Keexalaam

Frau kocht. Ich nicht. Kochen ist nicht mein Ding. Frau macht ihre Sache gut. Nicht immer nach meinem Geschmack, was aber daran liegt, dass ich eigentlich immer noch ein Fleischfresser bin. Und sie halt nicht. Aber es gibt auch Fleisch.
Und es gibt Abwechslung: Lachs mit Gemüse und Gemüse mit Lachs. Manchmal auch Gemüse ohne Lachs, aber nie Lachs ohne Gemüse. Und manchmal auch anderen Fisch, aber eher selten. Es zeigt sich, dass Lachs einer der geschmacklich attraktivsten Fische ist, die man hierzulande bekommt. Aber gut. Wir haben uns da eingeschossen.
Ach ja, Hühnchen mit Reis und Tomatensoße. Das ist eine ihrer Spezialitäten. Hört sich nicht so an, ist es aber. Unzweifelhaft.
Und ihre Pizza. Ich habe in meinem Leben viele Pizze verzehrt. Und in der berühmten »Trattoria« zu Murnau am Staffelsee waren die Pizze hervorragend. Aber das, was meine Frau da abliefert, ist allererste Sahne. Und wird immer besser.

Und: Shortbread. Auch für den hauseigenen Diabetiker. Halt nicht mit Zucker pur, sondern gemischt mit Zuckeraustauschstoffen wie Xylit, Erythrit etc. Immer wieder werden Variationen der Rezeptur getestet, aber am Ende sind sie immer gut. Sehr gut. Hervorragend. Shortbread vom Feinsten.

Und Keexalaam ist, wenn man in der Keexdose mehr Boden als Keex sieht.

Gassilust vs. Gassifrust

Die beiden haitelschen Hundemädels sind nicht mehr die Jüngsten. Kim (hinten) ist Jahrgang 2009; den genauen Geburtstag kennen wir nicht, wir haben ihn wohl einigermaßen passend auf den 11.11.2009 festgelegt. Bei Naomi (vorne) steht der 20. Januar 2013 in den Papieren – sie ist also auch schon gute acht Jahre alt. – Aber so ganz verliert ein Hund seine Agilität natürlich nicht. Das merkt man vor allem im Angesicht von Hasen und Rehen. Und nicht immer lassen sie sich gut abrufen. – Aber in den letzten Jahren sind die Gassigänge langsamer geworden, kürzer auch. Beide Mädels haben Knochengeschichten, vor allem Kim, und das zweimal wöchentlich stattfindende Hundeschwimmen bei einer Hundephysiotherapeutin im Nachbarort schafft Erleichterung, aber freilich keine Heilung.

Ich selbst bin Schreibtischtäter. Und Diabetiker. Ich arbeite praktisch den ganzen Tag am Computer, und das nicht erst seit dem Ende meiner Angestelltentätigkeit Ende 2018. Kim wurde 2011 zu uns geholt, damit es vor allem für mich einen guten Grund gibt, mich zu bewegen; Naomi kam dann, weil wir dachten, Kim könnte Gesellschaft brauchen. In der Anfangszeit mit Kim und später mit Naomi sollten die Gassigänge dreimal täglich je eine Stunde dauern, und nicht selten fielen sie auch mal länger aus. Inzwischen ist es nicht immer ganz einfach, wenigstens auf vierzig Minuten zu kommen. Denn da müssen auch die Hunde mitspielen.

Besonders im Freilauf zeigt sich, ob die Hunde Lust haben oder nicht. Heute gibt es immer wieder und immer öfter Tage, an denen mich der Gassigang eher frustriert denn erfreut. Vor allem auch unter dem Gesichtspunkt, dass ich mittels ordentlicher Gänge meinen Blutzuckerspiegel kontrollieren und vor allem senken kann. Aber dann laufen die Mädels nicht vornweg, wie sie – vor allem Kim – dies früher eher in der Regel getan haben, nein, sie schleichen dann hinter mir her. Irgendwann meint Kim, es sei wohl genug, dann bleibt sie einfach stehen und lässt mich davongehen. Und erst auf mehrfaches Zurufen und das – dann eher unfaire – Ausbreiten der Arme läuft sie wieder los. Langsam, gemächlich, nur keine Hektik. Und Naomi schnüffelt sich durch die Gegend, aber das macht sie schon immer.

Mit einem der Hunde allein zu gehen ist keine Alternative. Es funktioniert nicht. Die beiden Damen hängen sehr aneinander, und auch wenn man dies nicht an einem großen Hundekuscheln erkennen kann – wenn man sie trennt, merkt man es. Und nicht nur an der sich deutlich äußernden Naomi, auch die schweigsame Kim lässt da keinen Zweifel zu. Und ganz alleine zu laufen, dazu habe ich auch keine Lust.

