Werbung und Hoffnung

Manche Werbung macht einfach Hoffnung. Hoffnung darauf, dass Denglisch und Gendern doch nicht so wichtig sind. Dass es vielmehr um Witz geht, um Humor – und ein Produkt, einen Klassiker mit einem Werbespruch, der uralt scheint und vermutlich auch ist. — Die schon länger auf Erwachsene mit Kinderstimmen ausgelegte Haribo-Werbung ist immer wieder … herrlich. Positiv.

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Tränen der Ehre

Rainer Erler feiert morgen, am 26. August 2023, seinen neunzigsten Geburtstag. Ich habe nicht nur gemeinsam mit Frank G. Gerigk als Herausgeber die SF-Kurzgeschichten Rainer Erlers unter dem Titel »Die Welten des Rainer Erler« verlegt; das war schon im Juli 2017, also vor rund sechs Jahren. Nein, seit einigen Monaten weiß ich auch von ihm selbst, dass ich seine SF-Romane neu auflegen darf; was ich bereits im Juni 2023 mit »Das Blaue Palais« in Form eines sogenannten Omnibusses begonnen habe. Und gemeinsam mit Rainer Schorm und Jörg Weigand habe ich ein Buch veröffentlicht, das ich in dieser und ähnlicher Form schon für andere Autoren – Thomas R. P. Mielke, Jörg Weigand, Thomas Le Blanc, Monika Niehaus … – gemacht habe: »Die Zukunft im Blick« ist eine Anthologie mit literarischen, sekundärliterarischen und lexikalischen Beiträgen der unterschiedlichsten Autoren, darunter weitere Namen, deren Teilnahme mir eine Ehre ist: Florian Marzin, Manfred Durzak, Helmut Ehls, Monika Niehaus, Jürgen vom Scheidt u. v. m.

Hätte mir vor vierzig Jahren, als ich Jung-SF-Fan war, jemand prophezeit, dass sich dergleichen heute ereignen würde, hätte ich demjenigen die Inanspruchnahme ärztlicher Hilfe angeraten. Aber die Zeiten vergehen, ändern sich, und dennoch …

Rainer Erler hat das Geburtstagsbuch ein wenig verfrüht erhalten – und zuvor noch seine Belege seines »Blauen Palais«, was er schon als Geburtstagsgeschenk interpretierte. Gestern nun erhielt er an seinem neuen Wohnsitz in Perth seine Belege der »Zukunft im Blick«, und zu später australischer Stunde schrieb er mir eine E-Mail, die mir Tränen in die Augen trieb. Tränen der Freude, nein, Tränen der Ehre. Wenn ich mir vor Augen halte, dass jemand wie Rainer Erler meinen Namen kennt, dann fehlen mir die Worte …

Schorm, Rainer & Weigand, Jörg (Hrsg.), DIE ZUKUNFT IM BLICK

Doch keine Lust auf Akzeptanz?

Man könnte wirklich meinen, dass die Angehörigen der LGBTQIA+-Gemeinschaft — so man das als Gemeinschaft betrachten möchte — dann doch keine Lust darauf haben, akzeptiert zu werden, wie sie sind. Oder warum wird auf einem Fernsehsender im Werbetrailer für eine Themenwoche das LGBTQIA+ englisch runtergesabbelt? Was ist falsch an der deutschen Aussprache simpler Buchstaben?
Ich denke, in die Buchstabenfolge LGBTQIA+ gehört dann demnächst ein M — für Muttersprachler. Der Minderheitenstatus ist ja nicht mehr fern, wie es scheint.

Echt dämlich

ist es, drei, vier Folgen »Seinfeld« anzuschauen und danach gleich in eine Folge der Filmserie »The Quest« umzusteigen. Problem: Die männliche Hauptfigur in »The Quest« hat die gleiche deutsche Synchronstimme wie Jerry Seinfeld. Man sieht also eigentlich eine Folge »Seinfeld«, die »The Quest …« heißt und einfach nicht funktioniert, weil die »The Quest«-Filme bei Weitem nicht annähernd so amüsant sind wie jede einzelne »Seinfeld«-Folge.

Ja. Echt dämlich.

Filmisches fürs Herz

Wer sich in der vorweihnachtlichen Zeit mal etwas Filmisches fürs Herz ohne Schnee und Weihnachtsgedöns gönnen möchte, sollte sich »Süßer September« mit Caroline Peters anschauen. Mir hat der Film sehr gut gefallen. Schön gezeichnete Charaktere, eine letztlich vorhersehbare, aber doch gerne mal wendende Handlung, insgesamt ein sonntägliches Filmvergnügen, das ich mir gönnte. Zu sehen gibt’s den Streifen in der ARD-Mediathek, entweder beim Hessischen Rundfunk oder bei ONE.


Edit 18.03.2022: Der September ist vorbei und so hat auch das angeblich nicht vergessende Internet sein Gedächtnis verloren: Die Mediatheken-Links sind gelöscht. Und auf Silberscheibe gibt es den Film auch nicht (jedenfalls nicht bei Amazon zum Beispiel, und auch nicht bei Videobuster zum Ausleihen).