Mittagszeit, Gassizeit. Parallel zur St2062 zwischen Bad Kohlgrub und Murnau verläuft ein kombinierter Rad- und Fußgängerweg. Er ist gute zwei, zweieinhalb Meter breit. Die Hunde gehen meist direkt am Rand, weil da Gras ist, weil es was zu schnüffeln gibt. Wir brauchen nicht mehr als die Hälfte des Weges und freuen uns über jeden Radler, der sich von hinten nähert und sich bemerkbar macht. Das hilft, Herzinfarkte zu vermeiden.
Und dann ist da dieses Radlerduo. Mountainbike, verkehrsuntauglich (keine Klingel, kein Licht). Zwei Typen, trotz Vermummungsverbot völlig unkenntlich maskiert. Sie müssen unbedingt nebeneinander fahren. Sie machen sich nicht bemerkbar und fahren auch nicht hintereinander. Der Linke rempelt mich an, sodass ich stürze. Uninteressant – die Radler halten nicht einmal an.
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Kategorie-Archiv: Erinnerungen an Murnau-Westried
Deppen im Seniorensumpf
Moosrain, ein Ortsteil Murnaus, gilt in meinen Augen als Seniorensumpf – entweder sind die dort lebenden Menschen biologisch gealtert oder körperlich zwar jung, geistig aber längst jenseits von Gut, Böse und der Fähigkeit, den grauen Klumpen im Schädel zu benutzen. Nebst notorischen Geschwindigkeitsübertretern vor allem unter den Anwohnern sind es natürlich auch Dummparker, die sich profilieren möchten. Denn auch Moosrain ist mit überbordendem Schwerverkehr belastet, handelt es sich doch um eine Sacksiedlung, in die man rein fährt, damit man wieder rausfährt.
BMW-Fahrer sind ja von Haus aus bemitleidenswert, weiß der Fachmann doch, dass »BMW« schlicht für »Blöde müssen« (nach der Kaufentscheidung) »weinen« steht. Das Ganze wirkt sich nebst entsprechendem Fahrverhalten auf der Straße auch beim Parken aus.
Und dass es Handwerker auch nicht raffen, ist ja klar. Da gab es vermutlich zum Frühstück noch kein Bierchen, und auch der als Vorlage voraus perfekt parkende VW Golf hat offensichtlich nicht geholfen.
Das war wohl nicht klar genug
Tatort: Murnau.
Genauer: Westried.
Noch genauer: Grainbichl.
Am allergenauesten: Hinterer Grainbichl.
Da war es den Anwohnern wohl nicht offensichtlich genug, dass während der Winterzeiten wegen des »Winterdienstes« – so das ursprüngliche Schild unterhalb des Halteverbots – eben ein Halteverbot herrscht.
Der Amtsschimmel dachte sich … ähm, der Amtsschimmel dachte … nein, das ist blöde formuliert.
Irgendjemand kam auf die selige Idee, den Zeitraum zu konkretisieren. Nun ist zwar vom 01.11. bis 30.04. immer und auch ohne Schnee Halteverbot, allerdings wird der Winterdienst seine Arbeit vermutlich nicht verrichten können, wenn zwischen 01.05. und 31.10. Schnee gefallen sein sollte. Was hier durchaus auch schon vorgekommen ist –
Dumm gelaufen, scheiße geparkt
Seit Monaten habe ich einen Block mit Aufklebern (nach dem bekannten Post-it-Verfahren) mit der Aufschrift »Scheiße geparkt«. Der Block liegt im Auto. Naja – er wird auch da manchmal gebraucht, aber sinnvoller wäre es eigentlich, ihn auf die Gassigänge mit den Hunden mitzunehmen. Auf denen entstehen solche Fotos wie die hier:
Wie verschaffe ich mir einen Parkplatz?
Das geht einfach. Man nehme ein Grundstück, säble das »Parken verboten«-Schild um und stelle dann seine Autos da hin.
