Auch Erinnerungen

Tiny Stricker kenne ich eigentlich sehr lange. Als ich in den Achtzigern des vorigen Jahrhunderts – wow, hört sich gut an! – für den Maro-Verlag Texte abtippte, waren auch Werke von ihm dabei. Damals schon lieferte er handgeschriebene Manuskripte ab, und noch heute benutzt er zum Schreiben neuer Werke keinen Computer, sondern einen Kugelschreiber. Welches die ersten Bücher von ihm waren, die ich abtippte, weiß ich nicht mehr. »Soultime« und »Spaghetti Junction« gehörten vielleicht dazu. Vielleicht auch »Trip Generation«, das Maro 2014 neu auflegte. Es spielt auch keine Rolle.

Irgendwann hatte ich Gelegenheit, das erste Buch von ihm im eigenen Verlag zu veröffentlichen: »Vom Gehen in griechischen Städten«. Das Werk erschien zunächst in der längst eingestellten Reihe »ErlebnisWelten« und später dann in einer Neuausgabe als Band 5 der Werkausgabe. Wie wir auf die Idee kamen, weiß ich auch nicht mehr. Es ergab sich so, diskutiert während eines Treffens in einem Münchner Restaurant.

»U-Bahn-Reiter« ist das zweite Buch, dessen Erscheinen wir nicht mehr mit einem Treffen feiern können; schon beim »Spieler im Park«, das im Mai 2019 erschien, war ich mit meinem Verlag nicht mehr in Bayern, sondern hier, in der Nähe von Husum in Nordfriesland, weit weg von den Bergen, die er liebt und die ich nicht (mehr) mag. Und ob wir jemals noch Gelegenheit zu einem persönlichen Treffen haben werden, steht in den Sternen. Immerhin ist sicher, dass die Werkausgabe peu à peu vervollständig werden wird. Die noch fehlenden Bände 1 bis 4 und der Band 6 – den mir weiland Maro vor der Nase wegschnappte – erscheinen nach meiner Planung 2021, Band 6 vermutlich erst 2022. Das mündliche Okay von Benno Käsmayr liegt vor; einer der besten und genialsten Kleinverleger Deutschlands unterstützt das Werkausgabenprojekt.

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