Unverzichtbar

Heinz J. Galle & Dieter von Reeken
PAUL ALFRED MÜLLER
(Lok Myler • Freder van Holk)
Eine illustrierte Bibliografie seiner Werke

DvR Dieter von Reeken, Lüneburg, 2011, Paperback, 207 Seiten, ISBN 978 3 940679 50 5

VORBEMERKUNG
Die Herren Galle und von Reeken sind mir als perfektionistische, pedantische Akribiker bekannt geworden. Das hört sich negativ an? Ist es aber nicht – im Gegenteil. Was die beiden jeweils machen, ist so hervorragend und außerordentlich, wie es nur Perfektionisten und Pedanten mit endlos akribischer Ader machen können. Galles Werke, so ich sie kenne, haben nie einen Wunsch offen gelassen, außer dem, noch mehr von ihm zu lesen und von seinem gigantischen Wissen schöpfen zu können. Die Bücher, die Dieter von Reeken macht, können noch so uninteressant sein, weil man mit dem Thema nichts anfangen kann; wenn man sie in der Hand hält, entwickeln sie einen papiernen Magnetismus, der einen zwingt, das Buch aufzuschlagen, darin zu blättern und letztlich doch zu schmökern (und nicht selten fällt einem dabei auf, dass das Thema ja doch nicht so uninteressant zu sein scheint …).
Bei diesem Buch hier haben sich die beiden zusammengetan. (Und nicht nur das …)

WORUM GEHT ES?
Ganz einfach: Um eine Bibliografie des Werkes des Paul Alfred Müller, der vor allem als Lok Myler und Freder van Holk bekannt wurde, der aber auch unter anderen Namen schrieb. Alles ist berücksichtigt – außer Zeitschriftenartikel aus eher internen Zeitschriften der der Hohlwelttheorie anhängenden Szene der 50er und 60er Jahre.

WIE IST DER STIL?
Bei einer Bibliografie kann man kaum von Stil reden, aber wenn man es möchte, dann würde ich die eingangs angedeutete Eigenschaft aufgreifen wollen: akribisch. Die chronologische Bibliografie führt nicht nur Autorenname, Titel, Verlag, Erscheinungsjahr auf, sondern zahllose weitere Informationen zu den Büchern, zu verschiedenen Auflagen und letztlich in zahlreichen Fällen auch weiterführende Informationen. Selbst eine eigentlich trocken erwartete Bibliografie ist hochinteressant zu lesen, wenn sie von Galle und von Reeken kommt.

WAS GEFIEL NICHT?
Eigentlich nichts.

WAS GEFIEL?
Die Ausführung. Das Buch enthält nicht einfach nur die Bibliografie, das chronologische Verzeichnis. Nebst Vorbemerkungen und Erläuterungen (zum Umgang mit den Informationen) finden sich farbige Coverabbildungen, ein systematisch-alphabetisches Titelregister, eine Zusammenstellung der »Verlage, Reihen und Serien«, sowie zwei Anhänge zu »Redakteurstätigkeit, Rundfunkbeiträge und Nachlass« (wo sogar mein kleiner Verlag erwähnt wird ‹freu›) und »Ausgewählte Sekundärliteratur«.

EIN PAAR ZITATE GEFÄLLIG?
Nein. Das ist, glaube ich, wenig sinnvoll bei einer Bibliografie. Natürlich könnte ich aufzeigen, wie die einzelnen Einträge aussehen, aber:

ZU EMPFEHLEN?
Für PAM-Fans auf jeden Fall ein Muss, für SF-Sammler auch. Ansonsten hoffe ich, dass vor allem Bibliotheken den Wert einer solchen Bibliografie erkennen und ordentlich zuschlagen werden.

NOCH WAS?
Heinz J. Galle und Dieter von Reeken sind seit einer Weile dabei, das Werk Müllers neu zu veröffentlichen; eine Reihe von Büchern ist auch schon erschienen: www.dieter-von-reeken.de. Ausgenommen sind nur die Neuveröffentlichungen der Sun-Koh-Romane; die werden weiterhin beim schweizerischen Verlag SSI, Zürich, erscheinen.

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