Klingonisch im Bundestag?

Ja, man fragt sich unwillkürlich, wann Klingonisch als Schriftsprache für Anträge und mehr im Bundestag zugelassen wird. Das dauert aber noch ein Weilchen, denn derzeit bereitet man eher die Unleserlichkeit … nein, die Unvorlesbarkeit von Anträgen und so weiter im Bundestag vor.

Der VDS-Infobrief vom 07.03.2021 vermeldet dazu:

Bundestag erlaubt Gendersprache

Der Tagesspiegel berichtet, dass die Verwaltung des Bundestags gegendert vorgelegte Anträge, Entschließungsanträge und so weiter nicht mehr korrigiert, Gendersternchen, Gender_Gap und andere Zeichen werden nicht mehr angepasst, sondern dem Plenum in der eingereichten Form vorgelegt. Der VDS hat bei der Pressestelle des Bundestags nachgefragt, sie hat diese Vorgehensweise bestätigt. Lediglich die Titel der Vorlagen blieben weiter „vorlesbar“, so ein Bundestagssprecher. Darüber hinaus seien die Fraktionen für die Schriftstücke zuständig, trügen daher auch das Risiko, „dass die Intentionen ihrer politischen Initiativen bei den übrigen Mitgliedern des Bundestages unter Umständen nicht oder falsch verstanden und deshalb abgelehnt werden“. Der VDS hat sich in einem offenen Brief an den Bundestagspräsidenten Dr. Wolfgang Schäuble und den Direktor beim Bundestag, Dr. Lorenz Müller gewandt und diesen Brief auch zur Kenntnisnahme an die Fraktionsvorsitzenden weitergeleitet. Darin macht der VDS deutlich, dass auch Volksvertreter sich an die Regeln der amtlichen Rechtschreibung halten sollten, da allein diese verbindliche Strukturen vorweisen. Die Abgeordneten vertreten die Sprachgemeinschaft , diese lehnt das Gendern aber mehrheitlich ab, daran sollten sich auch die Volksvertreter orientieren. Geschlechtergerechtigkeit werde vom VDS umfänglich unterstützt, das Gendern der Sprache diene der Gerechtigkeit jedoch nicht – vielmehr käme das Kulturgut zu Schaden, das uns allen eine Kommunikation auf Augenhöhe überhaupt erst ermöglicht.

Der offene Brief des VDS an diverse Angehörige des Bundestages ist hier nachzulesen; der vollständige Text ist dort auch als PDF abrufbar.
Die Erwähnung des Themas im Tagesspiegel findet man hier.

»Deutschland kann nicht Pandemie«

Was in der NDR-Talkshow vom 12.03. zum Thema der Seuche über die Fähigkeiten Deutschlands, damit umzugehen, gesagt wurde, ist Wasser auf meine Mühlen. Vor allem die Aussage, dass Deutschland nicht in der Lage ist, von anderen (Ländern) zu lernen, ist genau einer der wesentlichen Punkte. Und auch die Forderung, die Floskel »Deutschland macht es nicht schlecht« zu streichen, weil es sinnlos ist, das eigene Versagen mit dem noch größeren Versagen anderer Länder, Regierungen, Gesellschaften, Menschen zu vergleichen und sich dann auf die Brust zu klopfen: »Wir machen es ja doch nicht schlecht …«

Rubbish! Und nicht mal ambitious.


Edit 15.03.2022: Der hier ursprünglich verlinkte Beitrag zur NRD-Talkshow wurde in der ARD-Mediathek leider gelöscht. (So viel auch zum Thema »Das Internet vergisst nichts«.) Und bei Youtube gibts den Schnipsel auch nicht :(

Hanna

An diesem besonderen Tag möchte ich sie euch vorstellen: Hanna. Traurig sind ihre Augen. Ich habe keine Vorstellung von ihrem Schicksal, aber allein das Wissen, dass man sie trächtig kastrieren wollte – und damit neun Hundebabys zum Tode verurteilt hätte –, erfüllt mich mit Grauen. Würde man eine schwangere Frau im achten Monat sterilisieren, gälte das als eine ganze Reihe von Straftaten, schwere Körperverletzung und Mord (am Baby) inklusive. Eine Hündin indes darf ihre Babys nicht zur Welt bringen, jedenfalls nach der Meinung von gefühllosen Schreibtischtätern, die willkürlich und ohne jede wirklich hieb- und stichfeste Begründung festgelegt haben, dass eine trächtige American-Staffordshire-Mix-Hündin in Bayern, Baden-Württemberg und anderen Bundesländern eine Bestie sein soll. Und keiner dieser unheiligen (und nicht nur potenziellen) Mordbuben kann erklären, warum Hanna in Schleswig-Holstein und Niedersachsen harmlos ist.

