Archiv der Kategorie: Hunde
Aber niedlich sind sie doch …
Böse Mäuse
Die Tracker waren vertauscht, deshalb sind auch die Fotos vertauscht. Susis Ausflug heute morgen (die lange rote Strecke mit dem rechten Winkel war der Rückweg):
Und Naomi gönnte sich auch eine Runde (bei ihr ist der Rückweg die grüne Strecke mit dem rechten Winkel; da hatte ich sie im Auto):
Von unserem Haus — dort, wo jetzt die Fotos abgebildet sind — bis zum westlichsten Punkt der Runden sind es rund drei Kilometer … Luftlinie! Die beiden können sich über mangelnden Auslauf jedenfalls nicht beschweren. Und Leckerlis sind für heute gestrichen. Sagt Frauchen.
Kim hat es übrigens gar nicht erst versucht. Ich denke, sie wird sich an ihre jugendlichen Runden in Bayern erinnern und ansonsten denken: „Ich bin zu alt für den Scheiß.“
Number Nine
Am 20. Januar des Jahres 2013 erblickte sie das Licht der Welt, irgendwo in Griechenland, unter Umständen, die wir nicht wissen und vielleicht auch nicht mehr herausfinden können. Früh landete sie bei Eleni Papatanassiou, die ihr ein Heim gab, in dem sie nicht nur Artgenossen kennenlernte, sondern auch mit Liebe und Zuwendung aufwuchs, jedenfalls wohl keine schlimmen Erlebnisse hatte, die sie geprägt hätten. Ende April 2014 holten wir sie in Frankfurt am Flughafen ab und gaben ihr in Murnau am Staffelsee ein neues Zuhause, als Gefährtin für unsere Kim, die so gar nichts mit anderen Hunden anzufangen wusste. Es wurde eine unproblematische Aufnahme im neuen Heim, die beiden Hundemädchen verstanden sich, gingen friedlich miteinander um und sind heute längst Freundinnen, die sehr aneinander hängen, auch wenn man es nicht immer gleich bemerken kann.
Naomi. Meine kleine Griechenmaus. Mein Hundemädchen. Meine kleine Naomi, mein Schatz, mein Engel – sie wird heute neun Jahre alt, und da ich weiß, in welcher Umgebung sie lebt, von welchen Menschen und Hundekumpels sie geliebt wird, wünsche ich ihr vor allem Gesundheit, viel Gesundheit und lange Zeit, die sie uns auf unserem Weg begleiten wird.
Vertrauen gut, Misstrauen besser?
Ich weiß sogar aus eigener Erfahrung, dass man nicht einfach jedem Hundetrainer vertrauen sollte. Als Kim damals zu uns kam, hatten wir wegen ihres uns gegenüber ablehnenden Verhaltens eine Trainerin beauftragt, die meinte, Kim sei nur zickig, würde einen auf Mädchen machen. Das Wenige, das wir über ihre Historie wussten, hat sie nicht interessiert. — Die Trainerin, die wir danach hatten, war deutlich besser. Ihr haben wir viel zu verdanken — und Kim auch.
Wie leicht es passiert, dass einem ein Trainer den eigenen Hund versaut, wenn man nicht misstrauisch ist und alles hinterfragt, was da vor sich geht, zeigt die Geschichte von Olaf. Lest sie hier in aller Ausführlichkeit. Ich will das hier nicht diskutieren, akzeptiere aber Kommentare, die das tun. Für mich ist klar, dass diese Trainerin aus dem Verkehr gezogen gehört. Leider ist es viel zu einfach, die Prüfung abzulegen, und so ist missbräuchlichem Verhalten gegenüber einem von Grund auf dem Menschen zunächst vertrauenden Tier Tür und Tor geöffnet. Menschen, die auch noch Geld dafür verlangen und dabei eindeutig gegen das Tierschutzgesetz verstoßen, dürfen nicht geduldet werden.

Ich hoffe für Olaf, dass es den Menschen, die den Schaden nun wieder reparieren dürfen, gelingt, dass er wieder zu dem Hund werden kann, der er im Grunde war und im Grunde auch immer noch ist. Er hat es mehr als verdient. Er hat noch ein langes Leben vor sich — und das soll nicht nur für ihn, sondern auch für seine Menschen ein schönes Leben sein.
[Die Fotos stammen von einer Fotografin namens Carina; ihre Website: https://facebook.com/cbfotografie.bs.]

Nicht lustig: die Comicwolke
Man kennt das aus Comicstrips. Sonne überall, strahlende Sonne vor stahlblauem Himmel. Nur über dem Protagonisten ballt sich eine dunkle Wolke, winzig klein und sakrisch nass. Das hab ich hier in Winnert andauernd – und vorzugsweise, wenn ich mit den Hundemädels zum Gassi gehe.

