Finger in der Steckdose

Ich besitze gemeinsam mit meiner Gattin ein Haus. Naja, eigentlich besitzt es die Bank. Aber man kennt das ja.
Das Haus wird als Einfamilienhaus genutzt, besteht aber eigentlich aus zwei Wohnungen, jedenfalls, was die Stromversorgung angeht. Sprich: Wir haben zwei Stromzähler.
Vor einigen Wochen kam das, was alle Stromkunden lieben: die Jahresrechnung. Die war nicht zu knapp ausgefallen – wir verbrauchen zu zweit (die Hunde verbrauchen selbst keinen Strom) über 4200 kWh, was angeblich einem Vier-Personen-Haushalt entspricht. Indes ist das kein Wunder. Ich arbeite daheim, den ganzen Tag läuft mindestens ein Computer, dazu eventuelle Beleuchtung. Und ansonsten das Übliche. Wenn meine Gattin daheim ist, ist es noch ein zweiter Computer – und noch mehr Beleuchtung, weil meine Gattin einerseits blind zu sein scheint, andererseits vergesslich (an manchen Tagen ist ihr offensichtlich nicht bekannt, dass man Licht ausschalten kann, wenn man es nicht mehr benötigt).

Wie auch immer: Es schien angesagt, einmal Sparmöglichkeiten zu überprüfen. Unser Lieblingsportal zu solchen Ansinnen: Check24. (Verivox habe ich auch geprüft, aber deren Angebote sind nicht so attraktiv.) Aber natürlich sollte auch unser derzeitiger Anbieter eine Chance erhalten: E.ON.
Die bewerben seit einiger Zeit das Programm »E.ON Plus« mit dem Motto »Bündeln lohnt sich«. Vorrangig wird beworben, dass man seinen Stromvertrag mit dem von Verwandten, Nachbarn, Freunden usw. bündelt. Aber in der Tat kann man auch alleine seine zwei vorhandenen Stromverträge – die bei uns vorliegen – bündeln. Dachte ich.

E.ON hat allerdings ganz eigene Vorstellungen davon, wie man verhindert, dass ein Angebot zur Kostenersparnis auch wirklich in Anspruch genommen wird. Der Versuch, meine beiden Verträge – für Erd- und Obergeschoss – zu bündeln, wird per E-Mail abschlägig beantwortet:

Sie möchten Ihren Vertrag E.ON Grundversorgung mit einem weiteren Vertrag kombinieren und von den E.ON. Plus Vorteilen profitieren.
Leider erfüllen Sie mit Ihrem Vertrag nicht alle Voraussetzungen für unser E.ON Plus Vorteilsprogramm. Diese finden Sie nochmal unter www.eon.de/agb-eonplus zum Nachlesen.

Statt mir gleich zu schreiben, dass man mich verarschen möchte, schickt man mich in die AGB, in denen zum E.ON-Plus-Angebot nachzulesen ist:

2.2.2. Ausgenommen von der Teilnahme am Vorteilsprogramm E.ON Plus sind vor allem Grundversorgungs- und Ersatzversorgungsverträge, Mitarbeiterverträge (insbesondere Deputats- und Teamprodukte), die Energielieferverträge E.ON Strom Pur und E.ON Erdgas Pur, E.ON Smart Strom und E.ON Smart Erdgas, E.ON Kombi Strom und E.ON Kombi Erdgas, E.ON BerlinStrom, E.ON Solar Cloud Basis, HanseDuo Hamburg, HanseDuo Mecklenburg-Vorpommern, Lifestrom, Lidl-Strom sowie Verträge, denen ein Rahmenvertrag zugrunde liegt, Verträge für die/mit der Immobilien- und Wohnungswirtschaft, Verträge für/mit Geschäftskunden sowie bereits gekündigte Energieverträge. Sowie Produkte, die bis 30.09.2020 unter der Marke innogy verkauft wurden sowie die Produktlinien Erdgas Stabil, Strom Smart, Erdgas Smart, Strom Stabil Natur, EIFEL Strom – Nicht teilnahmeberechtigt sind außerdem Energieverträge, die Sie mit einem anderen Energieversorger abgeschlossen haben und die durch den Erwerb des Energieversorgers durch uns ggf. auf uns übergehen. Darüber hinaus behalten wir uns vor, mit Wirkung für die Zukunft weitere Energielieferverträge von der Teilnahme am E.ON Plus Vorteilsprogramm auszunehmen.

