Verlusten muss ich den Preis von ursprünglich EUR 17,90 auf nunmehr EUR 19,90 anheben – wobei ich davon ausgehe, dass ich das zu einem späteren Zeitpunkt, wenn sich die Marktlage geändert haben sollte (und das wird sie irgendwann), rückgängig machen werde. Als kleinen Ausgleich habe ich den E-Book-Preis von EUR 8,99 auf EUR 6,99 gesenkt – und dies wird dauerhaft so bleiben.

Fleck, Dirk C., 99NOTES

Gestern 19/3

  • 1 Angebot für 1 Lektorat eines Thrillers (oder so) abgegeben. Sieht gut aus, ist aber noch nicht spruchreif.
  • 1 weiterer Tag mit Arbeiten am Naturwanderreisedingsbumsführer. InDesign-Vorlagen für Eigenbau vermessen. (Mit InDesign will ich nicht arbeiten. Ich nehme ja auch keinen Rolls Royce zum Rasenmähen. Der Publisher kann einfach mehr. Und schneller.)
  • 1 letzte Runde Arbeit an Gabi Behrends »Liebesmaschine«. Steht.
  • 1 Runde Vorbereitungen für »Humanoid 2.0«, eine erweiterte und neu überarbeitete Neuausgabe des 2013er Titels.
  • 1 Korrektureneingabe, 2 neue Buchblöcke, 1 Prüfung des Andrucks, 1 Druckfreigabe, 1 Datenaustausch bei Bookwire, alles für »Die Reise der Steampunk Queen«, ein Episodenroman anlässlich des 5. Todestages von Susanne Haberland.
  • 1 Abend mit Bernhard Kempens »Darling«. Und fertig.

Keine Aufregung 17/3

  • Morgens am Naturwanderführer-Buch gearbeitet. Texte in einer Masterdatei zusammengestellt. Bilder durchgesehen. Vorbereitungen für ein Testlayout (zum Zwecke der Bewerbung) getroffen.
    Die erhaltene InDesign-Vorlage ist eine Katastrophe. Es heißt, man solle nicht mehr als zwei, ganz ausnahmsweise drei Schriften verwenden. Hier sind es mehr als fünf, sechs, mehr als zehn im ganzen Buch (das ich als Vorlage erhalten habe).
    Und InDesign selbst ist auch eine Katastrophe. Störrisch, undurchsichtig, unübersichtlich. Wenn ich mich auf den Text konzentrieren will, sind mir Rahmen, Kreuze, Symbole und ein farbiger Hintergrund im Bild, der Text nur schwer zu entziffern. Ja, ich bin ein InDesign-Neuling … aber mit so einem Zeug werde ich kein Freund dieser Software werden.
    (Warum kann der Microsoft Publisher das Gleiche, nur sehr viel einfacher und eleganter?)
  • Mittags Gassi, ohne Besonderheiten. Nein, halt – Kim war sehr wacklig unterwegs.
  • Nachmittags an Gabriele Behrends Meisterwerk weiter korrigiert. Sie wird die Hände über dem Kopf zusammenschlagen, wenn sie die Datei zu sehen bekommt.
  • Nachmittags Gassi, wie gehabt.
  • Bis zum Feierabend Polieren der »Liebesmaschine«.
  • Und während Frau dann ihre Agatha-Christie-Sache anschauen wird, werde ich mir Bernhard Kempens zweiten Teil der Greedy-Trilogie vorknöpfen, »Darling« der Titel.

Natürlich wie Öl

Unter dem Betreff »Kompliment« sandte mir Dirk Fleck eine Nachricht von einem Leser, die er erhielt:

Letzte Nacht habe ich in Deinen »99Notes« gelesen und darf zu aller erst Deinem Verleger ein großes Lob für dieses qualitativ hochwertige Buch aussprechen – bitte übermittle es ihm bitte! -, kann sich dieses Buch doch tatsächlich mit den Produkten großer Verlage messen und dabei hervorragend abschneiden! Nur die PR-Budgets der großen Verlage sind halt größer und deshalb effektiver – nur gibt es auch da löbliche Ausnahmen und Dein geniales Buch »99Notes« rechne ich dazu. Löblich ist auch all diese wunderbaren Internetbeiträge aus Deiner journalistischen „Schmuck“-Feder dem Internet entrissen und in eine super Buchform gegossen zu haben – nebst den tollen Fotos in super Druckqualität! 

