Wenn man mit der Susi geht

Lange Gassigänge sind mit Kim nicht mehr drin. Zwanzig Minuten, manchmal dreißig, im Schneckentempo. Die Gassigänge morgens mit Frauchen sind fast schon rekordverdächtig.
Und wenn Frauchen nicht arbeitet und Schwimmen angesagt ist, geht Naomi mit – denn das Schwimmen kann der Maus nicht schaden.
Diese Szenarien sind für mich die Gelegenheit, mit Susi lange Gassigänge zu machen. Sie sind auch der Beweis, dass Susi nicht nur »Strecke macht« wenn sie – zusammen mit Naomi – abhaut und »auf Tour geht« (siehe hier, hier und hier).

Am letzten Freitag war wieder einmal so ein Tag. Susi und ich gingen Gassi. Allein. Miteinander. Und die Strecke bin ich lange nicht gegangen. (Unterwegs erinnerte ich mich daran, dass ich noch vor einem Jahr die Strecke mit Naomi und einer völlig fitten Kim gelaufen bin. Wie schnell das geht … das mit Kim … Aber das ist hier nicht das Thema.)

1 Wir starteten natürlich daheim im Norderweg 31. Dann in den Süderweg, an der Feuerwehr und der alten Schule vorbei, ein Stück die Hauptstraße entlang und dann in den Straußweg.
2 Hier musste sich entscheiden, wie der Weg weitergehen würde. Dort ist eine der Zufahrten zur zweiten Winnerter Biogasanlage, deren Betreiber ein wenig seltsam ist. Er – oder einer seiner Leute – fährt ganzjährig mit einem der hier üblichen riesigen Traktoren und einem Gülleanhänger durch die Gegend, ob nun geodelt wird oder nicht. Immer mit Anhänger, immer zu schnell. Und dann gibt es noch ein paar Geschichten.
An der Stelle jedenfalls gibt es ein Gatter. Oft ist es geschlossen, aber nicht immer. Seit einigen Monaten ist ein Betreten-verboten-Schild angebracht. Sinnigerweise. Der Weg führt links zur Biogasanlage, rechts herum geht es Richtung Süden, zwischen Feldern hindurch. Der Witz an dem Gatter und dem Verbotsschild ist ein schlechter: Denn kommt man aus der anderen Richtung, gibt es keine Schilder, keine Gatter, keine Sperren, nichts.
Diesmal war das Gatter offen und ich entschloss mich, das Verbotsschild so zu interpretieren, dass es ja nur gültig sein konnte, wenn das Gatter geschlossen war. Außerdem … Egal.
Der Feldweg nach dem Gatter und vor dem Punkt 3 auf der folgenden Karte lässt sich mit Google Maps nicht markieren. Vermutlich, weil es sich um ein Privatgrundstück handelt.

3 Dort betrifft man wieder die Welt, die Google Maps für Routenplanungen berücksichtigen kann.
Dort findet sich ein kleines Gebäude, das möglicherweise sogar bewohnt ist. Genaues weiß man nicht.
4 Hier befindet man sich an einem neuralgischen Punkt. Denkbarerweise nicht ungefährlich. Ginge man links herum, käme man an einem Grundstück vorbei, auf dem ein Hund lebt, der in Winnert als gefährlich bezeichnet wird und es wohl auch ist. Hannelore heißt die Hündin, ist ein sogenannter Listenhund, ein sehr großes Exemplar, vermutlich ein American Staffordshire oder ein Pitbull. Angeblich hat der Hund schon andere Hunde angegriffen und verletzt. Und die wenigen Male, bei denen ich Hannelore und ihren Haltern begegnete, hat sich für mich vor allem die Erkenntnis durchgesetzt, dass Herrchen zwar kräftig, aber wie Frauchen erzieherisch mit dem Mädchen leicht überfordert scheint.
Wie auch immer: Ich wollte sowieso rechts herum. Aber aus unerfindlichem Grund kam mir in den Sinn, was geschehen könnte, würde sich Hannelore losgerissen haben und uns verfolgen. Und ich hatte Carbönchen nicht mitgenommen. Irgendwie schien sich das auf Susi zu übertragen, denn sie blickte sich dauernd um, immer wieder, bis wir an der nächsten Ecke links abbogen und die Verlängerung von De Beck – so heißt die Straße, an der Hannelore wohnt – verließen.
5 Ein Stück Landstraße. Gut gehbar. Vor allem, wenn kein Verkehr ist. Wie überall im Lande gibt es auch auf dieser Strecke Idioten, die weder richtig ausweichen können noch es für möglich halten, den Fuß kurz vom Gas zu nehmen, geschweige denn zu bremsen.

Am Ende waren wir eine Stunde und fünfzehn Minuten unterwegs. Susi war noch fit, ich auch – obwohl ich lange nicht mehr so lange Gassigänge gemacht habe. Und es war ein schöner Gassigang. Wenn Susi allein mitgeht, dann läuft sie mehr; ist Naomi dabei, wird mehr geschnüffelt. Und so freue ich mich schon auf den nächsten Gang mit Susi …

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