»Maniac« geht anders

Anja C. Josten
MALTAMANIAC
Books on Demand, Norderstedt, 2008, Paperback, 272 Seiten,
ISBN 978 3 8370 7546 5

Auf dieses Buch kam ich durch Sigrid, eine fleißige Mitstreiterin im Malta-Forum. Sie fragte, ob ich das Buch kenne, sie überlege noch, weil es doch recht teuer sei. Und in der Tat – der Preis von EUR 18,90 ist nicht unhappig; im Nachhinein eigentlich sogar unverschämt (aber dazu später mehr). Da ich Komplettsammler bin, was Literatur zu Malta und das Drumherum angeht, bot ich an, das Ding zu beschaffen und mal reinzuschauen.
Habe ich auch gemacht. Man hat ja einen Ruf zu verlieren.

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Die Watkins im kalten Wasser

Phil Rickman
MITTWINTERNACHT
Midwinter of the Spirit, 1999
Merrily-Watkins-Krimi 2, Übersetzung: Karolina Fell, Rowohlt Taschenbuch Verlag, Reinbek bei Hamburg, Dezember 2009, Taschenbuch, 605 Seiten, ISBN 978 3 499 24906 8

Nachdem mir der erste Roman »Frucht der Sünde« – siehe auch hier – eigentlich gut gefallen hat, mich jedoch überraschte, weil in ihm nichts von dem enthalten war, was man zu der Serie an sich lesen konnte – sprich: die Watkins war noch nicht »Beraterin für spirituelle Grenzfragen«, und auch sonst fehlten ihr alle Elemente, die man für eine angehende solche erwartet hätte –, war ich auf den zweiten Band doppelt gespannt. Nicht nur, weil der Klappentext mit »Und dann war der Teufel los« betitelt war. Nach der gelinden, wenn auch nicht wirklich prägenden Enttäuschung nach dem ersten Band hätte ich das leicht als Übertreibung abtun können. Aber das wäre ein Fehler gewesen. Ein großer Fehler. Ein unverzeihlicher gar.

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Nachtragszitat

Zum ersten Rickman-Roman möchte ich noch ein winziges Zitat nachreichen, als Schmankerl:

Merrily steckte sich eine Zigarette an. «In Momenten wie diesen schlage ich eigentlich vor, sich gemeinsam hinzuknien und um Beistand zu beten.»
«Das ist nicht Ihr Ernst», sagte Lol.
«Das ist mein Beruf», sagte Merrily.
«Das hatte ich ganz vergessen.»
Draußen auf dem Marktplatz begann eine Blaskapelle zu spielen.

Ich glaube, ich habe in meiner Rezension nicht deutlich genug hervorgehoben, dass das Buch insgesamt sehr dialoglastig ist – was ich sehr schön finde, ich bevorzuge Dialoge eigentlich –, und dass diese durchgängig sehr spritzig und schön ausgefallen sind.

(Und wenn der Mistscanner, dieser elektronische, japanische Sch***glump, japanische Mists** gescanned hätte, was ich gescanned haben wollte, dann wäre das obige Zitat auch länger ausgefallen. Aber nein, das muss ja nicht sein, dass man als Dr***shaufenm***elektronik noch das tut, was einem aufgetragen wird.)

Kopf-an-Wand-Einsatz

Ein Nachtrag zum ersten Band der Merrily-Watkins-Krimis von Phil Rickman ist mir noch eingefallen: An einer Stelle – ich habe das Buch gestern verschenkt, kann also die Seitenzahl nicht mehr nennen – ist entweder der Übersetzerin oder dem Lektor oder beiden ein ganz übler Schnitzer unterlaufen, den ich so nicht stehen lassen kann. Da wird in einem klar erkennbaren und für »Mundpropaganda« sprechenden (sic!) Zusammenhang doch glatt das Dummwort

Mund-zu-Mund-Propaganda

wortwörtlich und genau so hingestellt, als gehörte es da hin. Ein Ei über das geistige Niveau deutschen Sprachgebrauchs!

Filmische Dramaturgie

Phil Rickman
FRUCHT DER SÜNDE
The Wine of Angels, 1998
Merrily-Watkins-Krimi 1, Übersetzung: Karolina Fell, Rowohlt Taschenbuch Verlag, Reinbek bei Hamburg, Mai 2009, Taschenbuch, 608 Seiten, ISBN 978 3 499 24905 1

Ich mag Krimis. Ich mag sie lieber als Science Fiction, als Fantasy sowieso. Auch Mystery hat mir mehr zu bieten. Ein »Star Trek 11« muss für mich kein SF-Film sein; als »Bad Boys«-Verschnitt hätte er mir auch gefallen. Aber ein Shayamalan à la »The Sixth Sense« oder »Unbreakable« bietet mir mehr, als »Serenity«, als »Der Herr der Ringe« – was eh ein ganz anderes Thema wäre – oder ein »Harry Potter«. Am meisten aber mag ich Krimis. Im Film, im Fernsehen und im Buch. Nicht so Serien wie die Brunetti-Dinger von Donna Leon; dann schon eher Nora Roberts. Aber schon auch die Klassiker.
Ja. Ich mag Krimis.

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