Und es ist wieder so weit: Es gibt Neuigkeiten aus meinem Verlag, der p.machinery. Und zwar hier.
Monat: Januar 2025
[Lesung:] SF goes Punk
Thorsten »Kueperpunk« Küper stellt die von Tessa Maelle, Mario Franke und Uli Bendick herausgegebene Anthologie »Science-Fiction goes Punk« vor – am 01. Februar ab 20 Uhr in Barloks Hafen auf Second Life.

Tessa Maelle liest die Vorgeschichte.
C. Gerald Gerdsen liest aus „Die Reise der Shamrock“.
Ansgar Sadeghi liest aus Marianne Labischs Kurzgeschichte „Ikias Flucht“.
Maximilian Wust liest aus „Gaia, allein“.
Mario Franke wird über die Illustrationen sprechen.
Die Bühnenbilder baut wie immer Barlok Barbosa.
Ton über den Discord-Server der Brennenden: https://discord.gg/P3x79Xw
Live Video Übertragung auf youtube unter https://www.youtube.de/brennendebuchstaben
SLURL: https://maps.secondlife.com/secondlife/Kreativ%20Dorf/48/172/37

Maelle, Tessa; Franke, Mario; Bendick, Uli (Hrsg.), SCIENCE-FICTION GOES PUNK
[VDS] Infobrief vom Freitag, 24. Januar 2025
Die Texte als solche findet man hier.
1. Presseschau
• Sprachbasierter Wirtschaftsindex
• Kölner Dom in Leichter Sprache
• Dynamische Werbung
• Deutsch in Südtirol
• Linguistik-Olympiade
2. Gendersprache
• Stadtverwaltung Wildeshausen künftig ohne Sternchen
• CSU fordert bundesweites Genderverbot
• Die Gründenden
3. Sprachspiele: Phrasen der Neuzeit
• Surrogatragout. Der stilistische Einsatz von gleichen Wortkörpern
4. Kultur
• Gefährdetes Bairisch
• Vergessene Dialekte
5. Berichte
• Auszeichnung bei der VDS-Region Elfenbeinküste
6. Denglisch
• He put the glamour back into grammar
7. Soziale Medien
• Habeck ungegendert
• Bedienungsanleitung aus der Hölle
• Tag der Handschrift
8. Termine
Gard Spirlin liest
Gard Spirlin aka Gerhard Schneider, der als Herausgeber und Kurzgeschichtenautor aktiv ist, hat eine seher Kurzgeschichten eingelesen und bei Youtube veröffentlicht.
Die Story stammt aus »Diagnose|F« (AndroSF 138). Weitere Werke, an denen er beteiligt war, sind z. B. »Spliff 8555: Ebersberg« (AndroSF 69, eine Story-Center-Anthologie) und »Kaltes Klares Wasser« (AndroSF 114, eine weitere Story-Center-Anthologie).

Schneider, Gerhard (Hrsg.), Spliff 85555: EBERSBERG (Story Center)
Schneider, Gerhard (Hrsg.), KALTES KLARES WASSER. Story Center

Zwei
Heute Abend vor zwei Jahren hat sie uns verlassen. Kim. Sie war schon vorher gegangen. Geistig. Sie war einfach nicht mehr da. Wir haben sie dann über die Regenbogenbrücke geschickt, weil sie einfach diesen Weg gehen wollte. Sie hat es mit all ihrem noch verbliebenen Wesen gezeigt.
Was ich an ihr vermisse, kann ich nicht beschreiben. Dazu fehlen mir die Worte. Sie ist immer noch gegenwärtig. Hinter mir im Regal steht ihre Urne mit einigen Erinnerungsstücken. Und wir haben einen alten Kalender hängen, den wir Monat für Monat umblättern. Der Kalender ist von 2017 und auf den Bildern ist sie der Hund, den ich in Erinnerung habe.
Den letzten Moment mit ihr werde ich niemals vergessen. Da war sie schon gegangen, lebte nicht mehr. Wir waren im Elysium, dem Krematorium, in dem wir Kim einäschern ließen. Ich hob sie aus dem Auto auf einen Wagen, und ich musste sie noch einmal anheben, um die Decke, in der sie eingewickelt war, zurückzunehmen. Mit beiden Armen musste ich sie anheben, und auch, wenn ihr Körper längst ohne Leben war, war das Gefühl … erschütternd. Wie gesagt – ich werde das niemals vergessen.
Seit zwei Jahren ist sie nun im Hundehimmel, und auch, wenn manch einer denken mag, der Gedanke sei albern, so wünsche ich mir doch, dass es ihr dort oben gut geht. Wenn Menschen an einen Himmel für ihr Leben nach dem Tod glauben dürfen, dann darf ich das für meine Kim auch.
[Lesung] FRANKE, O JE!, UND SCHINKELS ANDRÉ

