Abgehakt, Brunsbüttel, 03.06.

Brunsbüttel kann von sich nicht das Gleiche behaupten wie Meldorf. Keine Position auf der Positivliste. Abgehakt.

Wir waren an den Schleusen des Nordsee-Ostsee-Kanals (oder wie immer man den schreibt; einen Exkurs erspare ich mir; Nord-Ostsee-Kanal ist jedenfalls nur dann richtig, wenn es sich um einen Kanal an, in, zu oder für die Nordostsee handelt). Da liefen gerade Schiffe in die Schleusen, darunter ein richtig dicker Pott aus Hong Kong (»A La Marina« oder so, offensichtlich ein nagelneues Containerschiff auf seiner ersten Fahrt). Das Ganze war nicht wirklich aufregend. Schiffe rein in die Schleuse, bimmelbimmel, Tor zu, eine Weile warten (ich weiß nicht, ob Wasser abgesaugt oder reingepumpt wurde, ist auch egal), bimmelbimmel, Tor auf der anderen Seite auf, Schiffe weg. Na, toll.
Angeschaut haben wir es trotzdem, Fotos habe ich keine gemacht. Die ganze Anlage ist aus der Luft beeindruckend, aber nicht aus Augenhöhe. Insofern sollte man die überall zu findenden Luftaufnahmen goutieren.

Ich wollte dann mal für kleine Herzöge und was trinken. Den Herzogswunsch erfüllte ich mir am Informationspunkt. Etwas zu trinken zu finden, gestaltete sich unerwartet schwierig. Die Koogstraße, die ich ins Auge gefasst hatte, erwies sich als unerwartet ärmlich-jämmerliche Einkaufsstraße. Lauter leere Läden, lauter Läden, die gerade zugemacht hatten, lauter Läden, die gerade zumachen wollten. Der Rest war wenig beeindruckend, dazwischen ein paar Eisdielen, noch ein Italiener mit Pizza, ein Chinabistro – wer kommt bloß auf so bekloppte Ideen? – und noch einiges mehr. Der Marktplatz, der in einem Reiseführer beschrieben war, erwies sich als Parkplatz; hinterher fanden wir heraus, dass ein anderer Marktplatz gemeint war (wie sich überhaupt alles wirklich Interessante in Brunsbüttel im Südwesten des Ortes zu konzentrieren schien: Markt, Jakobuskirche, Matthias-Boje-Haus usw. usf.). Alles in allem machte, was wir sahen, einen eher trostlosen Eindruck.

Wir drehten dann um und kehrten im Torhaus direkt an den Schleusen ein. Eiskaffee, Pepsi, Krombacher Weizen. Schiffe fuhren rein und raus, es war aber nicht mehr so viel los, wie am Anfang, die Zuschauerzahlen hielten sich in Grenzen. Und am Ende fand sich doch noch ein Fotomotiv: die »Isar Highway«, Heimathafen Limassol, Zypern, kam aus der Schleuse und fuhr Richtung Kiel an uns vorbei.


Die Vorstellung dieses Potts auf der Isar funktionierte nicht.

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