Ausgesuchte Qualität

Ich bin Diabetiker (Typ II, also selbst gebaut) und muss mich beim Konsum von Kohlehydraten einschränken. Trotzdem ist mir erlaubt, solche zu mir zu nehmen; immerhin benötige ich ja auch Energie, um zu existieren, ergo …

Chips sind für mich ein Stück diabetischer Lebensqualität. Allerdings gibt es enge Grenzen. Für die ganzen komischen Geschmacksrichtungen (wie z. B. Tomate/Stinkesocken, Zwiebel/Abgas [Zweitakter] oder Sellerie/Dünnschiss) und für die noch schlimmeren Sorten aus Erbsen, Mais, Dinkel und Sperrholz habe ich keinerlei Verständnis. Dergleichen kulinarischer Blödsinn kommt gleich nach Biermixgetränken.

Richtige Chips werden aus Kartoffeln gemacht, haben chaotische Formen (Pringles geht also auch nicht) und sind mit Paprika gewürzt. Chili geht auch noch. Aber keine Zwiebeln, kein Salz, nichts außer Paprika und anderen roten Gewürzen.

Meine Frau ist da ein wenig toleranter, aber gemeinsam haben wir lange nach unserer Lieblingsmarke gesucht. Und wurden dann bei unserem Supermarkt in Husum fündig:

Meine Lieblingssorte ist die mit Cheddar und Schnittlauch (ja, richtig – ohne Paprika!) in der gelben Tüte mit den drei durchgeknallt dreinblickenden alten Weibern drauf. Die geschmackliche Komposition ist mindestens so gut wie die von 0815-Paprikachips, und deshalb …

Meine Frau steht auf die Sorte mit süßem Chili und rotem Pfeffer (der gar kein Pfeffer ist, aber von mir aus) in der roten Tüte, auf der drei Polizisten nicht minder seltsam dreinblicken (bei Gelegenheit liefere ich ein Bild nach).

Auf jeden Fall war damit für mich auch eine Erkenntnis verbunden: Es gibt doch zwei Dinge, die der englischen Küche gelingen – das englische Frühstück und diese Chips.

Umbau II: Und wenn man schon mal dran ist

Während die Pinnwände, von denen ich gestern berichtete, zusammenbaute – was sein Weilchen brauchte – konnte ich so knapp die Hälfte meines Schreibtisches nicht wirklich nutzen. Da lagen halt die Pinnwände. Erst einfach so. Dann Kork und Holz verklebt. Und so weiter. Mein Hauptarbeitsplatz (vier Monitore) und der separate Scanplatz (links daneben) drängelten sich kuschelig aneinander.

Da sah nicht so wild aus, war aber bisweilen unpraktisch.

Das musste anders werden. Und eine ordentliche Reinigung konnte der Teil des Schreibtischs auch vertragen (die andere Hälfte ignoriere ich noch eine Weile, die ist aber auch fällig). Also: Alles abräumen, Platz machen und nass wischen.

Und nach einem geraumen Weilchen – unterbrochen von einem Gassigang mit nicht wenig schmerzendem Kreuz – macht der Scanplatz mit dem Plustek OpticSlim 1180 (DIN A3, Flachbett; Funktionstasten erlauben Direktscans in JPG, PDF oder eine E-Mail) links neben dem 27-Zöller von Fujitsu und dem Kodak i1220 (Durchzugsscanner, Duplex) rechts doch einen ganz anderen Eindruck. (Das Geraffel vor dem Kodak kommt noch weg.)

Jedenfalls reicht es mir für heute (= 26.04., dieser Beitrag wird verzögert veröffentlicht) erst mal. Ich bin halt doch älter geworden und eigentlich zu alt für so einen Scheiß.

Das geht doch auch ordentlich

Oder nicht?

