Wofür ist dieses Produkt?

Ist das überhaupt ein Produkt?
Was ist ein Altimätt?
Und gibt es nur die finnische Version? Weil es heißt: Finnisch Altimätt?
Und wieso der Zusatz »Plass«?
Mein Duden kennt alle drei Worte nicht. Und der Google Übersetzer versagt, wenn ich herauszufinden versuche, was »Altimätt« im Finnischen bedeutet. Zumal ich das vom Klang her eher für Schweizerdeutsch halte. Aber auch da findet man nichts.
Was also ist »Finnisch Altimätt Plass«?
Ein Sprachfehler?
Verblödung von Marketingfuzzis und Werbidioten?

Auf jeden Fall kommt mir so ein Sprache verunstaltender Scheiß nicht in den Haushalt.
Ergo: Werbeziel verfehlt.
Versager.
Alles Versager.

Wenn Exkremente in den Hirnen schwabbeln …

Angehörige der Werbebranche weisen offensichtlich besondere biologische Eigenschaften auf, damit sie ihren Beruf ordentlich ausführen können; das, was bei normalen Menschen eine graue Masse ist, ist bei solchen Leuten braun. Anders ist das hier nicht zu erklären:

Durstlöscher:in

Im Rahmen einer Werbeaktion hatte der Spirituosenhersteller Schilkin in den vergangenen Wochen 500.000 Flaschen seines Pfefferminzlikörs „Berliner Luft“ in „Berliner*innen Luft“ umbenannt. Nun erhält ein weiteres Kultgetränk eine gegenderte Variante. Das „Durstlöscher“-Trinkpäckchen wird nun als „Durstlöscher:in“ in den Regalen stehen. Diese Sonderedition solle ebenfalls in Regenbogenfarben gestaltet werden und auch der Spruch „Love is Love“ werde auf der Verpackung abgedruckt sein. Im Netz sorgte die Aktion jedoch wieder einmal für Kritik. Einige Twitter-Nutzer bezeichnen den Gendertrend der Getränkehersteller als „verkaufte Emanzipation“ und kritisieren, dass gesellschaftliche Bewegungen für wirtschaftliche Zwecke missbraucht werden. (ruhr24.de)

Aus dem VDS-Infobrief vom 07.05.2023.

Doch keine Lust auf Akzeptanz?

Man könnte wirklich meinen, dass die Angehörigen der LGBTQIA+-Gemeinschaft — so man das als Gemeinschaft betrachten möchte — dann doch keine Lust darauf haben, akzeptiert zu werden, wie sie sind. Oder warum wird auf einem Fernsehsender im Werbetrailer für eine Themenwoche das LGBTQIA+ englisch runtergesabbelt? Was ist falsch an der deutschen Aussprache simpler Buchstaben?
Ich denke, in die Buchstabenfolge LGBTQIA+ gehört dann demnächst ein M — für Muttersprachler. Der Minderheitenstatus ist ja nicht mehr fern, wie es scheint.

Schrottworte: Worte mit Schrottwert

Ich weiß nicht mehr, welche Werbung das war. Lief vor einer Weile im Fernsehen. Privatsender, VOX oder NITRO oder so. Es ging auf jeden Fall um ein Produkt, das für den deutschen Markt Bedeutung haben sollte. Und da tauchte das Wort »classy« auf.
Einfach so.
Fast motivationslos.

Die ansonsten deutschsprachige Werbung – so viel erinnere ich mich – war an sich unauffällig. Und dann dieses Wort.
Einfach so.
Und irgendwie völlig unpassend.

Die eigentliche Frage ist allerdings, warum so ein Wort überhaupt benutzt werden muss. Wer außer Vollhonks benutzt so ein Wort in seinem alltäglichen Wortschatz? Jugendliche vielleicht? Ich traue den sprachlich unerfahrenen Menschen jungen Alters durchaus einiges zu. Aber »classy«? Statt »nobel«, »klasse« – ja, vor allem »klasse«, das sogar fast identisch klingt –, oder »erstklassig«, »vornehm«, »exklusiv«, »todschick« … Gut, die letzten vier Begriffe sind längst unmodern, es sei denn, man ist so ein alter Sack wie ich, der solche Worte sogar noch kennt und mitunter dazu neigt, sie zumindest in mehr oder minder naheliegenden Gedankengängen zu wälzen.
Aber warum zum Henker nicht einfach »klasse«?

P.S.: Eine Parfümwerbung war es nicht. Die Werbidioten, die Parfümwerbung machen, können ja überhaupt kein Deutsch mehr.

Selbstgespräche

made.com ist ein Internetshop für Wohnungseinrichtung. Wie auf anderen solchen Seiten auch bekommt man hier alles. Fast alles. Und da sich nun alle Welt darauf freut, die Seuche besiegt zu haben, kann man sich laut einer aktuellen Werbung des Anbieters »endlich wieder offline unterhalten«.

Ich bin erstaunt. Offlineunterhaltungen führe ich bei praktisch jedem Gassigang mit meinen Hundemädchen. Die hören sowieso nur zu, wenn es um Leckerlis geht, und außer Schnapp- und Schmatzgeräuschen kommt da nichts. Folglich unterhalte ich mich mit mir selbst. Offline eben.

Wie man so eine Unterhaltung bei der in der Werbung abgebildeten Party führen soll, bleibt mir schleierhaft. Aber vielleicht habe ich das nur noch nicht ausprobiert.

Über das Versagen

Ob es ein Sprichwort oder nur eine Redensart ist, spielt eigentlich keine Rolle. Vor allem in Bayern hört man gerne den Spruch »Sitzt, passt, wackelt, hat Luft«, eine Redensart – sic! –, die man sich vorrangig nach handwerklichen Tätigkeiten gönnt. Oder auch einfach, wenn es passt.

Die Handwerker-Website manomano.de – eine Art Online-Baumarkt – hat sich nun in Verkennung der Bedeutung dieser Redensart die Variante »Sitzt, passt und wackelt nicht« einfallen lassen und sich damit in die Riege der Werbidioten eingegliedert. Herzlichen Glückwunsch zu dieser Fehlentscheidung.

Korrektur hören

Ich empfehle gerne, Texte aller Art Korrektur zu lesen, bevor man sie veröffentlicht, und schließe dabei vor allem auch textliche Werbeaussagen mit ein. Aber bisweilen sollte man auch das gesprochene Wort Korrektur lesen … nein, hören. Bei so einer Aktion wäre den Werbidioten der McMakler GmbH in Berlin vielleicht auch aufgefallen, dass die Antje Hamer die TV-Werbung mit der Frage beginnt, ob man seine Mobilie (!) verkaufen möchte.

Und nein, ich mochte meine Im(!)mobilie schon zu den Zeiten des halsnasenohrenkranken Sprecher schon nicht verkaufen, und daran hat sich nichts geändert. Und meine Mobilie – derer ich zwei besitze – verkaufe ich auch nicht, auch nicht bei den Nervwerbern von ichversaufedasgeldfuerdeinauto.de.