Ausgesuchte Qualität

Ich bin Diabetiker (Typ II, also selbst gebaut) und muss mich beim Konsum von Kohlehydraten einschränken. Trotzdem ist mir erlaubt, solche zu mir zu nehmen; immerhin benötige ich ja auch Energie, um zu existieren, ergo …

Chips sind für mich ein Stück diabetischer Lebensqualität. Allerdings gibt es enge Grenzen. Für die ganzen komischen Geschmacksrichtungen (wie z. B. Tomate/Stinkesocken, Zwiebel/Abgas [Zweitakter] oder Sellerie/Dünnschiss) und für die noch schlimmeren Sorten aus Erbsen, Mais, Dinkel und Sperrholz habe ich keinerlei Verständnis. Dergleichen kulinarischer Blödsinn kommt gleich nach Biermixgetränken.

Richtige Chips werden aus Kartoffeln gemacht, haben chaotische Formen (Pringles geht also auch nicht) und sind mit Paprika gewürzt. Chili geht auch noch. Aber keine Zwiebeln, kein Salz, nichts außer Paprika und anderen roten Gewürzen.

Meine Frau ist da ein wenig toleranter, aber gemeinsam haben wir lange nach unserer Lieblingsmarke gesucht. Und wurden dann bei unserem Supermarkt in Husum fündig:

Meine Lieblingssorte ist die mit Cheddar und Schnittlauch (ja, richtig – ohne Paprika!) in der gelben Tüte mit den drei durchgeknallt dreinblickenden alten Weibern drauf. Die geschmackliche Komposition ist mindestens so gut wie die von 0815-Paprikachips, und deshalb …

Meine Frau steht auf die Sorte mit süßem Chili und rotem Pfeffer (der gar kein Pfeffer ist, aber von mir aus) in der roten Tüte, auf der drei Polizisten nicht minder seltsam dreinblicken (bei Gelegenheit liefere ich ein Bild nach).

Auf jeden Fall war damit für mich auch eine Erkenntnis verbunden: Es gibt doch zwei Dinge, die der englischen Küche gelingen – das englische Frühstück und diese Chips.

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