Vorletzte Runde

Das Layout ist auf Seite 165 vollständig. Es fehlt noch Thomas Harbachs »Nostalgia«, die Infos zum diesjährigen Kurd-Laßwitz-Preis und die Story »Hotel« von Peter Kiefer. Dann sind die ANDROMEDA NACHRICHTEN 274 komplett, fertig, vollendet. Naja, ein bisschen Kleinkram folgt noch. Inhaltsverzeichnis. Die Vierfarbdaten für den späteren Download. Die Schwarz-Weiß-Version für die Druckerei. Und zwei, drei Rubriken als Einzel-PDF. Morgen ist E-Mail-Tag, am Sonntag bekommt meine letzte ANDROMEDA NACHRICHTEN-Ausgabe den Rest. Und das war’s dann.

Am Dienstag gibt es vielleicht ein Skypofonat. Nachdem ich den Termin bestätigte, gab es keine Reaktion mehr. Es ist ziemlich eindeutig erkennbar, dass die SFCD-Verantwortlichen nicht mehr mit mir reden wollen. Oder so wenig wie möglich. Zugegeben, bei mindestens einem dieser Verantwortlichen kann ich diesem das auch nur raten …

Nicht mehr lange

und die ANDROMEDA NACHRICHTEN sind irgendwann nur noch ein Kapitel in meinen Memoiren, die ich vermutlich nicht schreiben werde. Die Layoutarbeiten heute gingen gut voran. Nachdem ich zuerst vergaß, dass ich mir eine spezielle Reihenfolge der Rubriken vorgenommen hatte – absichtlich durcheinander und ganz entgegen den sonst üblichen Reihungen – und deshalb ein wenig konfuses Layoutzeug produzierte, flutschte es. Rund die Hälfte des zu erwartenden Umfangs – derzeit rund 90 Seiten – habe ich, wobei das täuscht. Die noch fehlenden Rubriken sind so riesig nicht, sodass es vermutlich keine 180 Seiten werden. Aber das wird sich zeigen. Und ist mir eigentlich auch egal. Ich habe die Laufweite der trotzdem noch gut lesbaren Schrift auf 90 % gestaucht, sodass ich am Ende keiner über Platzverschwendung beklagen kann. Obwohl natürlich irgendjemand trotzdem meckern wird.

Im SFCD-Forum hat sich jemand bedankt, dass ich das Titelbild der ANDROMEDA NACHRICHTEN 274 nicht nur in meinem privaten Blog, sondern auch im SFCD-Forum präsentiert habe. Naja. Im SFCD-Forum muss ich ja inzwischen damit rechnen, dass meine Posts gelöscht werden. Ohne Kommentar, ohne Information, ohne Grund. Die Befürchtung ist durchaus begründet. Bei zwei Posts ist das schon geschehen. Und selbstverständlich wurde das Ganze so hingestellt, als ob ich schuld daran sei.

Inzwischen weiß ich auch, wer mein Nachfolger wird, aber natürlich verrate ich den Namen noch nicht. Kommende Woche werden wir skypofonieren oder so, um Details der Übergabe zu besprechen. Und wer den Namen offiziell verkündet, ist mir gleichgültig. Irgendwer wird es schon verlautbaren.

Fortschritt im Abschied

Die Vorbereitungsarbeiten für das Layout der ANDROMEDA NACHRICHTEN 274 sind beendet.

Auf der »Schlachtplatte« finden sich einmal mehr zahlreiche Rezensionen zu Büchern meines Verlages. Fast könnte man annehmen, es gäbe nichts anderes mehr zu lesen. Vielleicht verschickt auch außer mir niemand mehr Rezensionsexemplare. Keine Ahnung. Die SFCD-Mitglieder werden ab der Ausgabe 275 sicherlich wohlwollend zur Kenntnis nehmen, dass die Zahl der p.machinery-Rezensionen angenehm gegen Null tendieren wird. Nehme ich jedenfalls an. Beides.

Ich erwähnte bereits die »Story:Files«. Es sind insgesamt sieben Geschichten, die in den ANDROMEDA NACHRICHTEN 274 zu finden sein werden. Nebst Kurzgeschichten von Michael Baumgartner, Clemens Nissen, Gard Spirlin, Peter Kiefer, Marianne Labisch und Ellen Norten – alles keine unbekannten Namen, denke ich – findet sich vor allem ein monumentales Epos von Jürgen Lautner, das mit großer Aufmerksamkeit und höchstmöglicher Sensibilität bezüglich der zahlreichen, fast zahllosen Anspielungen gelesen werden kann und sollte. Ein echtes Vergnügen. Vor allem für den, der erkennt, wer hier auf Korn und Schippe genommen wurde und wird.

Und ein Titelbild gibt es auch schon. Von Steve Mayer. Ein Pseudonym. Ich sag aber nicht, von wem.