Screenshot: https://www.wetteronline.de/wetterradar/winnert
Wenn das alte Jahr in Panik versinkt
Dann ist man vielleicht ein kleines, fünf Jahre altes, rotbraunes Hundemädchen aus Rumänien, dessen vergangenes Leben mit den vermutlich nicht immer schönen Erlebnissen im Dunkel der Zeit verborgen liegt …
Die im Grunde illegale Silvesterballerei in Winnert am letzten Tag des Jahres 2021 war erkennbar schlimmer als im Jahr zuvor. Damals waren die deutschen Durchgeknallten (sic!) gegenüber dem Verbot des Verkaufs von Silvesterknallern unvorbereitet; 2021 war genügend Zeit, sich über alle möglichen dubiosen Quellen – auch im Internet (und nicht etwa im Darknet) – zu versorgen. Und es ist ja egal, dass auch das Abfeuern gebunkerten Sprengstoffs nicht erlaubt war. (Und die Frage, dass nichtprofessionelle Feuerwerker [vulgo: Privatpersonen] außerhalb eines sehr eng gefassten Zeitraums im Jahr überhaupt keine Sprengstoffprodukte nutzen dürfen, war ja schon immer Gegenstand umfassenden Unwissens, Unverständnisses und letztlich zivilen Ungehorsams.)
Aber wen interessiert heutzutage überhaupt noch das Wohl anderer. In Zeiten der Corona-Diktatur, die es auch dem letzten Spinner erlaubt, aus seinem Dreckloch zu kriechen und seine Volksverhetzung in der Öffentlichkeit auszuwalzen, ist sich jeder selbst der Nächste. Und was sind schon Tiere. Hunde kann man hierzulande nicht fressen, also ist deren Wohl völlig unwichtig. Wie das von Katzen, Schafen, Ziegen, Rindern … Die Liste ist endlos.
Kim, unsere ungarische Prinzessin, hat sich überraschend gut gehalten. Sie war entspannt, es gab keinen Augenblick, in denen sie die Angst zeigte, die wir eigentlich erwarteten, weil es in früheren Jahren immer so war. Sie war immer die Ängstliche, wenn es knallte. Auch die Schüsse von Jägern – als wir noch in Bayern lebten, umgeben von Wäldern – haben sie immer erschreckt. Und selbst letztes Jahr noch … Diesmal war sie entspannt und ruhig, fast desinteressiert, ignorant. Es ist fraglich, ob das Altersweisheit ist, nach dem Motto: »Ich hab nicht mehr lang, was soll ich mich also noch aufregen?« Aber vielleicht ist es auch nur altersbedingte Schwerhörigkeit, denn sie hört in der Tat schlechter als in früheren Zeiten. In ihrem Alter kann sie sich das erlauben.
Naomi war nicht so entspannt. Sie war erkennbar beunruhigt. Das äußert sich dadurch, dass sie beim Gassigehen immer hinter sich blickt, dass sie keine Leckerlis nimmt, wenn wir unterwegs sind. Daheim schläft sie nicht, sondern sitzt oder liegt irgendwo, den Kopf erhoben, die Ohren aufgestellt; die sind dann auch ständig in Bewegung, um die Geräuschquelle zu orten, die sie irritiert.
Susi indes ist der klassische Fall, wegen dem ich die Ballerei – inklusive der Idioten, die sie veranstalten – hasse wie die Pest. Sie reagiert schlicht panisch. Draußen reagiert sie auf den ersten Böller, indem sie an der Leine anzieht, nach vorne, weg, nur weg. Zu Hause verkriecht sie sich in den dunkelsten Ecken – vor allem unter meinem riesigen Schreibtisch. Da lag sie gestern Abend und auch noch heute morgen an Orten, die nie zuvor ein Hund gesehen hat. Das Frühstücksleckerli versuchte sie im Papierkorb ihres Frauchen zu verspeisen – und so zierlich sie mit ihren siebzehn Kilo sein mag, der war dann doch ein wenig zu klein für sie. Erst mittags ging es ihr dann besser und inzwischen – es wird langsam Abend – geht es ihr erkennbar gut. Sie ist nun wie immer.
