Ein Märchen für alle

In der Tat eignet sich diese Geschichte — die ich aus der Sammlung »Wenn Drachen Sachen machen« ausgekoppelt habe, weil sie Novellenlänge hat und sich dafür anbot (*) — nicht nur für Erwachsene, sondern auch für Kinder. Vielleicht nicht für Kinder im Vorschulalter, obwohl … wirklich beurteilen kann ich das nicht, tendieren meine eigenen Erfahrungen mit Kindern unter 6 Jahren doch deutlich gegen null. Man müsste es einfach ausprobieren. Für Kinder ab 6 Jahren sollte sich die Geschichte aber durchaus eignen, wenn man sie richtig vorliest und an den richtigen Stellen passend betont. Und gegebenenfalls ausführend erklärt, worum es geht.
Mein Rat: ausprobieren. Ich als Verleger probiere es auch aus. Ein fantasylastiges Märchenstück hatte ich lange nicht im Programm und es soll auch ein Einzelfall bleiben. Nichtsdestoweniger hat sich eine weitere Regina Schleheck — die natürlich als solche einzigartig ist und bleibt — im Programm meiner p.machinery gleich nach »Wenn Drachen Sachen machen« einfach angeboten. Et voilà!

Schleheck, Regina, DIE WEISSAGUNG DES DRACHEN

2 Replies to “Ein Märchen für alle”

  1. Carsten Kuhr hat rezensiert:
    https://www.phantastiknews.de/index.php/rezensionen/23929-regina-schleheck-die-weissagung-des-drachen-buch


    Zu Dokumentationszwecken hier der Text in voller Länge:

    Rezensent: Carsten Kuhr
    Autor: Regina Schleheck
    Titel: Die Weissagung des Drachen
    Originalausgabe
    Verlag p.machinery Juli 2022 – Reihe Außer der Reihe Band 69
    Paperback
    Titelillustration von Regina Schleheck
    109 Seiten, Euro 12,90
    ISBN 978-3-95765-292-8

    Was ist dies für ein kleines, dünnes Bändchen, das uns der p.machinery Verlag offeriert?

    Regina Schleheck erzählt uns eine Geschichte, die heruntergebrochen, ein Sammelsurium von Motiven in sich vereint, die allesamt bekannt sind. Es geht um das versunkene Atlantis und dessen verschwundenes Volk. Es kommen intelligente Drachen und Magie vor. Primaten – also recht intelligente Affen, ein undurchdringlicher Dschungel. Ein Findelkind und verschollene Thronerben – hoppla, dies alles in nur gut 100 Seiten, da hat sich die Autorin aber Einiges vorgenommen.

    Wir lernen unsere beiden Erzähler in einem jungen Alter kennen. Die Mutter wurde zusammen mit ihrer Kleinkind-Tochter von Affen aus ihrem Dorf zur Küste entführt, um dort auf ein zweites Baby, einen Jungen zu stoßen. Sie nimmt diesen an, zieht beide Kinder in Gefangenschaft einer merkwürdigen amphibischen Menschenrasse auf.

    Als die Kinder später fliehen, stoßen sie auf die Höhle eines einst schwer verletzten Drachen. Dieser weist ihnen nicht nur den Weg zum Dorf der Mutter, sondern eröffnet ihnen auch, dass dem Jungen geweissagt wurde, dereinst vielleicht der Retter eines Volkes zu werden.

    Zunächst befreien sie ihre Mutter, dann geht es für unsere Beiden – erst getrennt, später gemeinsam – gegen den Verantwortlichen für den Untergang von Atlantis …

    Es ist in der Summe ein wenig Viel, was die Verfasserin hier zwischen ihre Buchdeckel gepackt hat. Zumal sie in die durchaus spannend aufgezogene Handlung auch noch wichtige Fragen inkludiert. Da geht es um Rollenbilder, um Emanzipation, um Verantwortung fürs Gemeinwohl.

    Dabei liest sich der Kurzroman durchaus flüssig und spannend in einem Rutsch durch. Bedingt durch die Kürze des Textes konzentriert sich die Verfasserin auf die Zeichnung ihrer beiden Protagonisten – hier kommt ein klein wenig Tarzan-Feeling auf – und ihre Rätsel, die es für diese und die Leser aufzuklären gilt. Dass es ihr dabei gelingt, wichtige Themen mit einfließen zu lassen, spricht für die Autorin.

    Alles in allem ein schnell gelesenes Büchlein, das uns eine etwas zu groß geratene Menge bekannter Motive offeriert, diese in einer interessanten Mischung präsentiert und durchaus zu unterhalten weiß.

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