Unwiderruflich

Gestern habe ich mit den Arbeiten an meiner unwiderruflich letzten – und gleichzeitig meiner hundertsten – Ausgabe der ANDROMEDA NACHRICHTEN des SFCD, des »Science Fiction Club Deutschland« e.V. begonnen. Es ist nicht anzunehmen, dass der Verein bereit ist, mich für meine Dienstleistung zu bezahlen, sodass es keine Ausgabe 275 aus Winnert geben wird. Die 274, die wohl Anfang August an die Vereinsmitglieder verschickt wird, wird meine letzte Ausgabe gewesen sein.
Die Arbeiten beginnen mit Standardaufgaben. Texte sichten, zusammenstellen, einzelne Dateien (eine pro Themensparte) bauen, Korrekturlesungen, ein wenig Lektorat geht auch immer – und vor allem wird entgendert, denn einiges Material – allem voran: Pressetexte – ist heutzutage schlicht und ergreifend nicht mehr lesbar, sofern man einem Text nicht hilft, zur offiziellen deutschen Rechtschreibung zurückzukehren.

Gekommen bin ich gestern bis zum »Reissswolf«, Michael Baumgartners Rezensionssparte. Bei den Texten war auch eine Asimov-Kellerbar-Story von Klaus Marion, ein allerliebster Text, mit dem er sich bei Ralf Boldt und mir für unsere Dienste im SFCD bedankt.
Heute folgt noch die »Schlachtplatte« mit den Rezensionen, die nicht über Michael Baumgartners Tisch gelaufen sind, sowie die »Story:Files«, die in dieser Ausgabe sehr umfang- und zahlreich ausfallen werden.

Drei Tage wach, vier Tage Buchhaltung

Die Strafe nach gut fünf Monaten Untätigkeit:

Lützenkirchen - 3 Tage wach - Video

  • 27/6: Belege (von 3 Gewerben) sortiert, Buchungstermine mit Kontoauszügen abgeglichen.
  • 28/6: haITelligence komplett erledigt, global:epropaganda ebenso. Alle p.machinery-Vorgänge ohne Verkaufsbelege gebucht. Zahlungseingänge vermerkt.
  • 29/6: Lexware-Buchungen p.machinery; Belegablage mit Belegnummern aktualisiert; Belege für Excel-Eingaben 30/6 vorsortiert.
  • 30/6: Excel-Aktualisierungen (pro Buch eine Tabelle).
  • 1/7: Selbsterschießung.

Mogelgenderer

So sehr sich die Aussagen von Peter Schlobinski, dem Vorsitzenden der Gesellschaft für deutsche Sprache (GfdS), in dem Interview des Tagesspiegel vom 26.05.2021 kontra Gendern lesen, so eindeutig dürfte das Gegenteil der Fall sein. Denn jedenfalls outet sich die GfdS auf ihrer Website gfds.de gleich auf ihrer Startseite groß, fett und unmissverständlich pro Genderunsinn. Und entblödet sich nicht, widersprüchlich zu sein: »Die GfdS sagt JA zum Gendern – verständlich, lesbar, regelkonform –« Und genau diese drei Prädikate gehören zum Gendern eben nicht. Gendern ist nicht verständlich (im Sinne von »verstehen«), es ist nicht lesbar und schon gar nicht regelkonform. Sagt der Mogelgenderer selbst.

Algenrhythmen sind doof

Worauf lässt das schließen?

Lässt das darauf schließen, dass ich als Freiberufler Beschäftigung als Lektor und Korrektor, gerne auch als Druckvorlagenmacher und ähnliches, suche? Oder lässt das vielmehr darauf schließen, dass die Algorithmen, die hier werkeln, genauso doof sind, wie die Programmierer derselben, die hier einmal mehr so richtig in die Schüssel gegriffen haben?

Der vorletzte Schritt

Nach der gestern getroffenen Entscheidung beginne ich heute nun endlich – mit wiederum einmonatiger Verspätung – mit den Arbeiten an den ANDROMEDA NACHRICHTEN 273, meiner vorletzten Ausgabe, die – sofern mich der SFCD für meine Arbeit ab der Ausgabe 275 nicht bezahlen möchte, wovon auszugehen ist – dann Anfang Mai erscheinen wird.