Die Menschen, die all die Probleme kennen, die mit der Ballerei verbunden sind – Umweltverschmutzung, Lärm, Angst bei Tieren und durchaus auch Menschen, Verletzungsgefahren –, und die trotzdem ballern, halte ich für latent psychisch krank. Ich habe schon öfter Initiativen und Petitionen unterstützt, die sich für das vollständige Verbot der Silvester- und jeder anderen sinnlosen Ballerei einsetzen, und ich werde das auch weiterhin tun – und 2022 in noch größerem Umfang. Denn für mich bleibt es dabei: Ich hasse euch! Alle! Und ich halte es für fraglich, ob ihr ein gutes neues Jahr überhaupt verdient habt.
P.S.: Und auf dem abendlichen Gassigang begegneten wir einem Ehepaar mit ihren zwei Kindern. Und die Gören hatten nichts Besseres zu tun, als mit irgendwelchen übrig gebliebenen Knallerbsen rumzumachen. Und Susi und Naomi waren wieder da, wo sie am Vorabend waren …
Ausnahmezustand Silvester
Das ist der Titel einer Rundmail von TASSO, und bekanntermaßen habe ich als Besitzer dreier Hundemädchen — von denen mindestens eines (nämlich Kim) heute Abend Angst haben wird und mindestens einem zweiten (nämlich Naomi) unwohl sein wird (und bei der dritten Maus, der Susi, wissen wir noch nicht, wie sie reagieren wird) — gute Gründe, hier noch einmal zitierend darauf einzugehen:
Doch erstmal steht der Jahreswechsel an. Auch wenn es Corona bedingt dieses Jahr wieder Einschränkungen gibt und der Verkauf von Feuerwerkskörpern untersagt wurde, ist das Zünden von Böllern und Co. nicht gänzlich verboten. Daher erwartet TASSO, dass wieder hunderte Haustiere entlaufen werden. Um das Problem langfristig zu lösen, fordert TASSO gemeinsam mit dem Jane Goodall Institut Deutschland und der Deutschen Umwelthilfe in einer Petition ein generelles Verbot von Privatfeuerwerken. Unterstützen Sie uns dabei und unterzeichnen Sie hier: Unser Spaß. Ihre Angst! Schluss mit privatem Silvesterfeuerwerk! Schützt unsere Tiere.
Aus Erfahrung wissen wir, welche traumatischen Auswirkungen das Böllern auf Tiere haben kann. Mit dem Verbot von Privatfeuerwerken möchten wir die Tiere langfristig vor diesen Gefahren schützen und die Zahl der entlaufenen Haustiere reduzieren: Denn laut TASSO-Statistik wurden trotz zahlreicher Verbote im vergangenen Jahr allein an den beiden Tagen des Jahreswechsels von 2020 auf 2021 rund 540 Tiere vermisst. Das sind zwar weniger entlaufene Tiere als ein einem „normalen“ Silvester, aber es mussten viel zu viele Vierbeiner und ihre Halter eine schreckliche Zeit durchstehen.
Die Petition habe ich unterschrieben. Natürlich. Der dort nachzulesende Text von Dr. Jane Goodall ist allein schon lesens- und bedenkenswert.
Nicht vergessen – nicht ballern!
Zur Erinnerung: Der schrecklichste Tag des Jahres für Tiere – gleich, ob in unserem Heim oder draußen in der Wildnis – ist Silvester. Es gibt sicherlich sinnvollere Dinge, für die man sein Geld ausgeben kann.
Quelle: DER TIERNOTRUF, Ausgabe 68, Tasso e.V., Sulzbach/Taunus, Dezember 2021, www.tasso.net
Sonnentag
Weihnachten in Winnert ist kalt. Es gibt Schnee. Nicht viel, das meiste ist inzwischen angeschmolzen und wieder gefroren. Der Asphalt auf Nebenstraßen ist stellenweise spiegelglatt.
Mittags waren draußen -6 Grad, laut wetteronline.de. Der Himmel war klar, strahlend blau. Strahlend war auch die Sonne, auch wenn sie winterlich tief stand. Aber unser Gassigang zum Moorsiekweg entpuppte sich als schön, als angenehm. Der kombinierte Fuß- und Radweg war nicht frei von angefrorenem Schnee und glatten Stellen, aber es ging. Kim lief wie immer stur vornweg; auch wenn sie inzwischen wohl sehr schlecht sieht, ist sie immer noch kein Nasenhund. Naomi und Susi indes schnüffelten reichlich.
In der strahlenden Sonne wurde es sogar richtig warm. So warm, das sich die Wollmütze abnehmen konnte. Und so warm, dass Kim mit ihrem schwarzen Fell ordentlich Wärme tankte und sogar ein wenig hechelte. Vielleicht lag es auch an der Anstrengung ihrer alten Knochen, aber ich glaube, es war die Sonne.
Unter Wolken wäre es nicht so kalt gewesen. Aber auch nicht so schön.