Am Ende ist der Frust dann doch nicht so schlimm. Es ändert ja auch nichts. Ich werde älter, die Hunde auch – nur sind sie halt schneller –, und ich tue ihnen und mir keinen Gefallen, wenn ich versuche, meinen Willen durchzusetzen. So drehen wir dann eher um als früher, und Kim läuft dann doch wieder vornweg, als wollte sie sagen, dass es daheim am schönsten ist. Nur Naomi läuft auch auf dem Rückweg hinter mir – oder schleicht, wenn man es genau nimmt –, denn ihr ist das Schnüffeln am wichtigsten. Wenn sie das ausgiebig tun kann, dann ist der Gassigang für sie in Ordnung. Und beide freuen sich aufs Leckerli, dass es daheim wieder gibt …

Den Baummördern Winnerts und der Welt

Und versucht nicht, euch auf die Steiermark rauszureden, Mörderpack.
Schaut vor euren Toren und bereuet eure Sünden.

Geheimnisvolle Welt der Bäume - Urahnen der Natur | Das mystische Holz des Lebens | Doku 2018 HD

Samstagverdorben in Winnert

Es ist Samstag, morgens, 7 Uhr. Sonnig. Wenig Wind. Ein Wetter, König zu zeugen. Und doch.

Der Gassigang bleibt nicht ungetrübt. Statt daheimzubleiben und Mutti zu vögeln, orgelt ein Volvo-V40-Fahrer durch den Ort, zwei Mal, drei Mal, natürlich mit überhöhter Geschwindigkeit. Klar – mit so einer hässlichen Karre möchte ich auch nicht länger als nötig gesehen werden.

Was die A6- und A8-Zuhälter offensichtlich auch so sehen, obwohl die ja wohl der Meinung sind, ihre Karren sähen toll aus. Tun sie aber nicht. Toll aussehen. Sie sehen eben aus wie Zuhälterkarren – und irgendwie habe ich das Gefühl, damit dem rechtschaffenen Zuhälter mit dem pinkfarbenen Chevy unrecht zu tun – und so brettern die Fahrer auch durch den Ort, möglicherweise zum nächsten Termin mit ihren Pferdchen.

Am Ende bleiben vom morgendlichen Gassigang nur die beiden hübschen Haufen der Mädels und die Bürgermeisterin und ihre Luise, die sich immer mindestens so freut wie meine beiden, wenn wir uns begegnen. Und die Windräder im Sonnenlicht, diesem unvergleichlichen Sonnenlicht …

Maunzeraschung

Niedliche Überraschung am Morgen. Gestern Abend habe ich zwölf, dreizehn Ebay-Sendungen verpackt und will sie heute Morgen ins Auto verladen. Da huscht ein kleiner dunkler Schatten davon, eine Ratte? Nein, eine Katze – denn in dem kleinen Katzenhäuschen, das wir immer noch im Carport stehen haben, liegen mindestens drei kleine, leise maunzende Katzenbabys, keine zehn Zentimeter lang. Sie würmeln vor sich hin, maunzen … und ich denke: Was jetzt?
Bei der zweiten Ladung Pakete fehlt eines der Katzenbabys, ein ganz helles, das ganz vorne lag – und ich nehme an, dass die Katzenmama gleich begonnen hat, umzuziehen. Vielleicht, vielleicht auch nicht.
Wenn ich nachher von der Fahrt zur Post zurückkehre, schaue ich noch einmal nach dem Rechten, versuche, ein Foto zu machen. Wenn niemand mehr da ist, ist das Schicksal. Und wenn Katzenmama wirklich umzieht, hoffe ich, sie findet ein ruhige(re)s Plätzchen. Unser Katzenhäuschen ist zwar ganz praktisch – und durchaus gerne frequentiert –, aber für eine junge Familie vielleicht doch nicht so der richtige Platz.

P.S.: Das eingangs Beschriebene geschah um etwa 06.45 Uhr. Ich nahm an, Katzenmama würde zurückkehren – offensichtlich hat sie es nicht getan.
Als Frau Haitel gegen 07.45 Uhr zur Arbeit fuhr, fand sie ein totes Kätzchen vor ihrem Auto. Ich kehrte vom Einkauf gegen 08.30 Uhr zurück. Die noch vorhandenen drei Kätzchen rührten sich fast nicht. Ich fürchtete schon, sie würden gleich sterben. Also Tierärztin angerufen, Kätzchen in eine Schachtel gepackt, zur Praxis gefahren.
Dort wurden die drei, die durchaus noch lebten, trocken gerubbelt, mit Glukose gespritzt, die Temperatur gemessen – alle drei unterkühlt (d. h. unter 34 °C Körpertemperatur), aber alle drei meckerten über das Thermometer im Heck (kein schlechtes Zeichen) – und unter eine Wärmelampe gelegt. Sie sind jetzt in der Obhut der Tierärztin und ihrer Mädels.
Offensichtlich wurden die Kleinen in der letzten Nacht geboren. Sie haben alle noch ein Stück Nabelschnur am Bauch, die Augen sind geschlossen, und die Decke im Katzenhäuschen war feucht, fast nass, vermutlich vom Fruchtwasser.
Warum die Katzenmama nicht zurückgekehrt ist, ist unklar. Zu viel Verkehr, möglicherweise; obwohl die Katzen der Umgebung, die das Häuschen bislang genutzt haben, wissen, was so auf unserem Grund und Boden los ist und eigentlich immer ganz entspannt reagier(t)en. Die Tierärztin meinte, sie sei vielleicht nur überfordert gewesen; vielleicht ist das bei frei laufenden oder gar streunenden Katzen so, denn die haben ja sowieso ganz andere Sorgen als Hauskatzen, die wissen, wo ihr Napf steht …
Es ist jetzt 09.30 Uhr.

