Susi und der CND

Das war mal ein Haufen Dreck. Naja, Erde. Der wurde irgendwann da hingeschmissen. Und liegen gelassen. Vor einem landwirtschaftlichen Gebäude. Direkt an der Straße. Dem Straußweg. Einfach so. Zuerst war das nur dieser Dreck. Gut, Erde. Irgendwann sprossen die ersten Halme. Im nächsten Jahr waren es schon mehr. Immer mehr. Und nicht nur Gras, nein. Eher noch irgendwelche Grünpflanzen. Es steht kein Name dran. Und ich habe keine Ahnung. Inzwischen ist das fast schon ein Biotop. Könnte man meinen. Aber das täuscht. Denn in Wirklichkeit ist das der CND, der Canide Nachrichtendienst. Jeder Hund – ja, jeder! –, der dort vorbeikommt, hinterlässt eine Nachricht. Eine Signatur. Einen Spritzer Geruch. Mit allen nötigen Informationen. Und Susi natürlich auch.

Der VDS-Infobrief vom 21.05.2022

Und damit es gar nicht erst langweilig wird, geht es gleich weiter – wie immer beim VDS: hier.

1. Presseschau
• Urheberrecht wichtiger als Gendern
• Sprache zwischen Vernunft und Gefühl
2. Gendersprache
• Oberbürgermeister bezweifelt Lesefähigkeit des VDS
• Sprachgendern keine Lösung gegen Diskriminierung
• VHS löscht Gendersternchen
• NDR verfälscht Original-Zitat
3. Sprachspiele: Flimmern und Rauschen
• Wenn Rebellen nur bellen. Über die Sprache der Jugend und das Fragezeichen
4. Kultur
• Kulturpreis Deutsche Sprache 2022
5. Berichte
• Aktion „Anstoß“ – Stadtbibliothek verschenkt Erstlesebücher
6. Denglisch
• Streitgespräch mit dem VDS auf Englisch
7. Soziale Medien
• Queer-Beauftragter setzt auf Gendersprache
8. Termine

Ein Monat Buchladen

Vor gut einem Monat habe ich bei booklooker.de den Buchladen meiner p.machinery eröffnet. Und nach diesem guten Monat kann – oder muss? – ich ein durchaus ernüchterndes Resümee ziehen.
Es war eine weise Entscheidung – wenn nicht die weiseste überhaupt –, die Idee eines Buchladens mit der WooCommerce-Software zu verwerfen. Hätte ich mir die immense Arbeit gemacht, diesen Buchladen zum Leben zu erwecken, hätte ich mich danach mehr oder weniger zwangsläufig in den Arsch beißen können. Denn inzwischen stellt sich die Frage, ob so ein Buchladen wirklich nötig ist.
Natürlich hat es Bestellungen gegeben, so ist es nicht. Während der ersten Tage, in denen ich einen zehnprozentigen Rabatt anbot und gewährte, gab es zwei, drei Bestellungen. Danach probierten einige meiner schon bestehenden Kunden den Buchladen aus. Und das war’s.
Elf Bestellungen. Elf. Würde ich einen wirklichen Buchladen aufmachen, müsste ich mir vermutlich einen Nebenjob suchen. Wie Wilsberg.

Der VDS-Infobrief vom 14.05.2022

Der Infobrief war wie immer pünktlich, nur ich hänge mit meiner Meldung über die Veröffentlichung durch. Sorry. Nachzulesen ist der Infobrief wie immer auf der VDS-Website, genauer gesagt: hier.

1. Presseschau
• Neue Buchstabiertafel
• Yücel verlässt PEN
• Jargon und Amtsdeutsch in Wahlprogrammen
• Am vollsten
• Kritik, aber nett
• „Einmal Erdapfelknorzen mit Knöttelkäse, bitte“
2. Gendersprache
• Doppelmoral
• Gendern schädigt Suchmaschinenoptimierung
• Frankfurt/Main soll gendern
3. Sprachspiele: Unser Deutsch
• Baumpflege
4. Kultur
• Forum der Sprachenvielfalt in Emmendingen
• Sonderausstellung zum Lateinischen in Lichtenau
5. Berichte
• Sprachhilfen für ukrainische Flüchtlinge
• Baltische Deutscholympiade
• VDS verbindet
6. Denglisch
• Akzentfrei Englisch sprechen
• Englisch besser als Deutsch?
7. Termine

Wenn man mit der Susi geht

Lange Gassigänge sind mit Kim nicht mehr drin. Zwanzig Minuten, manchmal dreißig, im Schneckentempo. Die Gassigänge morgens mit Frauchen sind fast schon rekordverdächtig.
Und wenn Frauchen nicht arbeitet und Schwimmen angesagt ist, geht Naomi mit – denn das Schwimmen kann der Maus nicht schaden.
Diese Szenarien sind für mich die Gelegenheit, mit Susi lange Gassigänge zu machen. Sie sind auch der Beweis, dass Susi nicht nur »Strecke macht« wenn sie – zusammen mit Naomi – abhaut und »auf Tour geht« (siehe hier, hier und hier).