Lange Zeit, sehr lange Zeit, sehr geehrte und liebe Leserinnen und Leser meiner Einladungen und Informationen, habe ich meine schriftstellerischen Fummeleien nicht mehr öffentlich vorgetragen, bis die Künstlervereinigung »Die Kryptiker« mich aufforderte, dieses im Umfeld der Ausstellung »Vier Jahreszeiten« zu tun, was mich mit besonderer Freude erfüllte und diebischem Ehrgeiz gebar. Nun werde ich also am Sonntag, den 26. Januar 2025, ab 18.00 Uhr, im Künstlerforum Bonn (Hochstadenring 22–24, 53119 Bonn, Tel.: 0228 9695309) meine Remereien, Gedeuchte und anderen Unsinn aufführen, denn wie man so sagt, kann man sich in einer Welt voller Narren nur mit Unfug behaupten. Eingedenk dieser Weisheit scheint mir der Vortrag meiner Werke angebracht. Allerdings werde ich, der Brachialpoet, nicht nur eigenköpfig ausgedachte deftig-krude Banallyrik voll bösen Witzes zelebrieren, sondern die Werke eines weiteren Dichters den meinen gegenüber stellen: André Schinkels kohlestaub- und ramazzottigebeiztem Hirn abgerungene Poesie purpurn getönter Sinnlichkeit.
Beide, Thomas Franke und André Schinkel, befinden sich seit vielen Jahren auf Expeditionen: der eine sucht auf Abwegen nach Teufeln und Hexen und pflegt seine Lust am bösen Schabernack, der andere erforscht, sich vorsichtig durch das »Mondlabyrinth« tastend, die Möglichkeiten eines Dialogs mit der Welt, die nur widerstrebend antwortet auf seine Fragen nach Stolz, Verantwortung, Demut, Zweifel und Sehnsüchten, Sein oder Nichtsein … Hinsichtlicherseits André Schinkels Gedichten und den kurzen Prosatexten, die er im Verlauf seiner Expedition fand, handelt es sich um wertvolles, geheimnisvoll geformtes Mondgestein, mancher Brocken durchschaubar ob seiner transluziden Klarheit, andere wiederum romantisch mit magisch anmutenden Insignien überzogen: Findlinge in von durchlebten Freuden und Leiden unserer Zeit gefurchten Labyrinthen auf wie unter dem Mond.
Franke hingegensätzlich stiefelt lärmend durch den Märchenwald. Aufs Messer provoziert von den durch die Erfindung der Political Correctness ausgelösten Entwicklungen in unserer globulisierten Welt, die sich als Gegenwarts- und Zukunftsverstümmelungen auswirken, und gleichfalls darüber belustigt, schwingt er eingedenk der Behauptung, Grausamkeit sei manchmal eine Form von Ehrlichkeit, das Lichtschwert, um den ledernen Mantel aus solchen verlogenen Wortgebräuchlichkeiten seitens der dunklen Seite der Macht aufzuschlitzen und seine Faust in die darunter verschüttet liegende schmutzige Wirklichkeit zu rammen. Mit der Rücksichtslosigkeit einer Naturgewalt zerreißt er diese Hülle gefühlig-neudeutscher Syntax, bis deren Strukturen splitternackt sich präsentierend zu sehen sind. Und wenn er sich genug geweidet hat an solchem pornografischen Zustand, umhüllt er sie mit absichtlich falsch zusammengespuckten Begriffen, Schachtel- oder selbstgewebten Nonsensworten, wilhelminisch buschinös jandelnd und mit aus brachialem Starckdeutsch gestrickten Grobheiten, oft am Rande des guten Geschmacks entlang schleifend, – manches Mal auch in klebrigen, schlüpfrigen Morast abrutschend. Dadaistische Raserei, Ringelnatzischer Irrsinn und Jandlscher Wortwitz sind nichts gegen seine Gedichte, die er gerne »Gedeuchte« nennt.