Nicht nur, dass hier sinnlos pflanzliches Leben gemeuchelt wird, es gibt sich nicht mal jemand die Mühe, dass es hinterher aussieht, als hätte derjenige, der die Tat begangen hat, Ahnung gehabt, wie man eine Pflanze ermordet. Aber nein, da dürfen die letzten Stümper und Schlamper ran, und am Ende bleibt dann so was zurück:

Bei einem solchen Anblick kommen mir manchmal Gedanken an einen Amoklauf mit einer rostigen Kettensäge –

Traurig sein

Während im Internet dank eines rücksichtslosen und revanchistischen Idioten Titelbilder meiner ANDROMEDA NACHRICHTEN ebenso wie Links auf alte SFCD-Blogeinträge verschwunden sind, kann ich das Titelbild der ANDROMEDA NACHRICHTEN 273, meiner vorletzten Nummer, hier präsentieren, weil dieses Titelbild auf meinem eigenen Webspace liegt:

Die Arbeit an der Nummer war merkwürdig, anders diesmal. Ich meine damit nicht die zuletzt fast schon übliche Verspätung. Aber wenn man weiß, dass man bald diesen Job abgeben wird – an wen auch immer –, dann gibt es Momente (nur), in denen man doch ein wenig Wehmut verspürt. Die Cinema-Sparte von Jörg Krömer werde ich vermissen, sehr sogar; sie hat mir immer Gelegenheit gegeben, mich mit Filmen zu beschäftigen, auf die ich von alleine niemals gekommen wäre. Oder die eGames-Sparte von Gerd Frey; ich bin überhaupt kein Computerspieler, aber diese Einblicke in eine ganz andere Welt ist irgendwie immer faszinierend gewesen. Und natürlich hat es auch die eine oder andere Sparte gegeben, die mich nicht so sonderlich fasziniert hat, aber das ist bei so einer Mischung eben so. Wie heißt es so schön? »Es is‘ ja, wie’s is‘ – Milch und Zucker nehmt ihr alleine, ne?«

Am Ende bleibt die Gewissheit, dass es meistens doch Spaß gemacht hat. Selbst die dummen Genderschwänze, die meinten, sie müssten mir zum Schluss noch Druck machen, weil ich ihrem narzisstischen Verbalprotzgehabe nicht folgen wollte und will (und niemals folgen werde), haben mich nicht wirklich geärgert. Für Menschen, die so wenig Gefühl für ihre Muttersprache haben, dass sie meinen, es sei richtig, das generische Maskulinum in die Eier zu treten, habe ich wenig mehr als Mitleid übrig – und eigentlich nicht mal das.

Die Momente, in denen ich ein wenig traurig war, dass diese Geschichte zu Ende gehen wird (und es gibt wirklich nur die eine Chance, dass ich die ANDROMEDA NACHRICHTEN ab Ausgabe 275 weiter mache, wenn mich der Verein für meine Arbeit bezahlt), waren kurz. Und sie haben mich nicht annähernd ausreichend berührt, dass ich meine Entscheidung rückgängig machen würde.

Es ist einfach vorbei. Man hat mir den Spaß verdorben – und ich halte es da mit dem MediaMarkt: »Ich bin doch nicht blöd!«

Ebay mal wieder

Nach ewig langer Zeit habe ich heute gestern eine ganze Reihe Ebay-Angebote aufgegeben. Hauptsächlich Computersachen, aber auch ein wenig Papier in Buchform. Wer schauen möchte, kann nach den Angeboten eines gewissen »vongeusern« suchen. Zugegeben – bei Ebay nach Anbietern zu suchen, das ist nicht leicht. Ich habe meine Angebote jedenfalls so nicht gefunden. Aber das will ja nix heißen. Höchstens, dass auch ich manchmal zwei linke Hände habe …

Umbau I: Wenn die Frau nicht will

Während ihrer Lernorgie, um Heilpraktikerin zu werden, hat meine Frau jede Menge Zettel und Blätter um sich herum an die Wände gepinnt. Überall. Naja, fast überall. Da dachte ich mir, dass Pinnwände nett wären. Richtige Pinnwände. Kaliber. Aber kaum war sie Heilpraktikerin, wollte sie die nicht mehr. Muff.