Hanna. Ein Schicksal, von dem man nicht mehr wissen möchte, weil man die eigene Wut nicht aushalten kann. Ein Schicksal, das man in ihren Augen sieht.

Hanna ist in der Obhut der Listenhunde-Nothilfe e.V., schon längere Zeit, und ich denke, sie wünscht sich nichts mehr, als ein Heim bei ihren Menschen. Auf ihrer Pflegestelle ich sie gut untergebracht, das ist sicher; aber so eine Pflegestelle ist eben kein Heim, nur eine Zwischenstation.

Hanna

Hier kommt Matz!

Heute morgen ist er zum ersten Mal da, bei der Listenhunde-Nothilfe: Matz. Ein Welpe, ein ganz junger Hund, noch in einem Alter, in dem ein toller Hund aus ihm werden kann (und wird), wenn seine Leute Zeit für ihn haben – und den Willen, dass er zu dem Familienhund wird, den American Staffordshires normalerweise darstellen. Matz

Fimmel: Leadershit

Wenn ich so was schon lese …

Ich bin irgendwann an kununu geraten, weil ich meinen letzten Arbeitgeber bewerten wollte. Seitdem bekomme ich deren Newsletter, der nicht wirklich uninteressant ist, weshalb ich ihn noch nicht abgewählt habe. Aber manchmal …

Da wird ein Interview mit einer Katja Kraus mit dem Thema »Frauenquote & Female Leadership« angekündigt, wobei ich mich schon frage, warum da wieder so ein nichtssagender Anglizismus platziert werden muss.

Aber in der Tat ist das hier schon ein guter Hinweis auf das Zeug, dass die gute Frau so von sich gibt. So sieht sie zum Beispiel »einen großen Gewinn in Unterschiedlichkeit und in verschiedenen Betrachtungsweisen«. In einer homogenen Gesellschaft »läuft man Gefahr«, wie sie meint, »dass aus Homogenität ein ungutes Überlegenheitsgefühl entsteht«.

Das Gegenteil indes ist der Fall, denn je mehr man die Gesellschaft(en) in kleine Gruppen und noch kleinere Grüppchen argumentativ und verbal zersplittert, umso mehr geht nicht nur die Homogenität, sondern auch die Solidarität verloren. Am Ende der Entwicklung stehen lauter Ein-Personen-Gruppen, die sich nach dem Motto »Jeder gegen jeden« gegenseitig unterdrücken können – und klar, Leute mit der Denke einer Katja Kraus finden darin dann ihre »neue Homogenität«.

Und über den Rest mag sich jeder selbst ein Bild machen. Ich finde es sehr traurig, wundere mich aber nicht, wenn in der abschließenden Vita herausgestellt wird, dass die Frau aus dem Marketing kommt … Ja, nee, klar, oder?

Neues Gewand

Ich hatte bisweilen den Eindruck, das vorhergehende Layout – namens Bappi – sei nicht ganz einfach zu lesen. Und es gab auch Problemchen »unter der Haube«. So hatte das Textfeld im Editor einen knallroten Hintergrund, der sich farblich nicht ändern ließ. Links ließen sich nicht farblich hervorheben (mit dem berühmt-berüchtigten Mouseover-Effekt, aber auch grundsätzlich nicht), sodass ich mir mit Fettschrift behelfen musste. Und einige Kleinigkeiten mehr.

Heute jedenfalls habe ich mich für ein neues Layout entschieden, das den schönen Namen »Catch Evolution« trägt. Ich hoffe, es gefällt.

Der Hund des Tages

Gina ist – wie man auf den Fotos sehen kann – eine »bildschöne Hündin«, »ein kleiner Sonnenschein«. Die Beschreibung auf der Vereinsseite ist ein wenig älter und man darf davon ausgehen, dass sie sich längst in positiver Richtung – das ist so üblich auf den Pflegestellen, die die Hunde des Vereins übernommen haben – weiterentwickelt hat.

Der Listenhunde-Nothilfe e.V. ist »mein Verein«, ich bin Mitglied und möchte mich (nach dem Ende meiner Facebook-Mitgliedschaft) wenigstens auf diesem Wege bemühen, etwas (mehr) für den Verein zu tun (als nur meinen Beitrag zu zahlen). Die Hunde, um die es hier geht, sind in der Regel ganz normale Hunde mit oft von Menschen verursachten Baustellen, wozu auch gehört, dass diese eigentlich liebenswerten und friedlichen Tiere in den meisten Bundesländern dieses Staates als gefährlich gelten, weil sie von Schreibtischtätern auf eine Liste gesetzt wurden.

