Sie ist getroffen. Nachdem meine Frau heute auf ganzer Linie gesiegt hat – siehe vorherigen Beitrag –, musste jemand verlieren. Getroffen hat es den SFCD. Ich bin als Beirat zurückgetreten, habe meine Ämter und Aufgaben abgegeben. Nur zwei Ausgaben der ANDROMEDA NACHRICHTEN werde ich noch machen. Zum einen, weil ich meine hundertste Ausgabe realisiert haben möchte, zum anderen, damit der Verein Zeit hat, einen Nachfolger zu suchen.
Die Details sind nicht wichtig. Der SFCD war Ehrenamt, Hobby. Es hat lange Zeit viel Spaß gemacht, dort aktiv zu sein, es hat mich auch stolz gemacht, letztes Jahr den Kurd-Laßwitz-Preis unter anderem für meine Arbeiten für den SFCD und im SFCD zu bekommen. Aber es gibt Grenzen. Und in einem gewissen Alter beginnt man, sich Gedanken über die Zeit zu machen, die einem noch bleibt. Ich bin nicht hundertprozentig gesund, obwohl es mir sehr gut geht. Diabetes, eine anfängliche Leberzirrhose. Übergewicht, Bluthochdruck. Alles keine guten Aussichten. Und dennoch rechne ich noch mit einigen Jahren, durchaus im zweistelligen Bereich. Ich bin immerhin erst 62.
Und dennoch stellt sich die Frage, was man in diesen Jahren noch anstellen möchte. Es gibt Projekte, die ich laufen habe, die ich noch angehen möchte. Vor allem mein Verlag, Bücher machen, schöne Bücher. Und auch für andere Verlage arbeiten, für Autoren, Selfpublisher. Das ist mein Ding. Literatur, deutsche Sprache in ihrer schönen und unverdorbenen Form, unverdorben von Sprachpanschern, Genderschwänzen und Anglizismusmösen.
In so einer Situation passt ein Lügner nicht ins Spiel, der Sachen über seine Rolle im SFCD erzählt, die schlicht unwahr sind, der Sachen über mich verbreitet, die er nicht wissen kann, weil er nie mit mir über irgendetwas gesprochen oder geschrieben hat. Und auch der Feigling gefällt nicht sonderlich, der ständig auf der Suche nach vermeintlichen Verfehlungen ist und »Mimimi!« zum Vorsitzenden rennt, »wuääh, der Haitel hat mit seinem Schäufelchen im Sand irgendwas gemacht«, was die Mitgliederversammlung nicht abgesegnet hat. Und am Ende auch der arrogant-aggressive Narzisst, der mit allem angibt, was er macht, und alles argumentationsfrei schlecht macht, was andere tun, und dabei Forderungen stellt, die ihm nicht zustehen, die er aber stellen muss, weil er eben ein narzisstisches Arschloch ist.
Irgendwann hilft das Wissen nicht mehr, dass die Mehrheit eigentlich froh ist, über das, was du machst. Irgendwann ist der Spaß verschwunden und es sieht nicht danach aus, als gäbe es Möglichkeiten, ihn wiederzufinden, außer man gönnte sich Dinge, für die man ins Gefängnis gehen müsste. Und das sind diese Arschlöcher, die dir den Spaß verdorben haben, einfach nicht wert. Sie sind es nicht wert, mit ihrem Gehabe Lebenszeit zu verschwenden, indem man versucht, sich zu rechtfertigen – was ich gar nicht nötig hätte, wenn man es genau nimmt. Sie sind es nicht wert, dass man sie überhaupt zur Kenntnis nimmt, und deshalb werde ich hier auch nicht ihre Namen nennen, denn die habe ich längst vergessen.
Ich lasse Freunde zurück, von denen ich hoffe, dass sie mir meine Entscheidung nicht allzu übel nehmen. Andererseits ist es nicht mein Problem, wenn sie es tun. Es ist ihr Problem. Und eine Freundschaft, die Veränderungen nicht aushält, ist sowieso keine gute Freundschaft.
P.S.: Ich bin schon gefragt worden, ob ich die Reihe »AndroSF« meines Verlages auch aufgebe, aber die hat mit dem SFCD selbst nichts zu tun. Sie erscheint »für den SFCD«, ist dem SFCD quasi gewidmet, und das wird sie auch zukünftig sein.
Ich sage einfach mal Danke für das, was du in den letzten – ja, wieviel Jahren genau? – für den SFCD geleistet hast. Seit du die AN auf ein neues drucktechnisches und ästhetisches Niveau gehoben hast, hebe ich sie sogar auf. Auch deine Arbeit im und für das DSFP-Komitee war wichtig und stets spürbar. Ich kann mir noch nicht vorstellen, wie wir (= der Verein) die vielen Lücken stopfen wollen, die du hinterlässt.
Nur die wenigsten Vorkommnisse, die du andeutest, sagen mir etwas. Weder kann ich die Facebook-Diskussionen lesen, noch weiß ich, was hinter den Kulissen vorgefallen ist. Egal: Irgendwann muss man Prioritäten setzen. Und ich denke, du hast die für dich richtige Entscheidung getroffen.
Weiterhin viel Freude und Erfolg mit deinen Verlagsprojekten!
Ich freue mich auf die nächsten Bände der Franke-Werksausgabe. Das Posting von Thomas Franke macht mir Hoffnung.
Wobei meine Entscheidung nicht mal etwas mit der NOVA-Geschichte zu tun hat. Hier ging es wirklich nur um den SFCD. Aber das Verhalten der Narzissten ist überall und jederzeit das gleiche.
Ich habe es erwartet, nachdem ich die Umtriebe der Intriganten auf Fratzibuch verfolgen konnte. Das alles erinnerte mich an die Umtriebe meiner Neider während der letzten zwei Jahre in der DDR.
Sei’s drum: Morgen bekommst Du die Sachen für den Franke „Das Gutenberg-Konzil“ samt E-Mail.
Glückwunsch zu Deiner entschiedenen Entscheidung!