Im Süden anders

Ich bin kein TV-Junkie, obwohl ich den ganzen Tag Fernsehen schau. Oben rechts auf meinem Viermonitorenarbeitsplatz läuft ganztags Fernsehen, nur höchst selten mal Musik (sunshine live). Zu meinen bevorzugten Sendern tagsüber gehören fast durchgängig Sender, die auch Werbung bringen: NITRO, VOX, Sat1.Gold – und Kabel 1.
Aus unerfindlichen Gründen ist der Tuner meiner TV-Karte in Verbindung mit meiner Satellitenschüssel der Ansicht, ich könne Kabel 1 nicht in der deutschen, sondern nur in der österreichischen Version empfangen. Gut. Das hat den knuffigen Vorteil, dass ich in den Werbepausen miterleben kann, was die Österreicher anders machen als die Werbeanbieter im deutschen Fernsehen. Da sind schöne Sachen dabei; nicht zuletzt der Spruch »Iss was Gscheits« von Iglu, der in Deutschland nicht funktionieren würde (naja, gut, vielleicht noch in Bayern, aber sonst …)
Stark sind die Österreicher in der Werbung auch in Bezug auf Nachhaltigkeit, das Thema »Bio« und mehr. Und nicht nur in der Werbung. Aktuell erscheinen immer wieder Videos zu einer Kampagne »Tierhaltung Plus« zum AMA-Gütesiegel – und eines dieser Videos ist megaknuffig:

Und noch einen Tick lustiger geht es bei Youtube zu:

🐮✨ Just ,,Tierhaltung plus" things. 🐮✨

Man kann sich über all die Formen der Tierhaltung streiten, natürlich. Ich will da nichts zureden, was eigentlich zu kritisieren wäre. Aber wenn es solche Kuhbürsten wirklich gibt – und ich habe eigentlich keinen Zweifel daran –, dann ist das eine schöne Sache (die selbst Vegetarier und Veganer schön finden können dürften).

Sehenswert

Wer einen spannenden und beeindruckenden Film über kritische Journalismus, die Einflussnahme der Politik und die Schäden, die die sogenannten sozialen Medien anrichten, sehen möchte, der gönne sich »Der Moment der Wahrheit« (OT: »Truth«, Darsteller u. a. Cate Blanchett, Robert Redford, Dennis Quaid und jede menge anderer bekannter Namen).

DER MOMENT DER WAHRHEIT Trailer German Deutsch (2016)

https://www.imdb.com/title/tt3859076/

Werbung und Hoffnung

Manche Werbung macht einfach Hoffnung. Hoffnung darauf, dass Denglisch und Gendern doch nicht so wichtig sind. Dass es vielmehr um Witz geht, um Humor – und ein Produkt, einen Klassiker mit einem Werbespruch, der uralt scheint und vermutlich auch ist. — Die schon länger auf Erwachsene mit Kinderstimmen ausgelegte Haribo-Werbung ist immer wieder … herrlich. Positiv.

Mit HARIBO Pico-Balla ab in den Naschsalon!

Empfehlenswerte Neujahrstelevision

Neben vielen Anmerkungen seinerseits sind mir vor allem die zu Israel, der Hamas und dem derzeitigen Konflikt in Erinnerung geblieben … Oder nein, eigentlich die zu den deutschen Demonstranten, die meinen, die Hamas (stellvertretend für die Palästinenser) unterstützen zu müssen (wobei die Hamas einfach nicht stellvertretend für die Palästinenser steht, sondern allenfalls für militante und gewaltgeile Arschlöcher). [Wäre ich Palästinenser, würde ich mir eine Waffe beschaffen, und Hamasjünger jagen. Und erlegen. Aber ich bin kein Palästinenser. Leider.]

Empfehlenswert wie jede Jahr war und ist auch Urban Priol:

Das Jahr 2023 mit Urban Priol: Machtspielchen, Meinungsmache und Misswirtschaft | TILT! 2023

Sein bester Spruch, der mir in Erinnerung geblieben ist: „Was grenzt an absolute Dummheit?“ Antwort: „Kanada und Mexiko.“

Auch das ist ein Erler

Das Bayerische Fernsehen sendete anlässlich seines 90. Geburtstags den Kurzfilm »Der letzte Stammtisch« am allerfrühesten 21.08. Der Streifen zeigt, dass Rainer Erler nicht nur SF und Prophetie drauf hatte, sondern in der Tat auch das war, das ein Münchner auch immer sein sollte: ein Bayer rundherum. (Und die Auswahl der Darsteller hätte nicht bayerischer ausfallen können.) Der Kurzfilm ist auch auf Youtube zu sehen:

Der letzte Stammtisch BR 1984

Auf Youtube steht dazu:

Rainer Erlers Kurzfilm von 1984 ist ein bayerisches Zeitbild, das bisweilen wie eine Münchner Vorwegnahme von Jim Jarmuschs „Night on Earth“ (1991) wirkt. Gustl Bayrhammer und Hans Stadtmüller spielen großartig auf, mit Themen wie Entmietung, Luxussanierung und Wohnraumnot kommen aktuelle Probleme zur Sprache. Wenn die Reise nach Neuperlach geht, filmt Regisseur Erler das Neubaugebiet wie eine Science-Fiction-Landschaft. Der lakonische Humor und die großartigen Schauspieler machen diesen Kurzfilm zu einer fast vergessenen Perle der deutschen TV-Archive. Die Erstsendung fand am 26. April 1984 im Ersten in der Reihe „Geschichten aus der Heimat“ statt.

Besetzung

Rolle: Darsteller:
Taxler Gustl Bayrhammer
Fahrgast Hans Stadtmüller
Stammtischbruder Toni Berger
Stammtischbruder Willy Schultes

Autor: Rainer Erler
Regie: Rainer Erler
Redaktion: Elmar Jaeger