Soweit die Beschreibung der Inhalte dessen, was Thomas Franke – an diesem Abend zügellos als Schauspieler und Moritäter brachial aber auch poetisch, ruhig und sinnlich agierend – vortragen und sich damit bemühen wird, dem traurigen Statement, die Literatur verschwinde im neonlichtigen Flackern unserer die Künstlichkeit anbetenden Zeit, sie würde wohl überflüssig werden, Ernst Blochs Behauptung »etwas ist nicht geheuer, damit fängt alles an« entgegen zu panzern plant.
Im Künstlerforum Bonn (Hochstadenring 22–24, 53119 Bonn, Tel.: 0228 9695309)
Aufwandsentschädigungsbeitrag: € 10,00
Die p.machinery auf der OsnaBuch 2025
Die p.machinery ist auf der OsnaBuch, der 5. Osnabrücker Buchmesse am 25.01.2025 vertreten. Kai Beisswenger, unser Mann nicht nur für die Literatur zwischen den Stühlen, hat unter anderem unsere Preisträger des Deutschen Science-Fiction-Preis 2024 dabei. Details zur Buchmesse finden sich hier. Und die p.machinery findet ihr auf dem Stand OG04.
[VDS] Infobrief vom Freitag, 17. Januar 2025
Die Texte finden sich hier.
1. Presseschau
• Englische Grundlagenforschung
• Biodeutsch ist Unwort des Jahres 2024
• Schöne Sprachen?
• Gefragt beim Arbeitgeber
• Schülerwettbewerb startet erneut
• Rassistische Sprache
• Alles andere als unsexy!
2. Gendersprache
• Kritik am Gendern nicht geduldet
3. Sprachspiele: Unser Deutsch
• kriegstüchtig
4. Kultur
• Muttersprachliches Vorlesen
• Nur auf Englisch
• Dialekt lebt wieder auf
• Was darf man noch vorlesen?
• Millennial-Sprache
5. Berichte
• Unwörter und die Kraft der Sprache
6. Denglisch
• Denglisch fluchen
7. Soziale Medien
• Pizza Pfarrer
8. Termine
Zwölf
Heute feiert unsere Naomi ihren zwölften Geburtstag.
Am 20. Januar 2013 erblickte sie in Griechenland das Licht der Welt. Sie wuchs in einem Haushalt auf, in dem es nebst Kindern auch Katzen gab.
Ihr Weg zu uns war weit. Am 24.04.2014 flog sie nach Frankfurt, wo wir sie in Empfang und mit nach Hause — damals noch Murnau — nahmen.
Das Zusammentreffen mit unserer Kim damals war friedlich, fast harmonisch. Es war schnell klar, dass Kim die Chefin und Naomi die Nummer 2 war — und damit hat sie wohl nie ein Problem gehabt.
Heute nun ist sie zwölf Jahre alt — und es geht ihr immer noch gut. Sie ist grauer geworden und ein wenig langsamer. Und manchmal sieht es so aus, als würde sie nicht mehr so gut hören. Aber sie ist immer noch meine Naomi. Und das soll sie auch noch lange bleiben.
[KLP] Nominiert – »Triangulum«
Eine Freundin der p.machinery hat Victor Bodens »Triangulum« (AndroSF 175, August 2024) für den KLP nominiert. Sie schreibt: »Klassischer SF Roman, in dem die Menschheit in den interstellaren Raum vordringt. Der Autor legt Wert auf wissenschaftliche Genauigkeit. Mich hat besonders der Handlungsstrang fasziniert, in dem wir als Leserinnen und Leser dem Aufwachsen einer Gruppe Kinder in einer künstlichen Umgebung beiwohnen können.«