Am letzten Freitag war wieder einmal so ein Tag. Susi und ich gingen Gassi. Allein. Miteinander. Und die Strecke bin ich lange nicht gegangen. (Unterwegs erinnerte ich mich daran, dass ich noch vor einem Jahr die Strecke mit Naomi und einer völlig fitten Kim gelaufen bin. Wie schnell das geht … das mit Kim … Aber das ist hier nicht das Thema.)

1 Wir starteten natürlich daheim im Norderweg 31. Dann in den Süderweg, an der Feuerwehr und der alten Schule vorbei, ein Stück die Hauptstraße entlang und dann in den Straußweg.
2 Hier musste sich entscheiden, wie der Weg weitergehen würde. Dort ist eine der Zufahrten zur zweiten Winnerter Biogasanlage, deren Betreiber ein wenig seltsam ist. Er – oder einer seiner Leute – fährt ganzjährig mit einem der hier üblichen riesigen Traktoren und einem Gülleanhänger durch die Gegend, ob nun geodelt wird oder nicht. Immer mit Anhänger, immer zu schnell. Und dann gibt es noch ein paar Geschichten.
An der Stelle jedenfalls gibt es ein Gatter. Oft ist es geschlossen, aber nicht immer. Seit einigen Monaten ist ein Betreten-verboten-Schild angebracht. Sinnigerweise. Der Weg führt links zur Biogasanlage, rechts herum geht es Richtung Süden, zwischen Feldern hindurch. Der Witz an dem Gatter und dem Verbotsschild ist ein schlechter: Denn kommt man aus der anderen Richtung, gibt es keine Schilder, keine Gatter, keine Sperren, nichts.
Diesmal war das Gatter offen und ich entschloss mich, das Verbotsschild so zu interpretieren, dass es ja nur gültig sein konnte, wenn das Gatter geschlossen war. Außerdem … Egal.
Der Feldweg nach dem Gatter und vor dem Punkt 3 auf der folgenden Karte lässt sich mit Google Maps nicht markieren. Vermutlich, weil es sich um ein Privatgrundstück handelt.

3 Dort betrifft man wieder die Welt, die Google Maps für Routenplanungen berücksichtigen kann.
Dort findet sich ein kleines Gebäude, das möglicherweise sogar bewohnt ist. Genaues weiß man nicht.
4 Hier befindet man sich an einem neuralgischen Punkt. Denkbarerweise nicht ungefährlich. Ginge man links herum, käme man an einem Grundstück vorbei, auf dem ein Hund lebt, der in Winnert als gefährlich bezeichnet wird und es wohl auch ist. Hannelore heißt die Hündin, ist ein sogenannter Listenhund, ein sehr großes Exemplar, vermutlich ein American Staffordshire oder ein Pitbull. Angeblich hat der Hund schon andere Hunde angegriffen und verletzt. Und die wenigen Male, bei denen ich Hannelore und ihren Haltern begegnete, hat sich für mich vor allem die Erkenntnis durchgesetzt, dass Herrchen zwar kräftig, aber wie Frauchen erzieherisch mit dem Mädchen leicht überfordert scheint.
Wie auch immer: Ich wollte sowieso rechts herum. Aber aus unerfindlichem Grund kam mir in den Sinn, was geschehen könnte, würde sich Hannelore losgerissen haben und uns verfolgen. Und ich hatte Carbönchen nicht mitgenommen. Irgendwie schien sich das auf Susi zu übertragen, denn sie blickte sich dauernd um, immer wieder, bis wir an der nächsten Ecke links abbogen und die Verlängerung von De Beck – so heißt die Straße, an der Hannelore wohnt – verließen.
5 Ein Stück Landstraße. Gut gehbar. Vor allem, wenn kein Verkehr ist. Wie überall im Lande gibt es auch auf dieser Strecke Idioten, die weder richtig ausweichen können noch es für möglich halten, den Fuß kurz vom Gas zu nehmen, geschweige denn zu bremsen.

Am Ende waren wir eine Stunde und fünfzehn Minuten unterwegs. Susi war noch fit, ich auch – obwohl ich lange nicht mehr so lange Gassigänge gemacht habe. Und es war ein schöner Gassigang. Wenn Susi allein mitgeht, dann läuft sie mehr; ist Naomi dabei, wird mehr geschnüffelt. Und so freue ich mich schon auf den nächsten Gang mit Susi …

Bücherwurm bohrt NOVA an

Yvonne Tunnat, die sich selbst als Rezensionsnerdista bezeichnet, ist im Augenblick gefühlt die aktivste Rezensentin und Buchkritikerin, die sich auf dem deutschen SF-Markt tummelt. Sympathisch ist dabei ihre Vorliebe für Kurzgeschichten und Anthologien.
Ganz klammheimlich hat sie sich zuletzt Marianne Labisch und NOVA-Urgestein Michael Iwoleit gegriffen und zu einem Gespräch veranlasst, dass sie mit einer Laufzeit von beinahe einer Stunde als Podcast veröffentlicht hat. Man findet ihn auf zahlreichen Plattformen, vor allem aber auch bei Yvonne selbst: hier.

P.S.: Bei InterNOVA herrscht noch die Ruhe vor dem Sturm. Wenn es dann wieder losgeht, findet man alles Lesbare und Lesenswerte unter internova-sf.de.