Christa Faust
HARDCORE ANGEL
Originaltitel: MONEY SHOT, 2008, Rotbuch Verlag, Berlin, 2008, deutsche Erstveröffentlichung, Umschlag: Glen Orbik, Taschenbuch, 250 Seiten, Hard Case Crime HCC-004, ISBN 978 3 86789 048 9
Vorbemerkung
Das Buch habe ich mir aufgrund einer Rezension (und der darin enthaltenen) Empfehlung von Frank Böhmert zugelegt; seine Rezension findet man hier.
Worum geht es?
Angel Dare, ehemalige Pornodarstellerin und Betreiberin einer Pornomodelagentur, will einem alten Freund einen Gefallen tun und gerät in eine Falle. Am Ende ist sie halbtot, liegt in einem ungemütlichen Kofferraum und beginnt die ersten Rachegefühle zu entwickeln. Die einzigen Menschen, die ihr zur Seite stehen, sind Didi, das organisatorische Herz ihrer Modelagentur, und Malloy, ein Teilzeitbodyguard für ihre Mädchen. Am Ende – das ich als gut, aber nicht als happy bezeichnen würde – hat Angel ihre Rache erlangt.
Wie ist der Stil?
Glasklar, direkt, schnörkellos, ganz einwandfrei passend zu einem Roman, der unter anderem mit dem Pornofilmmilieu zu tun hat, unter anderem auch ein Krimi und ein Thriller in einer fein ausgewogenen Mischung ist.
Was hat nicht gefallen?
Dass er irgendwann zu Ende war.
Was hat gefallen?
Das ganze Buch.
Zitat gefällig?
Ich wüsste ehrlich nicht, was ich alles zitieren sollte, ohne den ganzen Roman wiederzugeben. Eine Stelle jedoch erschien nicht nur mir, sondern auch meiner besseren Hälfte erwähnenswert:
»Als Erstes schloss ich mich im Bad ein und wickelte meine Bandagen ab. Ich war verschwitzt und roch säuerlich von all dem Adrenalin und Angstschweiß, und ich musste sofort duschen, sonst würde ich sterben. Es gab keine Seife, und rosthaltiges, lauwarmes Wasser tröpfelte aus dem Duschkopf wie Blut aus dem Handgelenk eines unentschlossenen Selbstmörders. Aber es war besser als nichts.« (Seite 159 f.)
Das Buch ist gut gefüllt mit solchen beeindruckenden, obwohl uneindringlichen Bildern.
Zu empfehlen?
Unbedingt.