Aber wir haben es doch geschafft. – Die Idee, Arno Schmidts »Gelehrtenrepublik« in einer besonderen Form neu aufzulegen, stammt von Thomas Franke. Ich bin zu jeder Schweinerei bereit, und was Thomas mir erzählte, machte mir schnell klar, dass ich mit von der Partie sein würde. Aber ganz so einfach war die Sache nicht. (Erste Details siehe hier.)
Wir hatten ein Buch vom S.-Fischer-Verlag vorliegen, und als wir später den Vertrag mit der Arno Schmidt Stiftung schlossen, bekamen wir von denen eine Textdatei zur Verfügung – die durchkorrigiert und für den Buchsatz vorbereitet werden musste. Das war mein Job.
Thomas Franke kümmerte sich um seine Bilder und entwarf den Satzspiegel, das Seitenlayout. Bei der späteren Erstellung des Buchsatzes gab es ein Missverständnis meinerseits, sodass ich später noch einmal ran musste, um den Buchsatz komplett zu überarbeiten. Thomas gönnte sich dann eine ausführliche Sitzung, um das Schriftbild anzupassen, vorrangig bei Ligaturen. Handarbeit. Und wir mussten sicherstellen, dass das, was bei mir als Publisher-Datei ankam, dem entsprach, was Thomas bearbeitet hatte. Eine Frage des Druckertreibers, die sich mit dem Adobe Distiller beantworten ließ.
Am Ende produzierte ich den ersten Satz Druckdaten, fügte die Grafiken in die PDF-Druckdatei ein – der Publisher hätte das Dateivolumen nicht verkraftet, obwohl der in Winnert genutzte Rechner über 512 GB RAM verfügt; da gibt es einfach ein Limit, zumal ich nicht den neuesten Publisher verwende …
Der Schaltungsdienst Lange bekam die Druckdaten und den Druckauftrag. Der Andruck ging an Thomas und mich – und führte zu einer Überarbeitung hinsichtlich der Schriftfarbe, da sich 100 % Schwarz auf dem gewählten Papier als zu heftig, zu kontrastreich erwiesen. Es wurde ein Grauton gewählt – wie von Thomas vorgesehen.
Am Ende hieß es warten …
Ende September waren die Exemplare der Normalausgabe fertig. Sie sind nun verfügbar und der Versand wird in der ersten Oktoberwoche beginnen. Langsam, aber sicher.
Was noch fehlt, das ist die Luxusausgabe (Details siehe hier und hier). Und hier steckte noch viel Arbeit drin, denn es galt, einen Betrieb zu finden, der den Schuber herstellen konnte. Da musste Thomas einige nicht so schöne Erfahrungen machen, aber davon will ich hier nicht palavern. Auch die Luxusausgabe wird fertig werden. Den Druck und die Bindung wird auch hier der Schaltungsdienst Lange ausführen, den Schuber und die Mappe für die Digigrafik erstellt voraussichtlich eine Berliner Buchbinderei. Wir hoffen, das Ergebnis noch im Oktober in Händen zu halten.
Die Luxusausgabe ist übrigens streng auf 111 Exemplare limitiert. Davon werden 11 Exemplare gar nicht erst in den Verkauf gelangen. Die ursprünglich geplante Nummerierung der Bücher haben wir aus technischen Gründen gestrichen; die zugehörige Digigrafik indes wird nummeriert sein.
Ich denke, ich spreche auch für Thomas Franke, wenn ich sage, dass wir stolz auf unser Werk sind. Ich habe das Buch noch nicht in Händen, aber ich bin sicher, dass das Ergebnis hinter anderen Produkten des Schaltungsdienst Lange nicht zurückstehen wird – und Thomas Frankes geniale Schöpfungskraft wird hier einen weiteren Tempel errichtet haben.
Ich empfehle die Lektüre der Texte auf meiner Verlagsseite: hier und hier.