Eine kleine Erläuterung sei angefügt. Das Grundstück gehört der Firma, bei der ich arbeite. Gegenüber dem eigentlichen Firmengrundstück gibt es einen großen Parkplatz; daneben liegt ein Puffergrundstück – das mit dem Parkverbot –, das entsprechend den Maßgaben des für alles nicht zuständigen Bürgermeisters – es sei denn, er kann jemandem Ärger machen – und seinem Landrat – oder war das umgekehrt? – nicht bebaut werden darf. Auf eben diesem Puffergrundstück ist Parken verboten; nicht nur, aber auch, weil dortige Parker in der Regel irgendwelchen Unrat zurücklassen, weil es ja in des deutschen Ökosinne nur so weit reicht, ökologisch zu denken, wie der Schwingradius der heimischen Kloschüssel reicht, das Ökodenken jedoch vor der eigenen Haustür und dem eigenen Zündschloss längst aufgehört hat.
Am Ende ist es einfach, das Schild – es gibt zwei davon, nebenbei bemerkt – einfach umzulegen. Die Zerstörungswut dummdeutscher Mitbürger kennt hier kaum Grenzen (und konsequenter-, weil dummerweise ist das zweite Schild stehen geblieben). Und die beiden geparkten Fahrzeuge gehören einem Nachbarn. Auch ungefragt bin ich sicher, er hat eine Ausrede. Ausreden haben solche … immer.
Da hat man mal ein Vorbild
Und sieht es nicht. Der LKW im Hintergrund, ein ehemaliges Bundeswehrfahrzeug, stand dort einige Tage. Ordentlich hingestellt. Perfekt. Der Fahrer des Seat Ibiza im Vordergrund des Bildes war dieser LKW offensichtlich nicht Vorbild genug. Kein Problem: SOG ist das wiederbelebte alte Kennzeichen für Schongau und stand schon immer für »Schwaben ohne Gehirn«.
Mit dem Taxi zur Waldarbeit
Wie sehr ich auf Bürgersteigparker stehe, ist inzwischen bekannt. Dummparker nenne ich sie, Dummparker sind es wohl auch. Aber es gibt noch Steigerungen.
Wertvolles aus Hundesteuer
So was kriegt man mit der Post: so was. Ich nehme an, das wird aus Hundesteuern finanziert. Ich nehme nicht an, dass die Besitzer(innen) von Pferden ein solches Schreiben erhalten; Pferde sind ja nie krank, und Fleischlieferanten fressen ja auch nicht die Pferdescheiße von Wanderwegen oder meinen Stiefelsohlen. Ich nehme auch nicht an, dass die Eigentümer von Rinderherden einen solchen Brief bekommen, vor, während oder nachdem sie ihre Rinderherde vom Stall zur Weide oder zurück getrieben und vergessen haben, die Hinterlassenschaften ihrer Milchlieferanten zu beseitigen. Und ich nehme an, dass die reine Interpretation von Gesetzen und deren Inhalten in der Bekanntmachung auf der zweiten Seite des Schreibens niemandem auffallen. (Ich musste mich immerhin vergewissern, dass es ein »Landesstraf- und Verordnungsgesetz zum Schutz von Feld und Flur« nicht gibt; der »Schutz von Feld und Flur« ist nur ein Teil dieses Gesetzes, und sein Inhalt ist deutlich anders formuliert, als das, was einem hier mitgeteilt wird.)
Jedenfalls ist es sinnlos, dass einem so was mitgeteilt wird. Ich weiß als Hundebesitzer, der sich bemüht, seine Hunde ebenso zu erziehen wie sich selbst, was bestimmte Dinge (z. B. die Beseitigung hündischer Hinterlassenschaften) angeht, dass es mehr als genug Hunde besitzender Arschlöcher gibt, die auf die Erfüllung einer solchen sinnvollen Pflicht nur scheißen – sic! -, und das ganz unabhängig von so einem Schreiben. Das Geld für so eine Briefaktion jedenfalls wäre – wenn man schon Tieren Gutes tun will – sinnvoller eingesetzt, würde man sie in das Budget von Tierheimen stecken.
