Alt und gut

Für mich sind solche Entscheidungen einfach. Nicht nur, weil ich den Spruch »Alt, aber gut« kenne – und beherzige. Beim Zillig fällt es einmal mehr leicht, eine Entscheidung zu treffen. Und nachdem ich den Roman »Die Parzelle« im Rahmen der Produktion dieses Buches gelesen habe, bin ich umso mehr davon überzeugt, dass die Neuausgabe nicht nur eine gute Idee, sondern in unseren Zeiten fast eine Notwendigkeit war.

Das Buch ist politisch. Weil es vierzig Jahre alt ist, geht es natürlich nicht auf aktuelle Ereignisse ein – und das hat es auch Anfang der Achtzigerjahre nicht getan. Aber die Anspielungen waren damals und sind heute durchaus aktuell. Denn in einer Zeit, in der man subjektiv den Eindruck hat, die Zahl der Diktaturen nähmen weltweit quasi täglich zu, die Rechte der Menschen würden immer stärker und immer umfangreicher unterdrückt, die Zahl kriegerischer Konflikte erführen ständigen Zuwachs – in einer solchen Zeit ist eine Utopie, die die Idee menschlicher Freiheiten propagiert, durchaus zeitgemäß. Und notwendig.

Und Werner Zillig macht es dem Leser durchaus nicht einfach. Denn von dieser Freiheitsutopie sollte man sich nicht uneingeschränkt begeistern lassen. Da gibt es durchaus den einen oder anderen Haken. Und Ösen.

Erwähnenswert ist noch eine Anekdote zum Titelbild. Rainer Schorm schuf es eigentlich spiegelverkehrt. Und mit glasklaren Elementen. Vorne drauf das Abbild einer jungen Frau, hinten drauf der Würfel, der nun das Frontcover ziert. Denn Werner Zillig gefiel das Mädchen nicht, der Bezug zur Figur der Eva im Roman schien ihm zu deutlich. Und das Bild war ihm nicht unscharf genug. Am Ende wurde das Cover einfach gespiegelt und es bekam noch einen Filter verpasst, der es – bis auf den Würfel – verschwommener machte. Das Mädchen – das man unten nicht sieht – ist nun praktisch nicht mehr erkennbar, woran dann am Ende auch noch der Text auf der Buchrückseite nicht unschuldig ist. Ja, man könnte das alles kritisieren. Aber so, wie es jetzt ist, passt es. E basta!

Zillig, Werner, DIE PARZELLE

[DSFP 2023] Die Nominierungen

Völlig unerwartet mailt mir Yvonne Tunnat, die unermüdliche Rezensionsnerdista :), gestern abend, dass drei Werke aus meinem Verlagsprogramm für den Deutschen Science-Fiction-Preis (DSFP) 2023 nominiert worden sind, als da wären im Bereich »Beste deutschsprachige Kurzgeschichte«

  • »Fast Forward« von C. M. Dyrnberg, erschienen in »Nova 31«, p.machinery, ISBN-13 978-3-95765-270-6, ISSN 1864-2829
  • »Briefe an eine imaginäre Frau« von Michael K. Iwoleit, erschienen in »Nova 31«, p.machinery, ISBN-13 978-3-95765-270-6, ISSN 1864-2829

und beim »Besten deutschsprachigen Roman«

  • »Titans Kinder« von Aiki Mira, p.machinery, 195 Seiten, ISBN 978-3-95765-294-4

wobei die Romannominierung fast schon als erwartbar eingestuft werden darf.

Ich freue mich natürlich sehr — für meine Autoren und meinen Verlag, und drücke nun im Geiste die Daumen für die Preisvergabe. Die Preise werden auf dem BuCon am 21.10.2023 vergeben.

DSFP 2023: Die Nominierungen

 

[Malta:] Erleben und genießen

Ich liebe Malta. Die Gelegenheiten, dorthin zu reisen, sind viel zu selten. Tatsächlich war ich das letzte Mal 2009 dort — vor 14 Jahren. Mein Gott.
Anke Jablinski, eine Autorin meines Verlags und derzeit praktisch meine Reihe »ErlebnisMalta« dort, ist nicht nur immer wieder — man könnte auch lästern: ständig :) — auf den Inseln, sondern auch daheim in Berlin rührig und aktiv.

Siehe auch hier.

[Fotostrecke:] Focke, Schneidewind und die Volksbad-Lesung

Die beiden haben gelesen – es wurde berichtet (siehe vorherigen Beitrag): Kai Focke (links, ohne Bart) und Friedhelm Schneidewind (rechts, mit Bart <g>). Die Bilder hat Friedhelm eingeschickt. Zum Einstieg der Büchertisch:







Die Links zu den Büchern finden sich im vorherigen Beitrag. Und erwerben kann man sie am einfachsten in unserem Buchladen.

Focke und Schneidewind und Mannheim

Kai Focke hat diese Einladung zu einer gemeinsamen Lesung mit Friedhelm Schneidewind geschickt:

Er hat in einer Begleitmail noch zwei Hinweise angefügt:
Da die Parksituation vor Ort erfahrungsgemäß angespannt ist, empfiehlt sich die Anfahrt mit dem ÖPNV (Haltestelle: Mannheim Neumarkt, RNV-Linie 2).
Getränke bitte selbst mitbringen — es wird vor Ort kein Catering geben.