P.S. (2): Letzter Stand (15.10 Uhr): Den drei Kätzchen geht es so weit gut, sie sind inzwischen ins Tierheim gekommen und werden dort aufgepäppelt. Ich denke, man wird dort eine Spende gebrauchen können.

P.S. (3): Noch ein Update (17.05.2021): Inzwischen sind die drei Kätzchen (schon seit einigen Tagen) in einer Pflegefamilie mit Anschluss an eine säugende Katzenmama. Besser geht das ja nun nicht.

Umbau II: Und wenn man schon mal dran ist

Während die Pinnwände, von denen ich gestern berichtete, zusammenbaute – was sein Weilchen brauchte – konnte ich so knapp die Hälfte meines Schreibtisches nicht wirklich nutzen. Da lagen halt die Pinnwände. Erst einfach so. Dann Kork und Holz verklebt. Und so weiter. Mein Hauptarbeitsplatz (vier Monitore) und der separate Scanplatz (links daneben) drängelten sich kuschelig aneinander.

Da sah nicht so wild aus, war aber bisweilen unpraktisch.

Das musste anders werden. Und eine ordentliche Reinigung konnte der Teil des Schreibtischs auch vertragen (die andere Hälfte ignoriere ich noch eine Weile, die ist aber auch fällig). Also: Alles abräumen, Platz machen und nass wischen.

Und nach einem geraumen Weilchen – unterbrochen von einem Gassigang mit nicht wenig schmerzendem Kreuz – macht der Scanplatz mit dem Plustek OpticSlim 1180 (DIN A3, Flachbett; Funktionstasten erlauben Direktscans in JPG, PDF oder eine E-Mail) links neben dem 27-Zöller von Fujitsu und dem Kodak i1220 (Durchzugsscanner, Duplex) rechts doch einen ganz anderen Eindruck. (Das Geraffel vor dem Kodak kommt noch weg.)

Jedenfalls reicht es mir für heute (= 26.04., dieser Beitrag wird verzögert veröffentlicht) erst mal. Ich bin halt doch älter geworden und eigentlich zu alt für so einen Scheiß.

Das geht doch auch ordentlich

Oder nicht?

Nicht nur, dass hier sinnlos pflanzliches Leben gemeuchelt wird, es gibt sich nicht mal jemand die Mühe, dass es hinterher aussieht, als hätte derjenige, der die Tat begangen hat, Ahnung gehabt, wie man eine Pflanze ermordet. Aber nein, da dürfen die letzten Stümper und Schlamper ran, und am Ende bleibt dann so was zurück:

Bei einem solchen Anblick kommen mir manchmal Gedanken an einen Amoklauf mit einer rostigen Kettensäge –

Umbau I: Wenn die Frau nicht will

Während ihrer Lernorgie, um Heilpraktikerin zu werden, hat meine Frau jede Menge Zettel und Blätter um sich herum an die Wände gepinnt. Überall. Naja, fast überall. Da dachte ich mir, dass Pinnwände nett wären. Richtige Pinnwände. Kaliber. Aber kaum war sie Heilpraktikerin, wollte sie die nicht mehr. Muff.

Mein Arbeitszimmer dient vor unserem Hauskauf unbekannten Zwecken. Vielleicht als Wohnzimmer. Vielleicht auch als Arbeitszimmer für den Vorbesitzer. Keine Ahnung. Das Kabuff, das im Zimmer abgeteilt ist, diente noch unbekannteren Zwecken. Hinter der Plexiglasscheibe steht unser Digitaldruckerkopiererscannerfinishersattelhefter. Unser Sharp MX-4112N. Und ein Haufen Chaos.

