Und nein, auch Hans Jürgen Kuglers jüngst erschienener Roman »Von Zeit zu Zeit« wird unserem realweltlich chronischen Zeitmangel nicht abhelfen. Leider. Oder Gott sei Dank. Denn auch, wenn ich mir ganz sicher oft wünsche, die Zeit würde langsamer verlaufen, nicht so rasen, dass man am Montag überrascht feststellt, dass doch schon wieder Donnerstag ist, dass ich immer noch und immer wieder hoffe, jemand würde den Zweiundsiebzigstundentag einführen … Gegen eine langsamer ablaufende Zeit um mich herum anzukämpfen – und ein Kampf ist es sicherlich, wenn die Atome um mich herum langsamer schwingen –, das liest sich nicht nur nicht spaßig, das ist es vermutlich auch nicht. Obwohl … von wegen »nicht spaßig« … Hans Jürgens Roman ist kein Slapstick und ganz eindeutig nicht auf die Humorschiene ausgerichtet, aber was er da an Problemen mit einer langsamer ablaufenden Zeit schildert, das kommt eindeutig nicht ohne humoristische Elemente aus. Wenn der eigentliche Plot allerdings durchaus ernsthaft angelegt ist, denn die Probleme fordern unter anderem auch Menschenleben …
Hans Jürgen Kugler ist kein Unbekannter in der SF-Szene – Details siehe unter dem Link zum Buch unten – und nach den beiden breit besprochenen Hirnkost-Anthologien »Der Grüne Planet« und »Pandemie« ist es mir eine Ehre, seine »Zeitgeschichte« veröffentlicht zu haben.