Frambach, Sabine & Focke, Kai (Hrsg.), STAUBKORNFEE TRIFFT ICH-MASCHINE

Frambach, Sabine & Focke, Kai, TÜREN, TORE & PORTALE

Schneidewind, Friedhelm, BRENNENDE LABYRINTHE

Das ist doch präsentabel

Ich erwähnte — hier –, dass Heribert Kurths »SOUNDCASE« auch im Dürener Plattenladen Sammy-Records mindestens zur Ansicht ausliegt. Kürzlich bekam ich ein Foto von dem Laden zugeschickt, das ich der Gemeinschaft interessierter Blogbesucher nicht vorenthalten möchte:

Praktischerweise lassen sich dem Foto gleich auch die einschlägigen Kontaktdaten entnehmen. Die Adresse ist die Oberstraße 36 in 52349 Düren.

Kurth, Heribert & Friends, SOUNDCASE. The Playlist Book

Herbert W. Franke im Kunstraum München

15. Juni – 23. Juli
Ausstellungsbeteiligung Studio Stadt
Kunstraum München

Zum fünfzigjährigen Jubiläum des Kunstraum München von der Stiftung Kunstfonds der Stadt München wird die Serie Grün als Digitalfilm gezeigt. Die Computerbilder wurden bereits 1974 in den Forschungslabors von Siemens von einem Bildschirm eines damals gänzlich neuartigen Computersystems abfotografiert, das erstmals digitale Bildauswertung für die medizinische Diagnose einsetzte. Als Ausgangsbildmotive dienten jedoch keine Röntgenaufnahmen, sondern eingescannte Bilder unterschiedlicher Lochkarten, die anschließend mit der digitalen Bildverarbeitung weiter verfremdet wurden. Die mit dieser Fotoserie entstandenen Dias hat Franke für ein Doppelprojektorsystem von Kodak in weicher Überblendung konzipiert, die mit dieser Präsentationsform einen pseudodynamischen Effekt bekam. Der in der Ausstellung Studio Stadt gezeigte Film ist eine 2016 von Susanne Päch produzierte digital produzierte Simulation der historischen Dia-Überblendungsserie.

Frankes »Serie Grün« (1974)



AndroSF – die SF-Werkausgabe Herbert W. Franke

 

Das Astropoeticon in München

16. Juni 2023
Astropoeticon – Weltraumlyrik im Planetarium
Volkssternwarte München

Herbert W. Franke: Astropoeticon (1979/2021)

Das Astropoeticon basiert auf einem utopischen Lyrikzyklus von Herbert W. Franke. Die 16 minimalistisch-assoziativen Gedichte entstanden 1979 für ein Buch mit Bildern des Weltraum-Malers Andreas Nottebohm und wurden inzwischen im Band Der Kristallplanet der Werkausgabe von Frankes utopischen Schriften neu aufgelegt. 2007 las der Autor die Gedichte ein, noch vor seinem Tod setzte Susanne Päch von HYPERRAUM.TV den Zyklus multimedial in einen assoziativ-virtuellen Erlebnisraum um – unterlegt mit den melancholisch-düsteren Klängen der elektronischen Soundkünstler Bersarin und Subheim.


AndroSF – die SF-Werkausgabe Herbert W. Franke

Franke covert Franke

Thomas Frankes (Buchgestalter) Holzstichcollagen für die Gestaltung der Science-Fiction-Werkausgabe des Herbert W. Franke (Schriftsteller)

Herbert W. Franke (1927–2022) war einer der bedeutendsten Science-Fiction-Autoren deutscher Sprache und einer der verkanntesten. Seine Beschäftigung mit Computergrafik und Computerkunst schon in den frühen 70er-Jahren, als an die heutige Verbreitung der kleinen Maschinen noch nicht zu denken war, verhalf ihm sein Sinn für das Unerwartete, Erstaunliche und Wunderbare dazu, die Möglichkeiten technischer Entwicklungen auszuloten und in realutopische Geschichten zu übersetzen.
»Die Räume des Handelns und Erlebens, die mit moderner Technik auf der Basis der Naturwissenschaft erschlossen werden, sind weitaus fantastischer als alle Hexen, Monster und Zauberer aus der Märchen- und Sagenwelt.«
Der Verlag p.machinery gibt seit ein paar Jahren die Gesamtausgabe der Werke Herbert W. Frankes heraus.
Thomas Franke, weder verwandt noch verschwägert, hat die Buchcover entworfen. Mit seinen unverwechselbaren Holzstichen präsentiert er seine Interpretation der Geschichten seines Namensvetters.

Die Ausstellung ist seit 20. April 2023 in unserer Buchhandlung zu sehen. Sie endet am 23. August 2023 mit einer Werkpräsentation Herbert W. Franke.

Wir freuen uns auf Ihren Besuch
Das Team der Altstadtbuchhandlung
Hartmut Löschcke

Altstadtbuchhandlung Büchergilde
Inh.: Hartmut Löschcke
Breite Str. 47
53111 Bonn
0228-63 67 50

Wozu Buchhandel? :))

Manche Bücher gehören nicht nur in einen Buchladen, sondern an passendere Orte. So hat Heribert Kurth, verrückter Musikfan und Autor des Buches »SOUNDCASE« das Werk in einem Dürener Plattenladen platzieren können — und auf dem Lesetisch des Dürener Frisörsalons »Saloon for Men«. Wenn das nicht passt …

Das Buch im Plattenladen …

Den Plattenladen namens »Sammy-Records« findet man übrigens in der Oberstraße 36 in 52349 Düren.

Kurth, Heribert & Friends, SOUNDCASE. The Playlist Book