Wie man den Tag verbringt

  • 4/4: Ostersonntag. Rainer Eisfeld feiert seinen 80sten Geburtstag. Später wird sich zeigen, dass unser Geburtstagsbuch gut angekommen ist.
    Ich habe AntiquaRIOT 4 für die FAN-APA 132 geschrieben. Diesmal nur vier Seiten. Das Ding wird man hier Ende April herunterladen können.
    Ostereier gesucht, die Hundemädchen haben geholfen.
    Mit Mama telefoniert. Das ist Ostertradition.
    Layouts für zwei Gabriele-Behrend-Storysammlungen.
    Textarbeiten für den Schorm-Bildband.
  • 5/4: Kleinkram.
    Telefonat mit Thomas Franke zu verschiedenen Themen, vor allem zu unserem ansonsten noch geheimen Buchprojekt. Sicher ist: Das wird das geilste Buch, das ich bisher gemacht habe; und wohl auch das teuerste. Und es wird nicht nur bei diesem einen Werk bleiben.
    Abends die Arbeiten an den Texten für den Schorm-Bildband beendet.
  • 6/4: Amazon zickt ja wieder rum. Bücher, die schon mal bei KDP veröffentlicht waren und damit in der Amazon-Datenbank enthalten sind, lassen sich über Bookwire nicht neu einstellen, weil die ISBN nicht mehr verwendbar sei. Nachdem ich sechs solcher Bücher zunächst für Amazon gesperrt habe, habe ich sie wieder aktiviert, weil ich nicht einsehe, dass Amazon zu entscheiden hat, was mit meinem Eigentum – den ISBN – geschieht.
    Nachmittags mit den Hunden zum physiotherapeutischen Schwimmen. Kim macht das inzwischen sehr gut; für Naomi ist es noch sehr ungewohnt und sie bewegt die Hinterläufe nicht richtig, wenn man sie nicht dazu animiert.
  • 7/4: Wenig Aufregendes heute.
    Nach dem Gassigang am Nachmittag habe ich am Layout für einen neuen Storyband von Gabriele Behrend gearbeitet.
    Und gen Feierabend ging es einmal mehr um das Story-Vermächtnis von Manfred Borchard. Mit einem Fünftel der annähernd 900 Seiten Word-Datei bin ich durch.
  • 8/4: Ein früherer Autor und leider nicht sehr guter Kunde hat zuletzt endlich einen Weg gefunden, alte Schulden zu begleichen und unser Vertragsverhältnis auf anständige Weise zu beenden. Fast sechs Jahre hat das gedauert. Immerhin. Seine Bücher habe ich vom Markt genommen. Wie schnell allerdings die E-Books verschwinden, kann ich nicht beeinflussen.
    Abends die Andrucke von Klaus Hübners viertem Band mit dem schönen Titel »Dermaleinst, anderswo und überhaupt« geprüft und zum Druck freigegeben. Die Tetralogie ist damit vollständig.
    Noch später habe ich die Texte für einen Gedichtband mit Illustrationen vorbereitet. Wird als kleines Hardcover in der Größe eines Jewel Cases erscheinen. Die Bilder sind von Marianne Labisch. Den Gedichtautor halte ich noch geheim. Man braucht ja mal ein Geheimnis. Von Zeit zu Zeit.
  • 9/4: Ich arbeite seit drei Tagen, nein, seit vier Tagen am Layout eines Naturführers für einen Reutlinger Verlag. Aufwendiger als erwartet. Oder ich werde doch alt.
    Mit Michael telefoniert. Es gibt möglicherweise Stress in der Szene wegen eines NOVA-Mitarbeiters. Da will sich wieder jemand um Sachen kümmern, die eigentlich für ihn nicht relevant sind. Und einmal mehr wird vergessen, die einzig wichtige Frage zu stellen: »Wer hat das Problem?«
    Dann geht es weiter mit dem Layout von Gabriele Behrends »Liebesmaschine«.
    Und später geht es um den ersten Roman in meinem neuen Imprint »Zwischen den Stühlen« (gemeinsam mit Kai Beisswenger).

Ja. So verbringt man seine Tage. Ich jedenfalls.

Literatur in Deutschland: Rufschädigende Verlage

Und dann ist da ein Verlag, der ein Buch vorlegt. Es soll korrigiert werden. Im fertigen Buchsatz. Mit einem Text, der nicht lektoriert wurde und von unlogischen Abfolgen von Handlungs- und Beschreibungselementen lebt. Mit einem Text, der nicht korrigiert wurde; eine Rechtschreibung, die Kindern zugemutet werden soll, die schon genug unter ihrem »Schreiben nach Gehör« zu leiden haben. Mit einem Buchsatz, der von einem Ahnungslosen vorgenommen wurde – vermutlich in InDesign, dieser völlig übertrieben teuren und ebenso übertrieben aufwendigen Software, die man einfach für nichts nutzen sollte, vor allem nicht für Arbeiten, von denen man keinen Schimmer hat.

Es ist traurig. Jämmerlich. Es ist ein Zeichen – eines von vielen – für den Niedergang der Literatur in Deutschland. Wenn Selfpublisher jeden unlektorierten und unkorrigierten Mist in Word mit Blocksatz und ohne Silbentrennung veröffentlichen dürfen, sollte man wenigstens von einem Verlag erwarten können, dass seine Bücher etwas taugen.

So kann man sich täuschen. Und die (vor allem Klein-) Verlage, die sich redlich Mühe geben, zahlen am Ende die Rechnung. Der einzig richtige Begriff ist Rufschädigung.