Problematisch (für mich und meine Frau) ist, dass zahlreiche dieser Hunde Tiere sind, die einen Einzelplatz möchten – was bei uns schon von Haus aus nicht drin ist –, und Hündinnen (die ich einem Rüden vorziehe) gegenüber anderen Hündinnen meist »nach Sympathie« entscheiden, was auch immer das heißt. (Als wir seinerzeit Naomi zu uns holten, war das im Grunde auch die Frage: Macht Kim das mit? Hat sie – und möglicherweise ist die entsprechende Anmerkung in der Vereinsbeschreibung nicht vorsichtig gedacht, allzu vorsichtig möglicherweise … Aber in der Tat weiß man nie.

Gina indes ist kein Einzelplatzhund, im Gegenteil. In der Beschreibung wird eine sportliche Familie – oha! – mit Kindern und anderen Hunden gesucht, weshalb davon ausgegangen werden darf, dass Gina jedenfalls nicht soziophob oder gegenüber Artgenossen aggressiv ist. Sie ist ein hübscher Hund und vor allem die Fellfarbe wäre genau unser Ding. Und noch dazu lebe ich in einem Bundesland, das keine sogenannte »Rasseliste« hat …

Nur … wir sind keine »sportliche Familie«. Seufz.

Die Grünen sind raus

Es gab mal eine Zeit, da habe ich die Grünen gewählt. Es gab keine Alternative für mich, jedenfalls keine, die mir sinnvoll erschien. Vielleicht hatte ich da den Wahlomat nicht befragt, vielleicht wusste ich gar nicht, dass es ihn gibt (was mir heute nicht mehr passiert). Mindestens einmal habe ich den Grünen meine Stimme gegeben, und ich weiß, das ist lange her. Und es wird mir ganz sicher nicht mehr passieren.

Es gibt viele Gründe, warum das so ist. Winfried Kretschmann, grüner Ministerpräsident in Baden-Württemberg, zeigt wohl am deutlichsten, wie weit sich die Grünen von ihrem ursprünglichen Denken und Argumentieren entfernt haben. Robert Habeck kann bestenfalls und netterdings als Schwätzer durchgehen. Und was die zahlreich vorhandenen weiblichen Mitgliedenden angeht, so müssen sich nicht wenig schon ordentlich lang machen, um einigermaßen ansehnlich zu sein.

Aber das ist nicht das eigentliche Problem. Vielmehr reagierten die Hamburger Grünen auf die Idee der Witwe des Jan Fedder, weit über Hamburg hinaus bekannter Schauspieler und ein echtes Hamburger Original, die Flaniermeile an den Landungsbrücken nach ihm zu benennen, mit einer mehr als krausen Forderung, die schlicht und ergreifend nicht nur nicht akzeptabel, sondern einfach nur bodenloser Schwachsinn ist.

Der VDS-Infobrief vom 06.02.2021 vermeldet dazu:

Gender-Streit um Jan-Fedder-Promenade

Der Schauspieler Jan Fedder war ein Hamburger Original. Er starb 2019 , am Hamburger Hafen soll die Flaniermeile an der Landungsbrücke nach ihm benannt werden. Während zunächst der Vorschlag seiner Witwe begrüßt wurde, regt sich nun Widerstand. Nach dem Willen der Fraktion sollen künftig keine Straßen, Plätze oder Brücken mehr nach „cis-Männern“ benannt werden. So einer war Fedder, und das – so die Grünen in der Bezirksfraktion Hamburg-Mitte – würde das Ungleichgewicht zwischen Männern und Frauen bei der Benennung von Straßen und Plätzen verschärfen. Seit 1974 wurden in Hamburg 404 Verkehrsflächen nach Männern benannt, 162 nach Frauen. Die Grünen haben daher einen eigenen Antrag eingereicht: „Priorität sollen weibliche und diverse Benennungen haben. Ausnahmen für Männer wären aber möglich. Dann müsste aber ein besonderer Grund für die Ehrung eines Mannes vorliegen und zeitgleich eine Fläche nach einer Frau, einer inter, trans* oder non-binary Person benannt werden, heißt es im Antrag“, schreibt das Portal moin.de. In der Meldung des Abendblattes werden cis-Männer erwähnt. Wer an die Tongeschlechter denkt (cis-Moll, Cis-Dur), der irrt. Die Präfixe cis und trans (diesseits und jenseits) entdeckt man beispielsweise auf Reisen: die cisalpine und die transalpine Seite der Berge.

Dieses höchst zweifelhafte Kabinettstückchen jedenfalls ist für mich Anlass, die Grünen bei zukünftigen Wahlen nicht einmal mehr ansatzweise als wählbar in Betracht zu ziehen.

Die (übrigens sehr interessanten) Quellen: vds-ev.de, mopo.de, moin.de, abendblatt.de