Glückwunsch von Herzen  

Nach fünf Jahren* ist es heute so weit: Meine holde Gattin Saskia ist Heilpraktikerin. Heute Morgen hat sie die abschließende mündliche Prüfung mit dem Erkennen eines Keuchhustens bestanden. Endlich ist das Ziel erreicht – und neue Ziele können ins Auge gefasst werden.

Ich gratuliere meinem holden Ehegespons von ganzem Herzen! Fein gemacht, meine Süße.

* Fünf Jahre sind lang, ja. In Garmisch-Partenkirchen gab es Verschiebungen der Termine für die schriftliche Prüfung, weil das Kontingent überfüllt war. Eine schriftliche Prüfung in Garmisch wurde nicht bestanden, die nächste in Husum – wo die Prüfungen vom deutschen Standard abweichen und als schwer gelten – auch. 2020 gab es dann einen schriftlichen Erfolg – und nun auch den mündlichen. Sehr schön.

Beeindruckend

Nicht nur die Frau ist beeindruckend, sondern auch das, was sie über ihren Assistenzhund Tajo erzählt.

https://www.ardmediathek.de/video/ndr-talk-show/sitzvolleyballerin-und-amtsanwaeltin-inga-orlowski/ndr-fernsehen/Y3JpZDovL25kci5kZS9jNGJkNGY3NC1kMDJmLTQ1YWEtYWY0Yi1jODNlMTUyMGU5ZDA/


Edit 11.04.2022: Danke, ARD, danke für den neuerlichen Beweis, dass eure Mediathek vergesslicher ist als das Internet. Immerhin kann man die ganze betreffende NDR-Talkshow bei Youtube finden. Und die Inga Orlowski mit ihrem Assistenzhund ab Minute 29:07.

NDR Talk Show vom 09.04.2021 Ulrike Folkerts, Peter Schilling, Albrecht Mayer, Jan Gregor Kremp, Joh

Wie man den Tag verbringt

  • 4/4: Ostersonntag. Rainer Eisfeld feiert seinen 80sten Geburtstag. Später wird sich zeigen, dass unser Geburtstagsbuch gut angekommen ist.
    Ich habe AntiquaRIOT 4 für die FAN-APA 132 geschrieben. Diesmal nur vier Seiten. Das Ding wird man hier Ende April herunterladen können.
    Ostereier gesucht, die Hundemädchen haben geholfen.
    Mit Mama telefoniert. Das ist Ostertradition.
    Layouts für zwei Gabriele-Behrend-Storysammlungen.
    Textarbeiten für den Schorm-Bildband.
  • 5/4: Kleinkram.
    Telefonat mit Thomas Franke zu verschiedenen Themen, vor allem zu unserem ansonsten noch geheimen Buchprojekt. Sicher ist: Das wird das geilste Buch, das ich bisher gemacht habe; und wohl auch das teuerste. Und es wird nicht nur bei diesem einen Werk bleiben.
    Abends die Arbeiten an den Texten für den Schorm-Bildband beendet.
  • 6/4: Amazon zickt ja wieder rum. Bücher, die schon mal bei KDP veröffentlicht waren und damit in der Amazon-Datenbank enthalten sind, lassen sich über Bookwire nicht neu einstellen, weil die ISBN nicht mehr verwendbar sei. Nachdem ich sechs solcher Bücher zunächst für Amazon gesperrt habe, habe ich sie wieder aktiviert, weil ich nicht einsehe, dass Amazon zu entscheiden hat, was mit meinem Eigentum – den ISBN – geschieht.
    Nachmittags mit den Hunden zum physiotherapeutischen Schwimmen. Kim macht das inzwischen sehr gut; für Naomi ist es noch sehr ungewohnt und sie bewegt die Hinterläufe nicht richtig, wenn man sie nicht dazu animiert.
  • 7/4: Wenig Aufregendes heute.
    Nach dem Gassigang am Nachmittag habe ich am Layout für einen neuen Storyband von Gabriele Behrend gearbeitet.
    Und gen Feierabend ging es einmal mehr um das Story-Vermächtnis von Manfred Borchard. Mit einem Fünftel der annähernd 900 Seiten Word-Datei bin ich durch.
  • 8/4: Ein früherer Autor und leider nicht sehr guter Kunde hat zuletzt endlich einen Weg gefunden, alte Schulden zu begleichen und unser Vertragsverhältnis auf anständige Weise zu beenden. Fast sechs Jahre hat das gedauert. Immerhin. Seine Bücher habe ich vom Markt genommen. Wie schnell allerdings die E-Books verschwinden, kann ich nicht beeinflussen.
    Abends die Andrucke von Klaus Hübners viertem Band mit dem schönen Titel »Dermaleinst, anderswo und überhaupt« geprüft und zum Druck freigegeben. Die Tetralogie ist damit vollständig.
    Noch später habe ich die Texte für einen Gedichtband mit Illustrationen vorbereitet. Wird als kleines Hardcover in der Größe eines Jewel Cases erscheinen. Die Bilder sind von Marianne Labisch. Den Gedichtautor halte ich noch geheim. Man braucht ja mal ein Geheimnis. Von Zeit zu Zeit.
  • 9/4: Ich arbeite seit drei Tagen, nein, seit vier Tagen am Layout eines Naturführers für einen Reutlinger Verlag. Aufwendiger als erwartet. Oder ich werde doch alt.
    Mit Michael telefoniert. Es gibt möglicherweise Stress in der Szene wegen eines NOVA-Mitarbeiters. Da will sich wieder jemand um Sachen kümmern, die eigentlich für ihn nicht relevant sind. Und einmal mehr wird vergessen, die einzig wichtige Frage zu stellen: »Wer hat das Problem?«
    Dann geht es weiter mit dem Layout von Gabriele Behrends »Liebesmaschine«.
    Und später geht es um den ersten Roman in meinem neuen Imprint »Zwischen den Stühlen« (gemeinsam mit Kai Beisswenger).

