Heute war Heide angesagt. Auf Deutschlands größtem Marktplatz war Markt angesagt. Nach zwanzig Minuten bekamen wir dank eines freundlichen einheimischen Pärchens einen perfekten Schattenparkplatz, der auch am Nachmittag immer noch im Schatten lag.
Der Markt selbst nutzte knapp die Hälfte des Marktplatzes selbst; auf dem Rest parkten Autos. Es war viel los, aber man konnte sich auch mit Hunden gut bewegen. Ansonsten gab es neben Lebensmitteln natürlich auch andere Dinge, Klamotten, Utensilien, weniger Tinnef für’s Touristenvolk. Wir kauften ein, Gemüse und Obst natürlich nur Bio, ein bisschen Käse, eine Lammmettwurst für mich Fleischfresser, und so weiter.
Naomi war der Markt wohl ein wenig viel. An einem Stand mit Schaffellen scheute sie zurück, warum auch immer. Schlechte Erfahrungen mit Schaffen konnte sie noch nicht gemacht haben; in Griechenland wohl allenfalls mit Ziegen. Oder doch? Egal. Danach war sie jedenfalls erst mal ein bisschen durch den Wind, und es dauerte eine Weile, bis sie sich wieder eingekriegt hatte.
Ich überlegte, einen Räucheraal zu erstehen, aber der eine Stand hatte nur frischen Aal (und selber räuchern ist nicht mein Ding, schon mangels vorhandener Technik), und der andere einen doch ein wenig zu satten Preis: Das Kilo für knapp 33 Euro war mir zu viel.
Nachdem wir die Einkäufe im Auto verstaut hatten und uns einen Ortsplan von Heide besorgt hatten, gönnten wir uns im Restaurant Carpe Diem in der Rosengasse ein Mittagessen. Die Rosengasse ist eine richtige Gasse, keine zwei Meter breit, hinten in einen kleinen Innenhof auslaufen. Rechts, wenn man reinkommt, ist eine Kneipe, links das Restaurant. Wir bekamen – wiederum dank zweier netter Einheimischer – einen Platz, der später dank Markise auch schattig wurde. Und ich bekam endlich meinen Fisch, einen Pannfisch, das waren drei Fischfilets mit Bratkartoffeln und Remoulade. Lecker, reichlich.
Nach einigen eher unwesentlichen Verdauungsschritten und angesichts des erschreckend kongenialen Märchenbrunnens in der sogenannten Neuen Anlage kehrten wir im Café des Gartenbauers Österreich ein, ein recht wild und naturbelassen anmutender Garten – der er natürlich nicht war – rund um ein Gewächshaus, darin ein Caféausschank. Man suchte sich sein Plätzchen, das wir im Schatten fanden, und obwohl es für mich nur eine Limonade gab, fand ich es doch ausgesprochen gemütlich. So gemütlich, dass ich zwischendurch sogar mehr als einmal einnickte.
Am Ende des Tages gab es dann noch eine Stippvisite zum Wasserturm, die Rückkehr zum Auto und einen Besuch in einem Supermarkt für Zoobedarf. Eher enttäuschend:
Wir suchten nach einer Kugel, die bei einem schlingenden Hund – wie Kim – das Schlingen ein wenig schwieriger machen sollte, weil die Kugel ständig im Weg war. Die sinnigen Alternativen, die man uns anbot, war ein Tennisball – den Kim mit einem Haps aus dem Napf befördert hätte – und ein Stein … Es ist wirklich sinnig, wie wenig manche Menschen nachdenken. Einem Hund mit Essgewohnheiten, wie Kim sie hat, kann man keinen Stein anbieten, ohne das Risiko schwerer Gebissschädigungen einzugehen. Die dritte Alternative war ein Napf mit einer Art Labyrinth, aber bei dem versagte im Zusammenhang mit Kim irgendwie meine Fantasie.
Auch Reisflocken gab es nicht. Immerhin aber Kartoffelflocken – wenn auch in lustigen Packungsgrößen. Entweder ganz klein (hundertfünfzig Gramm) oder ganz groß: fünf Kilo. (Wobei ein Gramm der Trockenkartoffeln zehn Gramm normaler Kartoffeln entsprechen.) Wir nahmen welche von den kleinen.
Fazit: Heide hat weitere Punkte gemacht.