Wirklich wichtig ist der Durchblick ins Kabuff nicht. Und nachdem meine Frau die Pinnwände nicht mehr wollte …

Bestückt sind die Pinnwände jetzt natürlich noch nicht. Gemach, gemach. Material habe ich genug, so ist das nicht. Hundebilder vor allem <grins>. Die rechte Pinnwand ist nicht ganz so leicht erreichbar, da ist der nicht ganz winzige Schreibtisch dazwischen. Aber da wird sich eine Lösung finden.

Im Kabuff ist es jetzt natürlich dunkler als vorher, denn noch ein Fenster gibt es nicht. Tagsüber geht es, weil die Fensterwand nicht bis zur Decke geht. Aber trotzdem wird es eine hübsche Lichtinstallation geben. Mit zwei, drei Lampen, einer Steckdosenleiste an der Wand und ordentlich Verlängerungskabel.

Wie man den Tag verbringt

  • 4/4: Ostersonntag. Rainer Eisfeld feiert seinen 80sten Geburtstag. Später wird sich zeigen, dass unser Geburtstagsbuch gut angekommen ist.
    Ich habe AntiquaRIOT 4 für die FAN-APA 132 geschrieben. Diesmal nur vier Seiten. Das Ding wird man hier Ende April herunterladen können.
    Ostereier gesucht, die Hundemädchen haben geholfen.
    Mit Mama telefoniert. Das ist Ostertradition.
    Layouts für zwei Gabriele-Behrend-Storysammlungen.
    Textarbeiten für den Schorm-Bildband.
  • 5/4: Kleinkram.
    Telefonat mit Thomas Franke zu verschiedenen Themen, vor allem zu unserem ansonsten noch geheimen Buchprojekt. Sicher ist: Das wird das geilste Buch, das ich bisher gemacht habe; und wohl auch das teuerste. Und es wird nicht nur bei diesem einen Werk bleiben.
    Abends die Arbeiten an den Texten für den Schorm-Bildband beendet.
  • 6/4: Amazon zickt ja wieder rum. Bücher, die schon mal bei KDP veröffentlicht waren und damit in der Amazon-Datenbank enthalten sind, lassen sich über Bookwire nicht neu einstellen, weil die ISBN nicht mehr verwendbar sei. Nachdem ich sechs solcher Bücher zunächst für Amazon gesperrt habe, habe ich sie wieder aktiviert, weil ich nicht einsehe, dass Amazon zu entscheiden hat, was mit meinem Eigentum – den ISBN – geschieht.
    Nachmittags mit den Hunden zum physiotherapeutischen Schwimmen. Kim macht das inzwischen sehr gut; für Naomi ist es noch sehr ungewohnt und sie bewegt die Hinterläufe nicht richtig, wenn man sie nicht dazu animiert.
  • 7/4: Wenig Aufregendes heute.
    Nach dem Gassigang am Nachmittag habe ich am Layout für einen neuen Storyband von Gabriele Behrend gearbeitet.
    Und gen Feierabend ging es einmal mehr um das Story-Vermächtnis von Manfred Borchard. Mit einem Fünftel der annähernd 900 Seiten Word-Datei bin ich durch.
  • 8/4: Ein früherer Autor und leider nicht sehr guter Kunde hat zuletzt endlich einen Weg gefunden, alte Schulden zu begleichen und unser Vertragsverhältnis auf anständige Weise zu beenden. Fast sechs Jahre hat das gedauert. Immerhin. Seine Bücher habe ich vom Markt genommen. Wie schnell allerdings die E-Books verschwinden, kann ich nicht beeinflussen.
    Abends die Andrucke von Klaus Hübners viertem Band mit dem schönen Titel »Dermaleinst, anderswo und überhaupt« geprüft und zum Druck freigegeben. Die Tetralogie ist damit vollständig.
    Noch später habe ich die Texte für einen Gedichtband mit Illustrationen vorbereitet. Wird als kleines Hardcover in der Größe eines Jewel Cases erscheinen. Die Bilder sind von Marianne Labisch. Den Gedichtautor halte ich noch geheim. Man braucht ja mal ein Geheimnis. Von Zeit zu Zeit.
  • 9/4: Ich arbeite seit drei Tagen, nein, seit vier Tagen am Layout eines Naturführers für einen Reutlinger Verlag. Aufwendiger als erwartet. Oder ich werde doch alt.
    Mit Michael telefoniert. Es gibt möglicherweise Stress in der Szene wegen eines NOVA-Mitarbeiters. Da will sich wieder jemand um Sachen kümmern, die eigentlich für ihn nicht relevant sind. Und einmal mehr wird vergessen, die einzig wichtige Frage zu stellen: »Wer hat das Problem?«
    Dann geht es weiter mit dem Layout von Gabriele Behrends »Liebesmaschine«.
    Und später geht es um den ersten Roman in meinem neuen Imprint »Zwischen den Stühlen« (gemeinsam mit Kai Beisswenger).

Ja. So verbringt man seine Tage. Ich jedenfalls.