Mein Arbeitszimmer dient vor unserem Hauskauf unbekannten Zwecken. Vielleicht als Wohnzimmer. Vielleicht auch als Arbeitszimmer für den Vorbesitzer. Keine Ahnung. Das Kabuff, das im Zimmer abgeteilt ist, diente noch unbekannteren Zwecken. Hinter der Plexiglasscheibe steht unser Digitaldruckerkopiererscannerfinishersattelhefter. Unser Sharp MX-4112N. Und ein Haufen Chaos.

Wirklich wichtig ist der Durchblick ins Kabuff nicht. Und nachdem meine Frau die Pinnwände nicht mehr wollte …

Bestückt sind die Pinnwände jetzt natürlich noch nicht. Gemach, gemach. Material habe ich genug, so ist das nicht. Hundebilder vor allem <grins>. Die rechte Pinnwand ist nicht ganz so leicht erreichbar, da ist der nicht ganz winzige Schreibtisch dazwischen. Aber da wird sich eine Lösung finden.

Im Kabuff ist es jetzt natürlich dunkler als vorher, denn noch ein Fenster gibt es nicht. Tagsüber geht es, weil die Fensterwand nicht bis zur Decke geht. Aber trotzdem wird es eine hübsche Lichtinstallation geben. Mit zwei, drei Lampen, einer Steckdosenleiste an der Wand und ordentlich Verlängerungskabel.

Naomischwimmi: Faulmaus im Wasser

Auch Naomi, inzwischen gute acht Jahre alt, hat’s an der Hüfte. Da läuft sie nicht rund. Ich selbst merke das nicht so sehr. Ihr katzenartiger Gang sieht für mich aus, als sei sie fit, ginge geschmeidig und nicht unelegant. Aber man sagt mir dann, dass ihr Gang auf Entlastungsversuche hinweist. Nunja, ich bin kein Tierarzt. Nichts dergleichen.

Naomi mag auch kein Wasser. Aber es hilft nichts. Vor allem auch deshalb, weil sie auch unter den kürzer werdenden Gassigängen leidet, die wegen Kims zunehmendem Alter angesagt sind. Naomi ist durchaus fit, wenn sie rennt, ist sie schnell, ihr Lauf ist kraftvoll. Aber die Gelegenheiten sind eher selten, und alleine mit ihr zu gehen, ist eine Qual, weil sie Kim vermisst. Ja, es ist unglaublich – mit einem 20-Kilo-Sack Blumenerde Gassi zu gehen, macht mehr Spaß, als mit Naomi alleine, ohne Kim.

Wie auch immer: Naomi schwimmt, und weil sie stinkefaul ist, hilft die Physiotherapeutin nach, damit sie die Hinterbeine bewegt. Sonst würde sie den Auftrieb ihres fluffigen Fells – oder der Schwimmweste – nutzen, um nur mit den Vorderbeinen zu paddeln. Und das natürlich hübsch gemächlich, denn sie ist zwar stinkefaul, aber nicht kackedoof und weiß genau, dass sie erst nach einer Weile wieder zum Treppchen gelassen wird.

Naomi merkt man es nicht an, ob ihr das Schwimmen gut tut oder nicht. Nicht so wie Kim. Naomi ist auch nach dem Schwimmen einfach Griechin durch und durch: etwas langsam, recht behäbig, erkennbar phlegmatisch und ja: ein bisschen stinkefaul :))

P.S.: Derzeit wird diskutiert, ob das Schwimmen für Naomi wirklich sinnvoll ist, weil sie nicht selbst die Hinterbeine bewegt. Es wird sicher Alternativen geben. Man wird sehen.