Piekfein renoviert
Über den Zustand des Waldweges, der von Murnau-Westried zum Staffelsee führt, habe ich schon geschrieben: im Oktober 2014 hier und im August 2015 hier. Inzwischen wurde der Aufstieg auf diese kleine Erhebung renoviert (zunächst der Blick von unten):
Man kann nicht nur recht schön die Steinstufen erkennen, die die früheren Holzstufen ersetzten, sondern auch den eleganten Schwung der Treppe nach oben, um die Steilheit des früheren Auf- bzw. Abstiegs zu mindern. Sehr gelungen.
Das Geländer kam zuletzt und wurde erst heute entdeckt. Bemerkenswert – und ein Beweis dafür, dass es doch noch Menschen gibt, die nachzudenken in der Lage und willens sind – ist die Schleuse, die verhindern soll, dass Pferde und Mountainbiker den Weg benutzen. Nun, für Mountainbiker ist die Schleuse vermutlich nicht eng genug – aber dass Pferde wieder neben dem Weg geführt werden müssen, kann man an Spuren schon erkennen.
Hier noch ein Blick von oben:
Ich bin hochoffiziell beeindruckt und erfreut.
Wenn man sich am oberen Ende des Neubaus umdreht, um seinen Weg fortzusetzen, erblickt man das hier:
Dergleichen Spuren von Pferden – und nicht selten auch von Mountainbikern – finden sich auf der ganzen Fläche des flacher verlaufenden Abhangs gen Norden. Selbstverständlich sind es gerade die ganz leichten, mit nur vier Beinen ausgerüsteten Pferde und die in der Regel nicht geländegängigen Mountainbikes, die die Fußpfade der Wanderer benutzen müssen. Aber vielleicht wird hier ja noch eine Selbstschussanlage nachgerüstet. Ich bin da ganz optimistisch.
Es wird gerast wie eh und je
Was die Geschwindigkeitsanzeigen in Murnau-Westried gebracht haben, habe ich schon im November 2015 resümiert: hier. Es ist seitdem nicht besser geworden – eher im Gegenteil. Der einzige Vorteil, den die Geschwindigkeitsanzeigen bieten, ist, dass man jetzt mit eigenen Augen sehen kann, wie viel die meisten Autofahrer die Geschwindigkeit übertreten; und die Fälle, in denen Rekorde aufgestellt werden – wie z.B. von einem Kuriertransporter mit 114 ungebremsten km/h in der 60er Zone, oder die 96 km/h eines 40-Tonners an gleicher Stelle – sind so selten, dass sie gut als Ausrede für die ansonsten nach wie vor untätigen Behörden – untätig, was die Vornahme weiterer Schritte zur Problemlösung, untätig auch, was die Erlangung von Vorteilen für die Finanzen der Gemeinde und des Landkreises angeht (Stichwort: Strafzettel) – herhalten können.
Aber nun gab es einen Toten. Genauer eine Tote. Eine Rehdame, die noch dazu trächtig war. (Empfindsame Gemüter sollten sich diese Bilder ggf. nicht anschauen.)
Das Reh kam in der letzten Nacht, vielleicht auch erst im frühmorgendlichen Berufsverkehr – da wird besonders gern auf die Geschwindigkeitsbegrenzung geschissen – ums Leben. Es geschah in der Zone kurz nach der 60-km/h-Begrenzung (keine 20 Meter nach dem Ende der Geschwindigkeitsbegrezung). An der Blutspur konnte man erkennen, dass die Kollision auf der Fahrspur Richtung Murnau geschah, das Tier wurde dann auf die andere Fahrbahnseite und den Randstreifen geschleudert. An dieser Stelle haben die Autofahrer (in Fahrtrichtung Murnau, wie gesagt) die letzten 60er-Schilder und die Geschwindigkeitsanzeige längst vergessen, es werden – nicht nur, aber vor allem nachts – Geschwindigkeiten deutlich über 60 km/h und oft genug auch über 80 km/h gefahren.