Bernhard Kempens Romane aus dem Xenosys-Universum, die sich um Greedy, die ansehnliche Angehörige eines freikörperkulturell veranlagten Volkes, und Adrian Ginjeet, den Sensationsreporter, drehen, gehören zu einer Art Science-Fiction, die heutzutage vermutlich eher selten geworden ist. Ich entsinne mich dumpf daran, dass ein Philip José Farmer auch erotisch angehauchte SF geschrieben hat, aber mehr Namen fallen mir schon nicht mehr ein – und das hat nicht nur damit zu tun, dass ich zu wenig SF lese, sondern eben damit, dass dergleichen SF selten geworden ist.
Bernhards dritter Roman »Aura« jedenfalls fügt dem erotischen Reigen seiner Romane einen neuen Aspekt hinzu – und ich werde mich nicht dazu herablassen, die Handlung auf ein Schlagwort zu verkürzen, das dem einen oder anderen Kritiker vielleicht einfallen wird. Der Roman selbst jedoch setzt die bisherigen Geschichten zielgerichtet fort, und obwohl wir bislang nur von drei Romanen miteinander sprachen, halte ich es nicht für ausgeschlossen, dass es weitergehen wird.
Man wird sehen.
Sehen wird man auch, welche Reaktion Amazon diesmal zeigen wird. Beim ersten Band – »Arkadia« – wurde ich aufgefordert, Titelbild und Innenillustrationen (von Michael Wittmann) auszutauschen. Man kann sich denken warum – der Umgang der Amerikaner mit erotischen Darstellungen ist ja nun bekannt (und kann als Definition von »Verklemmung« verwendet werden). Man kann sich auch denken, dass ich das abgelehnt habe. Und witzigerweise schien das Problem für Amazon dann doch nicht so groß, denn alle drei Titel sind dort sowohl als E-Book als auch als Printbuch zu bekommen.