Seltsam sein

Natürlich entwickelt sich auch der Charakter eines Hundes weiter. Oder eines Hundepärchens. Bei meinen beiden Mädels ist das nicht anders. Aber manche Dinge sind dann doch seltsam. Oder überraschend. Auf jeden Fall bemerkenswert.

Die beiden Hundemädchen haben eigentlich nie einen großen Drang verspürt, einander körperlich nahe zu sein. Abends auf dem Sofa, da ergibt sich das schon, immer wieder (und das ist auch reichlich fotografisch dokumentiert), häufig sitzt aber auch Frauchen in der Mitte, die Hunde links und rechts. Aber das sind dann auch Situationen, wo wir Menschen zusammen in einem Raum sind, das zieht natürlich auch die Hunde an.

Seltsam ist, dass die beiden Knuffis in der letzten Zeit dabei entdeckt werden konnten, wie sie in einem Zimmer zusammen sind, nebeneinander liegen – und sich anschauen. Davon gibt es leider kein Foto, denn in dem Augenblick, in dem ich die Kamera in der Hand halte, schauen sie mich an. Gehe ich weg, dreht Kim den Kopf wieder in Naomis Richtung. Und sie schauen sich an. Nicht nur einen Augenblick, nicht nur zwei Sekunden, sondern richtig lange.

Ich weiß nicht, was sie da tun. Natürlich kommunizieren sie miteinander. Aber so schweigend, so unbewegt finde ich das seltsam.

Vorne Kim, hinten Naomi. Aber das wisst ihr längst, ne?

Kimmischwimmi mit Apportel

 

Kim ist jetzt so elfeinhalb Jahre alt. Stattlich. Sie hat natürlich ihre Zipperlein. Unter anderem gehört dazu eine arthritische Steifheit am Heck. Und sie baut Muskeln ab. Was auch damit zu tun hat, dass die Gassigänge kürzer geworden sind. Sie ist halt nicht mehr so fit.

Für ihre Hüfte und ihre Muskeln geht es zweimal wöchentlich zum Schwimmen. Bei einer Physiotherapeutin für Hunde. In einem kleinen Pool. Wenn ich mit den Mädels dort bin, geht die Therapeutin ins Wasser, weil sie für meine Größe keinen Wattanzug hat. Wenn Kimmi alleine schwimmt, wird sie im Becken hin und her geschoben. Und natürlich versucht sie immer, zum Treppchen zu schwimmen, um aus dem Becken zu steigen. Denn trotz ihrer Labradorgene mag sie Wasser nicht wirklich.

Inzwischen darf auch Naomi schwimmen und da zwei Hunde nicht so leicht zu kontrollieren sind, kommt Kim an eine Leine. Und schwimmt tapfer vor sich hin. Und schwimmt und schwimmt und schwimmt. Dass sie nicht vorwärts kommt, nimmt sie nicht wahr. Sie schwimmt einfach. Und wichtig ist das Apportel, der lila Tintenfisch, den sie immer im Maul hat. Der ist ganz wichtig.

Das Schwimmen tut ihr gut. Sie läuft leichter, elastischer, sie ist agiler als ohne Schwimmen, hupft vor uns her, ist erkennbar gut drauf. Das hält so ein bis zwei Tage … aber bald ist ja wieder Kimmischwimmi …

(2018 hatten wir uns in Ostfriesland ein Haus angeschaut, zu dem ein überdachter Pool gehörte. Ein großer Pool, locker zwanzig Meter lang, vier Bahnen breit. Ein tolles Haus eigentlich, voll möbliert, in einwandfreiem Zustand, hundertachtzigtausend Euro teuer. Aber nicht wegen des Preises, sondern wegen der Lage in der Nähe einer viel befahrenen Kreuzung haben wir es nicht in die engere Wahl gezogen. Wenn ich mit Kim zum Schwimmen fahre, denke ich öfter an diesen Pool. Der wäre jetzt nicht doof – und nicht nur für Kim.)