CreateSpace und die Folgen der Vertrumpung

Ich glaube, ich werde die Duden-Redaktion kontaktieren und um eine wesentliche Änderung im Duden bitten. Das Wort »dumm« sollte durch »trump« ersetzt werden. Worte, die auf »dumm« basieren, entsprechend: »Verdummung« = »Vertrumpung«, »Dummheit« = »Trumpheit« und so weiter.

In meinem Verlag p.machinery ist gerade die dritte Fantasyguide-Anthologie unter dem Titel »Der letzte Turm vor dem Niemandsland« als Band 24 der Fantasy-Reihe in der Kömme. Das E-Book ist schon draußen. Die Drucke beim Schaltungsdienst Lange laufen; die Druckfreigabe erfolgte am Mittwoch. Nur CreateSpace zickte wieder rum.
Wie immer ist CreateSpace das Copyright wichtig – wichtiger als Nachdenken und Service. Also wird bezweifelt, dass ich das Recht habe, die von Michael Schmidt (defms.de) zusammengestellte Anthologie zu veröffentlichen. CreateSpace verlangt also – für eine Druckerei, denn mehr ist CreateSpace nicht, gelinde gesagt eine wiederholte Unverschämtheit – Nachweise meiner Rechte. Die gibt es nicht in Vertragsform, denn bei solchen Anthologien gehe ich gerne so vor, dass ich die Autoren bzgl. Belegexemplaren und Honorar so stelle, als hätten sie den Vertrag unterschrieben.
Bei einer früheren Anthologie hat es sich gelohnt, die Autoren zu bitten, gegenüber den CreateSpace-McCarthys zu bestätigen, dass Michael als Herausgeber und ich als Verleger eben genau das Recht haben, die Story des jeweiligen Autors zu veröffentlichen. Heute Morgen trudeln von zwei Autoren Kopien der Antworten von CreateSpace ein:

The email address from which your message was sent is not associated with your CreateSpace account. To protect your privacy, we can only respond to the email address on file in your Member Account. Please log in to your Member Account and click the „Contact Us“ link at the bottom of the page to resend your message.
Thank you for your understanding.

Auf gut Deutsch: Was willst du eigentlich, für uns hast du mit dem Projekt nichts zu tun. (Und ich bin nicht bereit, die CreateSpace-Idioten zu entschuldigen: Es mag sein, dass beide Autoren nicht auf die CreateSpace-Mail geantwortet, sondern eine leere Mail geschrieben haben; aber alle notwendigen Daten [Storytitel, Buchtitel, die Namen von Michael Schmidt und mir] waren vorhanden, und ich kann erwarten, dass auch Knöpfchendrücker und Textbausteinversender in der Lage sind, so was zusammenzubringen.)

Es liegen noch nicht alle Autorenbestätigungen vor. Tragischerweise habe ich von einem Autor keine gültige E-Mail-Adresse (und Michael Schmidt ist in Urlaub). Noch tragischer – sowieso – ist der Tod von Christian Weis (und seinen Bruder will ich mit so einem Schwachsinn nicht behelligen), der seine Rechtevergabe nicht mehr bestätigen kann.

Am Ende habe ich heute Morgen der sich »Content Risk Management« schimpfenden McCarthy-Truppe eine zweisprachige Mail (Englisch-Übersetzung durch Google) geschickt:

ENGLISH:

If it did make sense, I would offend you.
You wanted confirmations that Michael Schmidt (editor) and me as the publisher have permission to publish the stories in „Der letzte Turm vor dem Niemandsland“.
Some authors have confirmed this to you. Now you send answers to these authors that they have nothing to do with the project.
I would offend you if it were meaningful.
But you’re too trump now for me.

Attached are the confirmations of
[Namen sind dem Autor bekannt]

There are further confirmations in your files of
[Namen sind dem Autor bekannt]

Further confirmations will follow.

If you do not stop treating me and my publishing house, as if we were criminals, I will break the business relationship to you and remove the nearly 100 (!) books that I have running with you.

GERMAN:

Wenn es Sinn hätte, würde ich euch beleidigen.
Sie wollten Bestätigungen, dass Michael Schmidt (Herausgeber) und ich als Verleger die Erlaubnis haben, die Geschichten in „Der letzte Turm vor dem Niemandsland“ zu veröffentlichen.
Einige Autoren haben Ihnen das bestätigt. Nun antworten Sie diesen Autoren, sie hätten mit dem Projekt nichts zu tun.
Ich würde euch beleidigen, wenn es Sinn hätte.
Aber ihr seid mir inzwischen zu dumm.

Anbei die Bestätigungen von
[Namen sind dem Autor bekannt]

Es liegen weitere Bestätigungen vor von
[Namen sind dem Autor bekannt]

Weitere Bestätigungen folgen.

Wenn Sie nicht aufhören, mich und meinen Verlag zu behandeln, als seien wir Verbrecher, werde ich die Geschäftsbeziehung zu Ihnen abbrechen und die fast 100 (!) Bücher, die ich mit euch laufen habe, aus dem Verkehr ziehen.

Wer mit CreateSpace arbeitet, sollte gewappnet sein. Es lohnt sich eindeutig nicht, rücksichtsvoll, freundlich und nett zu sein. Das verstehen die da drüben genau so wenig wie echte Beleidigungen.

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