»Magische Science-Fiction« ist kein Begriff, kein literarisches Genre, das ich erfunden habe. Nicht mal die Bezeichnung, obwohl sie mir so bislang nicht unter die Augen gekommen ist (was nicht viel heißt, lese ich heutzutage doch außerhalb meiner Verlagsarbeit vorrangig Krimis). Aber nachdem mir innerhalb kurzer Zeit gleich zwei Romanmanuskripte unterkamen, bei denen der Begriff wie die Faust aufs Auge passt, konnte ich mir nicht verkneifen, beiden Romanen diese Genrebezeichnung als Untertitel zu verpassen.
Das erste Werk, das ich als »magische SF« bezeichne, ist der Roman »Irodis’ Stern« von Gerd Frey, den ich schon ewig lange kenne — wir schrieben uns schon vor der sogenannten Wende Briefe — und den ich nicht zum ersten Mal verlege. Das Buch präsentiert eine Geschichte mit einem Magier in der Hauptrolle, und die magischen Elemente sind zahlreich und können dazu verleiten, das Buch als Fantasy einzustufen. Was ich für einen Fehler hielt und halte — daher meine Einstufung als »magische SF« –, denn die Elemente, die der Science-Fiction zuzuschreiben sind, sind allgegenwärtig und im Grunde auch der Aufhänger des ganzen Werkes. Denn dieser Stern … Irodis’ Stern … der ist nicht magisch, sondern ausgesprochen real.