Die technischen Möglichkeiten eines Blogs würden erlauben, diesen Beitrag so einzustellen, als wäre er am 08.10. geschrieben und veröffentlicht worden. Und diejenigen regelmäßigen Besucher – ich tippe derzeit auf vier solche – würden sich Gedanken machen müssen, ob sie unter Sehstörungen, Vergesslichkeit oder Demenz leiden. Oder ob ich sie gelinkt habe.
Nichts dergleichen habe ich im Sinn.
Der gestrige Tag war vor allem feucht. Die beiden Gassigänge – frühmorgens ging Frauchen – mittags und nachmittags waren regnerisch.
Ansonsten gab es Routine. Morgens verkaufte ich – wie eigentlich jeden Tag – Bücher meines Verlages: Rechnungen und Lieferscheine schreiben, an den Schaltungsdienst Lange mailen, Eintragungen in Excel, Kopien in Verzeichnisse, Ausdrucke. Routine. – –
Ein Korrektorat wurde fertiggestellt, gemailt, Rechnung geschrieben. Ein Roman nach wahren Ereignissen, allerdings in Romanform verfasst, literarische Aufbereitung wahrer Geschehnisse, vor allem Erinnerungen, denn es ging um die Zeit des Zweiten Weltkriegs, um eine Familie in Ostfriesland. Beeindruckend und stellenweise bedrückend. Ganz zum Schluss gab es eine kleine Szene, bei der mir eine Träne entfleuchte. – –
Danach stellte ich ein Lektorat fertig. Einmal mehr Military SF, geschrieben von einer bekannten Autorin. Bei Military SF weiß ich manchmal nicht so recht, was ich davon halten soll, was allerdings nichts mit Stil und Können der Autorin zu tun hat (was auch für Petra Jörns gilt, deren ersten Band der Reihe »Im Licht der Horen« ich lektorieren durfte), sondern mit mir. Das aktuelle Buch, das ich gestern fertigstellte und ablieferte, ist gut geschrieben, spannend, eine packende Handlung, ich würde sagen: gute Military SF. Trotzdem … an manchen Stellen überlegte ich, ob ich den Stil nicht … aufgeblasen ist das falsche, weil negative Wort … gewölbt passt besser …, also, ob ich den Text nicht gewölbt finden sollte. Andererseits … vielleicht muss Military SF ja auch so sein und ich habe einfach noch nicht genug solcher Stoffe goutiert, um das wirklich beurteilen zu können. – –
Am Ende habe ich Unterlagen sortiert. Private Unterlagen. Rechnungen, Verträge, Papier, das ich vielleicht nochmal brauche. Wahrscheinlich eher nicht. Aber ganz sicher brauche ich die Unterlagen noch, die ich nicht aufhebe. Obwohl ich Verleger mit einem Faible für gedruckte Bücher bin, hasse ich Papier. Jedenfalls, wenn es unnötigen Platz wegnimmt. Also werden meine Unterlagen mehr oder weniger regelmäßig – d. h., zuletzt 2017 – gescannt. Und das Papier dann geschreddert.
Vorher wird ausgewählt. Was kann doch ohne Scan weg? Die Unterlagen werden in die richtige Reihenfolge – nach Datum, natürlich – gebracht, das erspart späteres Rumsortieren im PDF.
Für Scans war indes keine Zeit.
Denn ab 18 Uhr war eine virtuelle Sitzung des SFCD-Vorstands angesagt. Beinahe gewohnheitsmäßig nur mit drei Leuten. Ein Vierter kandidiert bei den nächsten Wahlen nicht mehr und hat wohl schon gekündigt. Ein Fünfter hat sich wählen lassen, aber noch nie was getan. Und der Sechste kann mich nicht leiden (auch ein guter Grund).
In früheren Jahren waren Vorstandstreffen so was wie richtige Ereignisse. Man traf sich irgendwo in Deutschland. Aber das ist lange her. Heute benutzen wir Skype bzw. ganz aktuell Blizz, und das einmal im Monat.
Gestern gab es nichts Wichtiges zu diskutieren. Ich hatte schlechte Nachrichten bezüglich der Verzögerung bei den ANDROMEDA NACHRICHTEN 271, ansonsten sprachen wir ausführlich über die Idee, Anfang Januar 2021 einen virtuellen Con zu veranstalten. Angepeilt haben wir den 08. und 09. Januar, jeweils für anderthalb bis zwei Stunden. Aber da folgen noch genaue Informationen, vor allem zum Programm.