Quo vadis, Lundenbergsand (Simonsberg), 15.06.

Das Thema mit den exakten und korrekten Angaben für einen Autofahrer hatten wir schon in diesem Urlaub. Siehe irgendwo vorher.
Das nächste Ziel war eine Schleuse mit einem Hotel, einem Parkplatz und der Möglichkeit, ein wenig mit dem Hund zu wandern. Das nächste Ziel auch zu erreichen, das war beschwerlich.
Dem Autofahrer wurde »Lundenberg« als Ziel genannt. Nicht ganz auf den Kopf gefallen – nur ein bisschen (aber vielleicht mit der falschen Stelle?) – gab er das in den Navi ein, fand einen solchen Ort in der Hattstedtermarsch und vollendete die Tourenplanung. Da ich Diskussionen vermeiden wollte, fuhr ich los – und bekam sogleich zu hören, ich führe in die falsche Richtung, wir müssten doch nach Heide. Bessere Informationen bekam ich trotz zweier freier Hände und vorliegender Karte von Beifahrerseite nicht.
Lundenberg als Ziel war aber völlig richtig erreicht, auch wenn es in der falschen Richtung, der falschen Pampa lag und keine Schleuse hatte, ja, nicht einmal Blick aufs Wasser. Falsch war aber das Ziel als solches, denn eigentlich ging es zum Lundenbergsand, das, wie sich herausstellte, zu Simonsberg gehört.

Lundenbergsand war unspektakulär. Die Schleuse entpuppte sich als Siel. Das Hotel – wenn es überhaupt eines war – entpuppte sich als winzig (ich habe extra nachgesehen, ob es noch ein zweites Gebäude gab). Parkmöglichkeiten gab es mehrere. Und die Möglichkeiten, mit den Hunden zu laufen, waren auch vorhanden, wenn auch nicht ohne Hindernisse: Es gab keinen eigentlichen Deichweg, allerdings Spuren von einem Autofahrer, der offensichtlich dumm genug war, auf der Deichkrone langgefahren zu sein. Diesen Spuren folgend kam man irgendwann auf Höhe des »Hotels« an eine Badestelle, eingezäunt, zu der eine Holztreppe hinaufführte; das gesamte Arrangement war so dämlich angelegt, dass man als Deichkronenwanderer entweder auf der einen oder auf der anderen Seite komplett vom Deich heruntergehen musste, um an dieser Badestelle vorbei zu gelangen.
Nachdem vor allem Naomi erste Unlusterscheinungen – in Form von spontanem Niederlegen – zeigte, kehrten wir bald um und verließen den Ort, der eigentlich kein wirklicher Ort war.

P.S.: Besonders schön fand ich nebenbei die beiden fetten Radfahrerinnen, die es in ihrer Kraftlosigkeit, gepaart mit Dummheit und Faulheit schafften, den Zaun, der eine Schafherde von nicht unbeträchtlicher Größe daran hintern sollte, das Areal, das sich derzeit in schäfischer Bearbeitung befand, zu verlassen, so zu beschädigen, dass selbst ein Vollschaf es geschafft hätte, darüber zu steigen. Naja, vielleicht nicht jedes. Aber ein Schaf wie Shawn auf jeden Fall. – Es stellt sich die Frage, wann Radfahrern endlich eindeutige Kennzeichen aufgezwungen werden. Ich hätte die beiden stinkfaulen Radfahrerinnenschweine gerne angezeigt, die lieber zwei Fahrräder mit allerletzter Kraft über einen leicht zu beschädigenden Zaun wuchteten, als ein paar Schritte mehr Richtung Deichkrone zu gehen und dort einen ordentlichen und einfach zu nutzenden Weg zu gehen, ohne einen Flurschaden zu hinterlassen.

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