Was lange währt

Anfang November 2012 bekam ich von Stefan Cernohuby die Mail übermittelt, in der der Wortkuss-Verlag seinerzeit den Autoren einen – im Übrigen recht zweifelhaften »Autorenvertrag« – zusandte. Gleichzeitig gab es eine Mail von Simone Edelberg und Inga Westermann mit Details zu der unter dem Titel »Fundstücke des Grauens« geplanten Anthologie, die in der geplanten Form nie erscheinen sollte – schon im Wortkuss-Verlag nicht mehr. Weshalb ich die Gelegenheit bekam und ergriff, diese Anthologie zu übernehmen.
Klar war, dass die Edelberg als Herausgeberin nicht zur Verfügung stehen würde. Auch die Westermann entschwand bald darauf – aufgrund einer möglicherweise überflüssigen Entscheidung, einen E-Mail-Autoresponder zu persönlich zu nehmen. Nun gut.
Die Anthologie war als Geschichtenweber-Projekt angelegt, und insofern standen die Chancen gut, trotz weggefallener Grundlage, trotz entfallender Beiträge (neben der Westermann stiegen noch einige andere Autoren aus) und trotz einiger offener Fragen, die Anthologie doch noch herauszubringen.

Aber es dauerte. Umfangreich wurde vor allem über den Titel diskutiert, denn das ursprüngliche Konzept – Storys nach Bildern von »Fundstücken« zu verfassen – gefiel nicht mehr, und der Titel sollte sowieso nicht übernommen werden. Auch ein neuer Herausgeber musste gefunden werden – der mit Stefan Cernohuby allerdings schnell an Land angekommen war.
Am Ende entschied sich der Titel im Rahmen einiger E-Mails zwischen Stefan und mir. Wobei der Untertitel »Kann Spuren von Grauen enthalten« schon länger feststand, nur das »Fundbüro« musste noch ein anderes Attribut erhalten (das ursprüngliche »Fundbüro der Dunkelheit« war Stefan – und mir – nicht »finster« genug).

Am Ende wurde dann doch alles gut J Stefan fragte, wie schon bei der »Windjäger«-Anthologie erwähnt, im Frühjahr 2015 nach dem Stand der Veröffentlichungen noch offener Geschichtenweber-Anthologien, und die terminliche Lage war günstig.

Mit dem Titelbild habe ich für den Verlag p.machinery einen neuen Grafiker an Land gezogen: Andreas Schwietzke. Der kommt aus der SF-Ecke, denke ich – aber seine Themen sind durchaus umfangreicher, wie man auch an dem Titelbild zu »Fundbüro der Finsternis« erkennen kann.

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Kein Schnellschuss

Auf der Verlagsseite habe ich die Geschichte schon angedeutet: Eigentlich wollte Julia Beylouny das Buch »Lisanne« erst mal nur als E-Book veröffentlichen. Sie fragte nur an, ob ich dann irgendwann – und die Betonung lag auf »irgendwann« – eine Printveröffentlichung in Erwägung ziehen würde, und nachdem ich schon die Trilogie »Durch die Flut« von ihr veröffentlicht hatte, sah ich auch ohne Detailkenntnis des Manuskripts keinen Grund, nein zu sagen.
Die Geschichte wird möglicherweise vor allem Mädchen ansprechen, aber das dürfte man dann gerne als Fehler verbuchen. Das Buch wirkt vordergründig zunächst wie eine Liebesgeschichte –, die allerdings, wir mir aufgefallen ist, Situationen vermeidet, in denen man sich als Leser fragen muss, wie bescheuert jemand ist, der dies und jenes nicht in den Griff bekommt –, besitzt aber ein fantastisches Element, das wohldosiert und zunächst unauffällig daherkommt, um dann – vor allem natürlich zum Ende hin – seine Wirkung fast genüsslich voll zu entfalten.

