Männerbadeanstalt Neukloster, Becken 4 …

  • … Telefonzentrale, mein Name ist Haitel, was kann ich für Sie tun … Heute war Telefontag. Zum Glück telefoniere ich in der Regel – und außerhalb – mit einem Headset.
  • Aber zuerst gab es einen Einkauf bei Famila; siehe dazu meinen Beitrag morgen früh. Und unten. Ganz unten.
  • Danach gab es Kleinkram. Vorbereitungen zum Versand des dritten Ikebana-Buches.
  • Das erste Telefonat war eine Buchhandlung aus Hamburg, die eine Abbestellung ankündigen wollte. Ab-, nicht Be-. Die bekam ich auch gleich per Mail. Was ich bislang nicht bekommen habe, ist die Bestellung. Nur die Ab-, keine Be-.
  • Nach dem mittäglichen Gassigang – kurz, aber arschkalt – musste ein Klappsofa demontiert werden, das meine Gattin (2010–) für neunzig Euro verkauft hat. Es ist im Weg, nimmt Platz weg, behindert ihre angehende Selbstständigkeit als Kranichheilerin und Massagetherapeutin und ihre Weltherrschaft ist auch in Gefahr.
  • Dann Dieter Rieken, der eh schon beanstandet hatte, hier überhaupt nicht mehr aufzutreten. Das ist in der Tat schade, auch, weil sein Buch »Land unter« ausgerechnet in Augsburg ein echter Verkaufsschlager scheint. Und das nur, weil Dieter dort lebt. Denn eigentlich ist er aus dem Norden, den er in seinem Buch hat untergehen lassen, und dort interessiert man sich praktisch gar nicht für das Werk. Möglicherweise ist man stinkig, dass er von Norderney nur das oberste Geschoss eines Hochhauses übrig gelassen hat. Kleingeister, kleingeistige.

  • Wir unterhielten uns über Norbert Stöbes Buch »Kleiner Drache«, auch so ein unauffälliges Meisterwerk, das nicht nur spannend geschrieben ist, sondern auch vielschichtig viele Interpretationsansätze bietet. Dieter wollte sich meiner Sicht der Welt versichern, bevor er sich mit Norbert über das Buch unterhalten will. Dieter ist ein Rezensionsschreiber, der sich echte Mühe gibt und nicht nur einige Phrasen runterhackt oder Ameisen fickt, die gerade seinen Pfad zu kreuzen scheinen.

  • Nachfolgend gab es dann zwei Telefonate – eines lang, eines kurz – mit Jörg Weigand. Die sind inzwischen normal. Täglich. Manchmal gibt es auch einen Tag Pause. Ich glaube, ich würde mir Sorgen machen, wären es zwei Tage Pause. Aber das findet nicht statt.
    Wir unterhielten uns über ein Projekt für einen fetten Bildband mit Storys, die von den Bildern inspiriert wurden. Es ging um das inhaltliche Konzept – SF und Weird Fiction werden wir trennen, um Durcheinander zu vermeiden –, um die Frage des Layouts, wer was genau zu machen hat, machen will und machen wird. Darüber hinaus vereinbarten wir, eine Auflage X – es wird eine Schnapszahl sein: 33, 44, 55 Ex., so was in der Art – als Hardcover zu machen und eine Subskription anzubieten.

Beim morgendlichen Einkauf fiel mir einmal mehr auf, dass immer mehr Produkte irgendwelche englischen Namen, Bezeichnungen, Beschriftungen aufwiesen. Ich überlegte, ob jemand, der des Englischen nicht mächtig ist und zur Vermeidung von Fehlkäufen nur rein deutsche bezeichnete Produkte kaufen möchte, vermutlich verhungern würde. Unser Land ist echt arm. Die Leute, die für Produktentwicklungen verantwortlich sind, sind drogensüchtig und vom ständigen Masturbieren verblödet, die, die die Produkte verkaufen, sind geldgierig und rücksichtslos, jedenfalls dann, wenn sie nicht wichsen und Drogen nehmen, und die Kunden, die sich das gefallen lassen, schauen kalt lächelnd zu, wie die des Englischen nicht Mächtigen elendiglich verhungern, während sie, die Ignoranten, sinnlose Anglizismen zu gendern versuchen. Ich glaube, die Deutschen werden nicht aussterben, weil sie keine Babys … fck! Kinder mehr machen.

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