Keine Eulen, kein Athen

Über Rainer Erler Weisheiten zu verbreiten, ähnelt wohl dem Versuch, Eulen nach Athen zu tragen. Wer ihn – und sein Werk – nicht kennt, so postuliere ich, hat von Science-Fiction keine Ahnung, und von deutscher SF zweimal nicht.
Sein »Blaues Palais« habe ich damals, Ende der 70er, Anfang der 80er gesehen, als ich meine Karriere als aktiver SF-Fan gerade im PRBCBS begann. Sein laut Kritikern bestes und bekanntestes Werk »Fleisch« habe ich erst sehr viel später gesehen. Und wann ich die »Operation Ganymed« und »Die Delegation« zum ersten Mal gesehen habe, weiß ich nicht mehr genau.
Sicher ist, dass ich mir sein Filmwerk noch einmal gegönnt habe, als ich – von ihm höchstpersönlich – die Erlaubnis erhielt, seine SF-Titel neu aufzulegen. Und meine Wahl für das erste Buch fiel auf meine heimlichen Lieblingsfilme, die fünf Folgen des »Blauen Palais«.
Das mit 642 Seiten nicht gerade dünne Buch ist ein finanzielles Risiko, zugegeben. Andererseits kaufen Hinz und Kunz die dicksten Fantasyschinken, wenn die richtigen Namen draufstehen – und bei einem Rainer Erler auf dem Cover sollten die Verkäufe doch in Ordnung gehen. Meine Entscheidung basierte auch darauf, dass sich EIN Buch trotz höherem Preis vielleicht besser verkaufen lässt, als FÜNF niedrigpreisigere Bücher, die alle zusammen letztlich teurer wären. So vermeide ich immerhin auch, dass der eine Titel sehr gut und ein anderer Titel gar nicht geht.
Und immerhin ist das Buch nicht einfach nur eine Neuauflage, sondern eine durchkorrigierte und auf neue Rechtschreibung umgestellte Neuausgabe. Man wird also sehen.

Erler, Rainer, DAS BLAUE PALAIS

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