Spontan erinnerte mich der Titel an den Film mit David Bowie, »Der Mann, der vom Himmel fiel« (The Man Who Fell to Earth, 1976), aber auch wenn es Ewigkeiten her ist, dass ich den Streifen gesehen habe – mit dem Plot hat der »Zef’ihl« – so der hausinterne Kurzname des Romans von Dieter Bohn – nichts zu tun. Im Gegenteil.
Die bohnsche Geschichte ist nicht neu, denke ich … doch, die Geschichte an sich natürlich schon, aber die Idee dahinter ist es nicht. Wenn mir auch vorrangig Geschichten einfallen, die eher damit zu tun haben, dass die Angehörigen einer entwickelteren Zivilisation vermeiden sollten bzw. zu vermeiden versuchen, dank ihrer technologischen und ideologischen Kenntnisse eine mittelalterliche Zivilisation in ihrer Entwicklung zu beeinflussen. Das sind, so erinnere ich mich, in der »Star Trek Classic«-Serie beliebte Themen gewesen, und auch in anderen SF-Werken – gleich in welchem Medium – sind solche Plots immer wieder vorgekommen.
Bei Dieter Bohn indes geht es eher um die Frage, ob das, was ich als Angehöriger einer »höherstehenden« Zivilisation über die Errungenschaften der eigenen Welt weiß und ob und wie ich diese in einer Umgebung anwenden kann – wenn ich wie hier muss –, die so gar nicht darauf eingerichtet ist, meine Kenntnisse, so ich sie denn in hinreichender Vollständigkeit abrufen und anwenden kann, auch in wirkliche Ergebnisse umzusetzen. Denn das ist in der Tat nicht einfach. Ich wüsste zum Beispiel diverse hübsche Giftstoffe, um jemanden abzumurksen; bei der Auffindung der den Giftstoff liefernden Pflanze wäre ich schon aufgeschmissen. Ich weiß auch, welche Stoffe geeignet sind, um Explosionen hervorzurufen; aber wie ich Kaliumpermanganat zum Beispiel herstelle, entzieht sich im Grunde meinem ansonsten unnützen Wissenspool. Ihr versteht, was ich meine.
Dieter Bohns Protagonist indes ist nicht ganz so unwissend wie ich in mancherlei Beziehung, und so gelingt es ihm mit massiver Unterstützung der Eingeborenen auf dem Planeten, auf dem er gestrandet ist, das zu erreichen, was das Ziel ist: ein Reitervolk zurückzuschlagen. Und auch seine Verfolger entpuppen sich als kleineres Problem als befürchtet …