P.S.: Die Pferde, die auch in diesem Buch auftauchen, spielen allerdings nur eine Nebenrolle. J

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Keine Indianergeschichten

Beim Titel »Windjäger« könnte man zunächst vermuten, dass es in dieser Anthologie um Indianergeschichten geht – aber abgesehen davon, dass sich in der Rahmenhandlung ein indianisches Element findet, ist es auch durchaus naheliegend, Fantasygeschichten, in denen es um Pferde und ihre Verwandten (wie Einhörner, Zentauren, Kelpies u. a.) geht, in der Nähe eines solchen indianischen Elementes anzusiedeln, denn von allen Kulturen, die es in der Welt gab, haben Indianer (und das nicht nur auf der Nordhalbkugel) wohl die intensivste Beziehung nicht nur zu Pferden, sondern zu allen Tieren der Welt entwickelt. Anders ausgedrückt: Wer könnte besser ein Ambiente schaffen, in dem Pferdefantasy erzählt und erlebt wird, als ein Indianer? Sic!

Es muss auf dem BuchmesseCon 2011 gewesen sein, dass Hannah Steenbock mich inmitten anderer Geschichtenweber ansprach und fragte, ob ich solche Pferdefantasygeschichten für die Geschichtenweber veröffentlichen wollen würde. Ich erinnere mich dumpf, spontan Ja gesagt zu haben. Verhandlungen waren nicht nötig, das Projekt war klar.
Dass es dann wieder – wie in meinem Verlag beinahe üblich – eine kleine Ewigkeit dauerte, bis das Buch erscheinen konnte, hatte keinen besonderen Grund. Dass es dann jetzt der Fall war, ist eigentlich Stefan Cernohuby zu verdanken, der im Frühjahr 2015 wissen wollte, wann denn die offenen Anthologien der Geschichtenweber erscheinen würden. Und da gab es dann gerade eine Terminlücke …

Die Geschichten eignen sich nicht nur für junge Mädchen, sondern für Jugendliche grundsätzlich. Das fantastische Element in den Geschichten ist in jedem Falle so deutlich zu identifizieren, dass man von fantastischen Geschichten und nicht »nur« von Pferdestorys sprechen darf.

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Unfeindliche Übernahme

Susanne Haberland vermittelte den Kontakt. Und Peter Hiess, der Verleger des Evolver-Verlags, unterstützte die Idee. So kam mein Verlag p.machinery an die Mumien-Anthologie »Harte Bandagen«, mit einer umfangreichen Liste bester Geschichten, ausgewählt von einem illustren Kreis Juroren, und erweitert dank der Bemühungen von Corinna Griesbach. Was mir von Anfang an – noch vor der Lektüre der Texte – am besten gefallen hat, war das auffällige Titelbild von Jörg Vogeltanz; und ich bin glücklich, dass er es mir für dieses Buch überlassen hat.

Die Texte selbst bieten eine überraschend große Bandbreite an Mumiengeschichten in allen denkbaren Varianten – Hauptsache mumifiziert.

Weitere Details zum Buch: hier.

Ein Magazin zum Jubeljahr

Der SFCD feiert in diesem Jahr nicht nur seinen 60sten Gründungstag, sondern auch das 30jährige Jubiläum des Deutschen Science-Fiction-Preises (DSFP), der 1985 erstmals unter damaligen Namen »SFCD-Literaturpreis« vergeben wurde. Zu diesem Anlass gibt es ein ANDROMEDA SF MAGAZIN mit der Nummer 153, das ich erstellen durfte:

ANDROMEDA SF MAGAZIN 153
SFCD e.V., Murnau, Juni 2015, 44 Seiten A4, EUR 5,00. Bezug: SFCD-Archiv, archiv[at]sfcd.eu

Der Inhalt:
Thomas Recktenwald zu 60 Jahren SFCD
Ralf Boldt zu 30 Jahren DSFP
Reprint von ANDROmeda 1 (September 1955)
Reprint von »Die Zukunft im Buch. Liste der deutschen Zukunftsromane« (und Nachtrag, 1955)

Das Titelbild stammt von Alexander Preuss.