Ja. So verbringt man seine Tage. Ich jedenfalls.

Schlachtopfer

Winnerts möglicherweise letztes Schlachtopfer im Jahre 2021 – und die Schlachtung fand statt, als es bereits nicht mehr erlaubt war, zu schlachten.

Die Ausreden sind immer die Gleichen:
»Das haben wir schon immer gemacht.«
»Das macht man eben so.«
»Im Herbst verliert der Baum Blätter.« (Ach, wirklich?)
»Die Äste ragen zu weit über die Straße.« (Wirklich relevant auf einer Nebenstraße der Hauptstraße mit einer 30er-Zone.)
»Die Äste fallen aufs Nachbarhaus.« (Dazu müssten sie morsch sein, was sie nicht waren, und dazu müsste das gegenüberliegende Haus auf die Straße verschoben werden.)

Wer den Baum im letzten Jahr noch gesehen hat, weiß, dass diese Schlachtung völlig unsinnig war und nur einen Zweck hatte: »Hey, fuck, meine Kettensäge setzt Rost an …!«

Aussichtslos

Es stellt sich unweigerlich die Frage, für wen die Situation aussichtsloser ist:

Für Frauchen, ihren Snack in Ruhe und vor allem unbeobachtet zu genießen?
Oder Kim (links) und Naomi, etwas abzubekommen?

Im Vertrauen – an diesem Abend gingen die Mädels leer aus. Aber das ist beileibe nicht immer so: Mandarinen, Orangen, Äpfel, Birnen … Kims Welt strahlt. Naomi ist anspruchsvoller und als Fleischfresser sind es allenfalls mal Nüsse, die sie sich gönnt. Oder Joghurt. Oder Quark. Oder andere Milchprodukte …

Sturer Haufen und Hut

Der Bayerische Rundfunk ist aus vielen Jahren und Jahrzehnten bekannt für ein Verhalten, das man schon mal als zensorisch bezeichnen konnte. Ich erinnere mich daran, dass zwei, drei Titel von Frank Zappa gekürzt wurden, wenn sie über den Äther kamen. Oder TV-Sendungen, die im ARD-Sendegebiet des BR nicht übertragen wurden, weil sie den BR-Oberen nicht gefielen. Aber die Sturheit des BR kann auch positive Auswirkungen haben, so positiv, dass ich davor glatt meinen Hut ziehe. Was ich meine? Das steht hier.

Keine Solidarität mit meinen Worten

Deutschland erregt sich. Über alles Mögliche, das ein Kleingeist nicht verarbeiten kann. Auch über Satire. Und Blackfacing. Der Tagesspiegel jedenfalls füttert den deutschen Kleingeist mit seinen eigenen Befürchtungen: hier.
Es ist wohl typisch für linke Blätter, sich auf eine Thematik in dieser Form zu stürzen, und dabei so ganz nebenbei die Frage danach eben nicht zuzulassen, wie es denn mit dem „Whitefacing“ zum Beispiel im Voodookult aussieht. Ach ja, hier zieht ja die Religionsfreiheit, die freilich auch in Zeiten der Ausübung religiös argumentierter Gewalt ein höheres Gut ist als die Freiheit der Kunst.

Dass die Lage in Deutschland auch ganz andere Aspekte hat und konkrete Befürchtungen zulässt, weiß das Redaktionsnetzwerk Deutschland: hier.
Am Ende der Entwicklung wird ein verbaler und argumentativer Kampf »Jeder gegen jeden« stehen, der gar nicht ausgetragen werden kann, weil niemand mehr sagen darf, was er zu sagen hat, denn er ist für das Thema nie die richtige Person. Es sind ständige Schläge gegen die Solidarität in der Gesellschaft, und am Ende gibt es Solidarität nicht mehr — ist vielleicht selbst Opfer der »Streichidioten« (mein Deutsch für fanatische und gedankenlose Anhänger der undeutsch benannten »Cancel Culture«) geworden –, weil ich mich mit niemandem mehr solidarisieren kann, ohne die falsche Person für welches Thema auch immer zu sein.

Kein Sommerschlussverkauf

SSV ist eine Abkürzung, die ich intern verwende, aber nicht für den Sommerschlussverkauf – den es sowieso nicht mehr gibt, sondern für das Buch »Der Schäms-Scheuß-Virus« – ja, ich habe auch gebraucht, bis ich das richtig verstanden und zugeordnet habe (und ja, die Story hilft, aber auch nicht gleich) – von KUB, von Karl-Ulrich-Burgdorf. Der Kontakt kam einmal mehr über Jörg Weigand zustande. Und weil wir uns schon einige Male über den Weg gelaufen sind, fiel die Entscheidung, seine Storysammlung neu aufzulegen, nicht schwer. Vor allem auch, weil ich Kurzgeschichten mag. Und weil neben der Neuausgabe noch eine Sammlung mit neuen, unveröffentlichten Geschichten zur Rede stand und steht – wenn auch allerfrühestens 2022, eventuell sogar erst 2023. Bis dahin gilt es für den KUB-SSV-Fan durchzuhalten – was mithilfe dieser Sammlung nicht schwerfallen dürfte.

Burgdorf, Karl-Ulrich, DER SCHÄMS-SCHEUSS-VIRUS