Ich hätte an E.ONs Stelle das Angebot gar nicht erst ins Leben gerufen, geschweige denn Geld für Werbung ausgegeben. Stattdessen hätte ich unter Punkt 2.2.2. – den es dann allerdings nicht gegeben hätte, zugegeben – gleich vermerkt, dass es keinen Energievertrag gibt, den man mit einem anderen Energievertrag kombinieren kann.

Jedenfalls, liebe E.ON, bedanke ich mich nun endgültig für die fortgesetzte Verarschung – wir hatten ja schon in Bayern einmal das Vergnügen mit eurer Verdummungsstrategie* – und habe euch deshalb heute meine Kündigung beider Stromversorgungsverträge geschickt.

* Die Geschichte in Bayern ging so: Ich ziehe in eine Wohnung mit E.ON-Stromliefervertrag. Den soll ich übernehmen. In Ordnung. E.ON verlangt eine Einzugsermächtigung von mir. Die verweigere ich (grundsätzlich immer, ich habe mit den Eigenmächtigkeiten von Gläubigern schlechte Erfahrungen gemacht). Man teilt mir mit, dann könne man mich nicht mit Strom beliefern. Ich muss nachfragen, ob es Alternativen gibt. Die Antwort: Nein. Meine Antwort: Doch, muss es geben. E.ONs Antwort: Na gut, aber der Vertrag ist wesentlich teurer. Ich muss zweimal nachfragen, bis ich die Details erfahre. Und siehe da: Mein Stromverbrauch wird pro Jahr um 3 Euro 50 (in Worten: 3,50 EUR! – pro Jahr!) teurer. Das war freilich »wesentlich«.

Neue Schafe braucht das Land

Ja. Alte Spruchkamelle. Wenn man es genau nimmt. Aber es sind keine Männer, sondern Schafe. Und sie sind neu. Gestern fräste der Nachbar mit Traktor und Mäher rundherum um die Wiese einen Streifen Gras – ich vermute, um die Schafe dazu zu verleiten, in der Wiesenmitte mit ihrer Rasenpflege zu beginnen –, und nach langen, öden Monaten einer nackten, unbelebten Wiese sind sie wieder da: Schafe, ganz neu, denn wir kennen sie noch nicht und sie kennen uns auch noch nicht, aber das werden wir mit getrocknetem Brot peu à peu ändern. Wie jedes Mal.

Problem für Frau Haitel: Ich weiß nicht, welche Schafe fressenden und giftigen Pflanzen sie hinterm Haus anpflanzen möchte, aber aus ihrer Planung entfällt alles außer wilder Quitte und Johannisbeeren. Sagt die Nachbarin.

Winnert ist scheiße?

Nein, aber beschissen. Im wahrsten Sinne des Wortes.

Die nachfolgenden Aufnahmen wurden heute, am 10.01.2020, zwischen der Bushaltestelle an der Abzweigung Bunsiek zur Siedlung und der Diakoniestation in der Hauptstraße aufgenommen. Das ist eine Strecke von ca. 200 Metern.

Kacktüten sind eine Erfindung, die an Winnerts Hundehaltern offensichtlich vorbeigegangen ist. Auch der Sinn wird wohl nicht erkannt; ich musste mir schon die Frage stellen lassen, warum ich die Hinterlassenschaften meiner Mädels aufnehme, das würde doch sonst auch keiner machen. Entsorgungsmöglichkeiten gibt es, wenn auch nicht alle drei Meter: Abfallbehälter befinden sich in den diversen kleinen Bushaltestellen im Ort – mir fallen sofort fünf solche Behälter ein –, und jeder Haushalt im Ort verfügt über eine Restmülltonne.

Meine Mädels kacken an dem Teilstück der im Ort üblichen Gassiwege schon nicht mehr. Nicht nur, weil eh fast kein Platz mehr ist, nein, sie finden es offensichtlich auch scheiße, wenn Herrchen dann zwischen den Hinterlassenschaften der Hunde von Dreckschweinen die Häufchen der eigenen Hunde beseitigen muss.

Wer nicht zählen möchte: Es handelt sich um mehr als zwanzig (in Worten: 20!) Haufen.

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