Fleck, Dirk C., 99NOTES

Tage des Wiederbelebens

Als in Deutschland die Märchensteuer von 19 auf 16 und von 7 auf 5 Prozent gesenkt wurde, erwies sich KDP als »kleines dämliches Pack«, denn aus reiner Faulheit gibt man dort Nettopreise ein und KDP rechnet die jeweilige Meerschweinchensteuer oben drauf. Problem: In Deutschland unterliegen Bücher einer Preisbindung, und so stand ich – wie viele andere KDP-Nutzer auch – vor dem Problem, die Nettopreise bei KDP entsprechend anzupassen, um am Ende den z. B. im VLB hinterlegten »offiziellen« Verkaufspreis auch in dem halben Jahr der Steuersenkung zu erhalten.

Das war mir zu doof. Das wären bei mir weit über 100 Titel gewesen, und KDP neigt zusätzlich noch dazu, bei jeder Gelegenheit mit irgendeinem Scheiß daherzukommen, warum ein Buch nicht (mehr) freigeschaltet werden könne. Ich habe mehr als einmal Schadenersatzforderungen angedroht, damit das aufhörte. Wie gesagt, das alles war mir zu doof.

Also habe ich alle Titel bei KDP deaktiviert – löschen kann man sie ja nicht –, wodurch sie aus dem Amazon-Shop verschwunden sind. Halt, nein, nicht verschwunden – sie waren (und sind) einfach nicht lieferbar.

Peu à peu belebe ich die Titel auf anderem Wege wieder. Mit meinem (neuen) Partner Bookwire kommen die Printtitel wieder auf den Markt. Das ist allerdings ein nicht zu unterschätzender Haufen Arbeit: geringfügige Anpassung des Buchblocks, Erstellung von drei verschiedenen Covervarianten (manchmal sind es auch nur zwei, bei Hardcovern auch nur eines, weil nur ein Bookwire-PoD-Partner Hardcover kann … immerhin …), Dateneingaben, Uploads und so weiter und so fort. Pro Titel kann man von bis zu 60 Minuten Zeitaufwand ausgehen.

Heute gab es drei Autoren, die von einem ganzen Tag Arbeit profitieren durften:

  • Julia Beylouny mit ihren drei »Durch die Flut«-Titeln »Weltenreise« (Fantasy 8), »Das Flüstern der See« (Fantasy 11) und »Tiefe Wasser« (Fantasy 14), sowie »Lisanne« (Fantasy 19) und das Bändchen »Menschliche Augenblicke« (Außer der Reihe 23);
  • Kai Beisswenger mit seinen Titeln »Der verlorene Bruder« (Action, Thriller, Mystery 5), »Schräge Helden« (Außer der Reihe 19) und »Finger im Spiel« (Action, Thriller, Mystery 12); sowie
  • Dirk C. Fleck mit »GO! – Die Ökodiktatur« (AndroSF 38), »Feuer am Fuß« (Band 3 der Maeva-Trilogie, AndroSF 49), »Palmers Krieg« (Action, Thriller, Mystery 9), »99NOTES« (Außer der Reihe 24) und »La Triviata« (Außer der Reihe 31), wobei es drei der Titel sowohl als Paperback als auch als Hardcover gibt.

In einigen Tagen sind die Bücher über die üblichen Internetbuchportale verfügbar – und durch Bookwire erstmals auch im Barsortiment, dem Buchgroßhandel (Libri ausgenommen; die haben ja keine Lust mehr auf Kleinverlage).

Fleck in Bochum

Das Schauspielhaus Bochum veranstaltet eine gesellschaftspolitische Diskussionsreihe mit dem Titel »Ausreden – zuhören!« In der Spielzeit 2019/2020 ist das Thema »70 Jahre Grundgesetz – was ist mir das wert?« Am 27.10.2019 geht es um den § 20a GG – »Aus Verantwortung für künftige Generationen – der ›grüne‹ Artikel 20 a: Ressourcen- und Artenschutz«.

  • Wie ernst wird Ressourcenschutz (in Deutschland, in Europa, weltweit) genommen?
  • Wie sehr leben wir weiterhin mit einer permanenten Scheinmoral?
  • Wo muss Artenschutz womöglich hinter anderen, auch berechtigten Interessen zurückstehen?
  • Ist Klimaschutz wirklich das zukünftige politische Topthema oder nur eine vorübergehende Modeerscheinung?
  • Wie kann man von Deutschland aus die Welt verbessern, wenn die größten Global Player nicht mitziehen?
  • Welche Maßnahmen sind sinnvoll und welche Augenwischerei?
  • Was sind realistische Zukunftsszenarien?

Moderatorin Sonia Seymour Mikich wird am 27.10.2019 von 11.30 bis 13 Uhr mit vier Gästen diskutieren; unter den Gästen ist auch unser Autor Dirk C. Fleck. Publikumsbeteiligung ist vorgesehen, die Veranstaltung wird im Internet übertragen und aufgezeichnet.

Veranstaltungsort ist das Schauspielhaus Bochum, Königsallee 15, 44789 Bochum.
www.schauspielhausbochum.de